1Dem Vorsänger. Ein Psalm Davids. Gott, den ich rühme, schweige nicht!2Denn sie haben ihr gottloses und falsches Maul wider mich aufgetan; sie sagen mir Lügen ins Gesicht,3sie bieten gehässige Worte über mich herum und bekämpfen mich ohne Grund.4Dafür, daß ich sie liebe, sind sie mir feind; ich aber bete.5Sie beweisen mir Böses für Gutes und Haß für Liebe.(Psalm 35.12)6Bestelle einen Gesetzlosen über ihn, und ein Ankläger stehe zu seiner Rechten!7Wenn er gerichtet wird, so möge er schuldig gesprochen werden, und sein Gebet werde ihm zur Sünde!8Seiner Tage seien wenige, und sein Amt empfange ein anderer!(Apostelgeschichte 1.20)9Seine Kinder sollen Waisen werden und sein Weib eine Witwe!10Seine Kinder müssen umherwanken und betteln, hilfesuchend aus ihren Ruinen hervorkommen!11Der Gläubiger nehme ihm alles weg, und Fremde sollen plündern, was er sich erworben.12Niemand gebe ihm Gnadenfrist, und keiner erbarme sich seiner Waisen!13Seine Nachkommenschaft falle der Ausrottung anheim, ihr Name erlösche im zweiten Geschlecht!14Seiner Väter Missetat müsse gedacht werden vor dem HERRN, und seiner Mutter Sünde werde nicht ausgetilgt!(2. Mose 20.5)15Der HERR habe sie beständig vor Augen, daß ihr Gedächtnis von der Erde vertilgt werde,(Sprüche 10.7)16weil er nicht daran dachte, Barmherzigkeit zu üben, sondern den Elenden und Armen verfolgte und den Niedergeschlagenen, um ihn in den Tod zu treiben.17Da er den Fluch liebte, so komme er über ihn; und da er den Segen nicht begehrte, so sei er fern von ihm!18Er zog den Fluch an wie sein Gewand; so dringe er in sein Inneres wie Wasser und wie Öl in seine Gebeine;(4. Mose 5.22)19er sei ihm wie das Kleid, das er anzieht, und wie der Gurt, damit er sich ständig umgürtet!20Das sei der Lohn meiner Ankläger vonseiten des HERRN, derer, welche Arges wider meine Seele reden!21Du aber, o HERR, mein Herr, handle mit mir um deines Namens willen; denn deine Gnade ist gut; darum errette mich!22Denn ich bin elend und arm, und mein Herz ist verwundet in meiner Brust.23Wie ein Schatten, wenn er sich neigt, schleiche ich dahin; ich werde verscheucht wie eine Heuschrecke.24Meine Knie wanken vom Fasten, mein Fleisch magert gänzlich ab;25und ich bin ihnen zum Gespött geworden; wer mich sieht, schüttelt den Kopf.(Psalm 22.8)26Hilf mir, o HERR, mein Gott! Rette mich nach deiner Gnade,27so wird man erkennen, daß dies deine Hand ist, daß du, HERR, solches getan hast.28Fluchen sie, so segne du; setzen sie sich wider mich, so müssen sie zuschanden werden; aber dein Knecht müsse sich freuen.(Matthäus 5.11)29Meine Ankläger müssen Schmach anziehen und in ihre Schande sich hüllen wie in einen Mantel.(Psalm 35.26)30Ich will den HERRN laut preisen mit meinem Munde und inmitten vieler ihn rühmen,31weil er dem Armen zur Seite steht, ihn zu retten von denen, die ihn verurteilen.
1Ich bin in meinen Garten gekommen, meine Schwester, meine Braut, habe meine Myrrhe gepflückt samt meinem Balsam, habe meine Wabe gegessen samt meinem Honig, meinen Wein getrunken samt meiner Milch. Esset, Freunde; trinket und berauschet euch, Geliebte!(Hohelied 6.2)2Ich schlief, aber mein Herz wachte. Horch! Mein Geliebter! Er klopft: Tue mir auf, meine Schwester, meine Freundin, meine Taube, meine Vollkommene! Denn mein Haupt ist voll Tau, meine Locken voll Tropfen der Nacht. -(Hohelied 6.9)3Ich habe mein Kleid ausgezogen, wie sollte ich es wieder anziehen? Ich habe meine Füße gewaschen, wie sollte ich sie wieder beschmutzen? -4Mein Geliebter streckte seine Hand durch die Öffnung, und mein Inneres ward seinetwegen erregt.5Ich stand auf, um meinem Geliebten zu öffnen, und meine Hände troffen von Myrrhe und meine Finger von fließender Myrrhe an dem Griffe des Riegels.6Ich öffnete meinem Geliebten; aber mein Geliebter hatte sich umgewandt, war weitergegangen. Ich war außer mir, während er redete. Ich suchte ihn und fand ihn nicht; ich rief ihn und er antwortete mir nicht.(Hohelied 3.1)7Es fanden mich die Wächter, die in der Stadt umhergehen: sie schlugen mich, verwundeten mich; die Wächter der Mauern nahmen mir meinen Schleier weg.8Ich beschwöre euch, Töchter Jerusalems, wenn ihr meinen Geliebten findet, was sollt ihr ihm berichten? Daß ich krank bin vor Liebe. -(Hohelied 2.5)9Was ist dein Geliebter vor einem anderen Geliebten, du Schönste unter den Frauen? Was ist dein Geliebter vor einem anderen Geliebten, daß du uns also beschwörst? -10Mein Geliebter ist weiß und rot, ausgezeichnet vor Zehntausenden.11Sein Haupt ist gediegenes, feines Gold, seine Locken sind herabwallend, schwarz wie der Rabe;12seine Augen wie Tauben an Wasserbächen, badend in Milch, eingefaßte Steine;(Hohelied 4.1)13seine Wangen wie Beete von Würzkraut, Anhöhen von duftenden Pflanzen; seine Lippen Lilien, träufelnd von fließender Myrrhe;(Psalm 45.3)14seine Hände goldene Rollen, mit Topasen besetzt; sein Leib ein Kunstwerk von Elfenbein, bedeckt mit Saphiren;15seine Schenkel Säulen von weißem Marmor, gegründet auf Untersätze von feinem Golde; seine Gestalt wie der Libanon, auserlesen wie die Zedern;16sein Gaumen ist lauter Süßigkeit, und alles an ihm ist lieblich. Das ist mein Geliebter, und das mein Freund, ihr Töchter Jerusalems! -