Gott hat sein Volk nicht endgültig verworfen. Ein Überrest erlangt das Heil
1Ich frage nun: Hat etwa Gott sein Volk verstoßen? Das sei ferne! Denn auch ich bin ein Israelit, aus dem Samen Abrahams, aus dem Stamme Benjamin.(Psalm 94.14)(Jeremia 31.37)(Philipper 3.5)2Gott hat sein Volk nicht verstoßen, welches er zuvor ersehen hat! Oder wisset ihr nicht, was die Schrift bei der Geschichte von Elia spricht, wie er sich an Gott gegen Israel wendet:3«Herr, sie haben deine Propheten getötet und deine Altäre zerstört, und ich bin allein übriggeblieben, und sie trachten mir nach dem Leben!»4Aber was sagt ihm die göttliche Antwort? «Ich habe mir siebentausend Mann übrigbleiben lassen, die kein Knie gebeugt haben vor Baal.»5So ist auch in der jetzigen Zeit ein Rest vorhanden, dank der Gnadenwahl.(Römer 9.27)6Wenn aber aus Gnade, so ist es nicht mehr um der Werke willen, sonst würde die Gnade nicht mehr Gnade sein; wenn aber um der Werke willen, so ist es nicht mehr aus Gnade, sonst wäre das Werk nicht mehr Werk.7Wie nun? Was Israel sucht, das hat es nicht erlangt; die Auswahl aber hat es erlangt, die übrigen aber wurden verstockt,(Römer 9.31)8wie geschrieben steht: «Gott hat ihnen einen Geist der Schlafsucht gegeben, Augen, um nicht zu sehen, und Ohren, um nicht zu hören, bis zum heutigen Tag.»(5. Mose 29.3)9Und David spricht: «Ihr Tisch werde ihnen zur Schlinge und zum Fallstrick und zum Anstoß und zur Vergeltung;10ihre Augen sollen verfinstert werden, daß sie nicht sehen, und ihren Rücken beuge allezeit!»11Ich frage nun: Sind sie denn darum gestrauchelt, damit sie fallen sollten? Das sei ferne! Sondern durch ihren Fall wurde das Heil den Heiden zuteil, damit sie diesen nacheifern möchten.(5. Mose 32.21)(Apostelgeschichte 13.46)(Römer 10.19)12Wenn aber ihr Fall der Reichtum der Welt und ihr Verlust der Reichtum der Heiden geworden ist, wieviel mehr ihre volle Zahl!13Zu euch, den Heiden, rede ich (da ich nun eben Heidenapostel bin, rühme ich mein Amt,14ob ich nicht etwa meine Volksgenossen zum Nacheifern reizen und etliche von ihnen erretten könnte);(1. Korinther 9.20-22)(1. Timotheus 4.16)15darum sage ich: Wenn ihre Verwerfung die Versöhnung der Welt geworden ist, was würde ihre Annahme anderes sein, als Leben aus den Toten?16Ist aber der Anbruch heilig, so ist es auch der Teig, und ist die Wurzel heilig, so sind es auch die Zweige.
Die Gläubigen aus den Heidenvölkern sollen sich nicht überheben
17Wenn aber etliche der Zweige ausgebrochen wurden und du als ein wilder Ölzweig unter sie eingepfropft und der Wurzel und der Fettigkeit des Ölbaums teilhaftig geworden bist,(Epheser 2.11-14)18so rühme dich nicht wider die Zweige! Rühmst du dich aber, so wisse, daß nicht du die Wurzel trägst, sondern die Wurzel trägt dich!(Johannes 4.22)19Nun sagst du aber: Die Zweige sind ausgebrochen worden, damit ich eingepfropft würde!20Gut! Um ihres Unglaubens willen sind sie ausgebrochen worden; du aber stehst durch den Glauben. Sei nicht stolz, sondern fürchte dich!(1. Korinther 10.12)21Denn wenn Gott die natürlichen Zweige nicht verschont hat, so wird er wohl auch dich nicht verschonen.22So schaue nun die Güte und die Strenge Gottes; die Strenge an denen, die gefallen sind; die Güte aber an dir, sofern du in der Güte bleibst, sonst wirst auch du abgehauen werden!(Johannes 15.2)(Johannes 15.4)(Hebräer 3.14)23Jene dagegen, wenn sie nicht im Unglauben verharren, sollen wieder eingepfropft werden; denn Gott vermag sie wohl wieder einzupfropfen.24Denn wenn du aus dem von Natur wilden Ölbaum herausgeschnitten und wider die Natur in den edlen Ölbaum eingepfropft worden bist, wieviel eher können diese, die natürlichen Zweige, wieder in ihren eigenen Ölbaum eingepfropft werden!
Der herrliche Heilsratschluss Gottes und die Rettung Israels
25Denn ich will nicht, meine Brüder, daß euch dieses Geheimnis unbekannt bleibe, damit ihr euch nicht selbst klug dünket, daß Israel zum Teil Verstockung widerfahren ist, bis daß die Vollzahl der Heiden eingegangen sein wird(Johannes 10.16)26und also ganz Israel gerettet werde, wie geschrieben steht: «Aus Zion wird der Erlöser kommen und die Gottlosigkeiten von Jakob abwenden»,(Psalm 14.7)(Matthäus 23.39)27und: «das ist mein Bund mit ihnen, wenn ich ihre Sünden wegnehmen werde».28Nach dem Evangelium zwar sind sie Feinde um euretwillen, nach der Erwählung aber Geliebte um der Väter willen.29Denn Gottes Gnadengaben und Berufung sind unwiderruflich.(4. Mose 23.19)30Denn gleichwie auch ihr einst Gott nicht gehorcht habt, nun aber begnadigt worden seid infolge ihres Ungehorsams,31so haben auch sie jetzt nicht gehorcht infolge eurer Begnadigung, damit auch sie begnadigt würden.32Denn Gott hat alle miteinander in den Unglauben verschlossen, damit er sich aller erbarme.(Galater 3.22)(1. Timotheus 2.4)33O welch eine Tiefe des Reichtums, der Weisheit und der Erkenntnis Gottes! Wie unergründlich sind seine Gerichte und unausforschlich seine Wege!(Jesaja 45.15)(Jesaja 55.8-9)34Denn «wer hat des Herrn Sinn erkannt, oder wer ist sein Ratgeber gewesen?(Jeremia 23.18)(1. Korinther 2.16)35Oder wer hat ihm etwas zuvor gegeben, daß es ihm wiedervergolten werde?»36Denn von ihm und durch ihn und zu ihm sind alle Dinge; ihm sei Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.
Verführung zum Ehebruch - Folgen für den Verführten
1Mein Sohn, bewahre meine Worte, und birg bei dir meine Gebote;2bewahre meine Gebote und lebe, und meine Belehrung wie deinen Augapfel.3Binde sie um deine Finger, schreibe sie auf die Tafel deines Herzens.(Sprüche 3.3)4Sprich zur Weisheit: Du bist meine Schwester! und nenne den Verstand deinen Verwandten;5damit sie dich bewahre vor dem fremden Weibe, vor der Fremden, die ihre Worte glättet. -(Sprüche 2.16)6Denn an dem Fenster meines Hauses schaute ich durch mein Gitter hinaus;7und ich sah unter den Einfältigen, gewahrte unter den Söhnen einen unverständigen Jüngling,8der hin und her ging auf der Straße, neben ihrer Ecke, und den Weg nach ihrem Hause schritt,9in der Dämmerung, am Abend des Tages, in der Mitte der Nacht und in der Dunkelheit.10Und siehe, ein Weib kam ihm entgegen im Anzug einer Hure und mit verstecktem Herzen. -11Sie ist leidenschaftlich und unbändig, ihre Füße bleiben nicht in ihrem Hause;12bald ist sie draußen, bald auf den Straßen, und neben jeder Ecke lauert sie. -13Und sie ergriff ihn und küßte ihn, und mit unverschämtem Angesicht sprach sie zu ihm:14Friedensopfer lagen mir ob, heute habe ich meine Gelübde bezahlt;(3. Mose 3.3-4)15darum bin ich ausgegangen, dir entgegen, um dein Antlitz zu suchen, und dich habe dich gefunden.16Mit Teppichen habe ich mein Bett bereitet, mit bunten Decken von ägyptischem Garne;17ich habe mein Lager benetzt mit Myrrhe, Aloe und Zimmet.18Komm, wir wollen uns in Liebe berauschen bis an den Morgen, an Liebkosungen uns ergötzen.19Denn der Mann ist nicht zu Hause, er ist auf eine weite Reise gegangen;20er hat den Geldbeutel in seine Hand genommen, am Tage des Vollmondes wird er heimkehren.21Sie verleitete ihn durch ihr vieles Bereden, riß ihn fort durch die Glätte ihrer Lippen.22Auf einmal ging er ihr nach, wie ein Ochs zur Schlachtbank geht, und wie Fußfesseln zur Züchtigung des Narren dienen,23bis ein Pfeil seine Leber zerspaltet; wie ein Vogel zur Schlinge eilt und nicht weiß, daß es sein Leben gilt. -24Nun denn, ihr Söhne, höret auf mich, und horchet auf die Worte meines Mundes!25Dein Herz wende sich nicht ab nach ihren Wegen, und irre nicht umher auf ihren Pfaden!26Denn viele Erschlagene hat sie niedergestreckt, und zahlreich sind alle ihre Ermordeten.27Ihr Haus sind Wege zum Scheol, die hinabführen zu den Kammern des Todes.(Sprüche 2.18-19)