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Matthäus - Kapitel 26

Das Leiden und Sterben Jesu Christi

1 Und es begab sich, als Jesus alle diese Reden beendet hatte, sprach er zu seinen Jüngern: 2 Ihr wißt, daß in zwei Tagen das Passah ist; dann wird des Menschen Sohn überantwortet, damit er gekreuzigt werde. (2. Mose 12.1) (Matthäus 20.18)

Der Plan der obersten Priester und Ältesten

3 Da versammelten sich die Hohenpriester und die Schriftgelehrten und die Ältesten des Volkes im Hofe des obersten Priesters, der Kajaphas hieß. (Lukas 3.1-2) 4 Und sie hielten miteinander Rat, wie sie Jesus mit List greifen und töten könnten. 5 Sie sprachen aber: Nicht am Fest, damit kein Aufruhr unter dem Volk entsteht!

Die Salbung Jesu in Bethanien

6 Als nun Jesus zu Bethanien im Hause Simons des Aussätzigen war, 7 trat ein Weib zu ihm mit einer alabasternen Flasche voll kostbarer Salbe und goß sie auf sein Haupt, während er zu Tische saß. 8 Als das seine Jünger sahen, wurden sie entrüstet und sprachen: Wozu diese Verschwendung? 9 Man hätte das teuer verkaufen und den Armen geben können! 10 Da es aber Jesus merkte, sprach er zu ihnen: Warum bekümmert ihr das Weib? Sie hat doch ein gutes Werk an mir getan! 11 Denn die Armen habt ihr allezeit bei euch, mich aber habt ihr nicht allezeit! (5. Mose 15.11) 12 Damit, daß sie diese Salbe auf meinen Leib goß, hat sie mich zum Begräbnis gerüstet. 13 Wahrlich, ich sage euch: Wo immer dieses Evangelium gepredigt wird in der ganzen Welt, da wird man auch sagen, was diese getan hat, zu ihrem Gedächtnis!

Der Verrat des Judas

14 Da ging einer der Zwölf, namens Judas Ischariot, hin zu den Hohenpriestern 15 und sprach: Was wollt ihr mir geben, wenn ich ihn euch verrate? Und sie wogen ihm dreißig Silberlinge dar. (Sacharja 11.12) (Johannes 11.57) 16 Und von da an suchte er eine gute Gelegenheit, ihn zu verraten.

Das letzte Passahmahl

17 Am ersten Tage nun der ungesäuerten Brote traten die Jünger zu Jesus und sprachen zu ihm: Wo willst du, daß wir dir das Passahmahl zu essen bereiten? (2. Mose 12.18-20) 18 Und er sprach: Gehet hin in die Stadt zu dem und dem und sprechet zu ihm: Der Meister läßt dir sagen: Meine Zeit ist nahe; bei dir will ich mit meinen Jüngern das Passah halten! (Matthäus 21.3) 19 Und die Jünger taten, wie Jesus ihnen befohlen, und bereiteten das Passah. 20 Als es nun Abend geworden, setzte er sich mit den zwölf Jüngern zu Tische. 21 Und während sie aßen, sprach er: Wahrlich, ich sage euch: Einer von euch wird mich verraten! 22 Da wurden sie sehr betrübt und fingen an, einer nach dem andern, ihn zu fragen: Herr, doch nicht ich? 23 Er antwortete aber und sprach: Der mit mir die Hand in die Schüssel taucht, der wird mich verraten. 24 Des Menschen Sohn geht zwar dahin, wie von ihm geschrieben steht; aber wehe dem Menschen, durch welchen des Menschen Sohn verraten wird! Es wäre diesem Menschen besser, daß er nicht geboren wäre. (Lukas 17.1) 25 Da antwortete Judas, der ihn verriet, und sprach: Rabbi, doch nicht ich? Er spricht zu ihm: Du hast es gesagt!

Die Einsetzung des Mahles des Herrn

26 Als sie nun aßen, nahm Jesus das Brot, dankte, brach es, gab es den Jüngern und sprach: Nehmet, esset! Das ist mein Leib. (1. Korinther 10.16) (1. Korinther 11.23-25) 27 Und er nahm den Kelch, dankte, gab ihnen denselben und sprach: Trinket alle daraus! 28 Denn das ist mein Blut des Bundes, welches für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden! (2. Mose 24.8) (Jeremia 31.31) (Hebräer 9.15-16) 29 Ich sage euch aber, ich werde von jetzt an von diesem Gewächs des Weinstocks nicht mehr trinken, bis zu jenem Tage, da ich es neu mit euch trinken werde im Reiche meines Vaters.

Die Ankündigung der Verleugnung durch Petrus

30 Und nachdem sie den Lobgesang gesungen hatten, gingen sie hinaus an den Ölberg. (Psalm 113.1) 31 Da spricht Jesus zu ihnen: Ihr werdet euch in dieser Nacht alle an mir ärgern; denn es steht geschrieben: «Ich werde den Hirten schlagen, und die Schafe der Herde werden sich zerstreuen.» (Johannes 16.32) 32 Wenn ich aber auferstanden sein werde, will ich euch nach Galiläa vorangehen. (Matthäus 28.7) 33 Da antwortete Petrus und sprach zu ihm: Wenn sich auch alle an dir ärgern, so werde doch ich mich niemals ärgern! 34 Jesus spricht zu ihm: Wahrlich, ich sage dir, in dieser Nacht, ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen! (Johannes 13.18) 35 Petrus spricht zu ihm: Und wenn ich auch mit dir sterben müßte, werde ich dich nicht verleugnen! Gleicherweise sprachen auch alle Jünger.

Gethsemane

36 Da kommt Jesus mit ihnen in ein Gut, namens Gethsemane. Und er spricht zu den Jüngern: Setzet euch hier, während ich dorthin gehe und bete. 37 Und er nahm zu sich Petrus und die zwei Söhne des Zebedäus und fing an, betrübt zu werden, und ihm graute sehr. (Matthäus 17.1) (Hebräer 5.7) 38 Da spricht er zu ihnen: Meine Seele ist tiefbetrübt bis zum Tod! Bleibet hier und wachet mit mir! (Johannes 12.27) 39 Und er ging ein wenig vorwärts, warf sich auf sein Angesicht, betete und sprach: Mein Vater! Ist es möglich, so gehe dieser Kelch an mir vorüber; doch nicht, wie ich will, sondern wie du willst! (Johannes 6.38) (Johannes 18.11) (Hebräer 5.8) 40 Und er kommt zu den Jüngern und findet sie schlafend und spricht zu Petrus: Könnt ihr also nicht eine Stunde mit mir wachen? 41 Wachet und betet, damit ihr nicht in Anfechtung fallet! Der Geist ist willig; aber das Fleisch ist schwach. (Epheser 6.18) (Hebräer 2.18) 42 Wiederum zum zweitenmal, ging er hin, betete und sprach: Mein Vater, wenn dieser Kelch nicht an mir vorübergehen kann, ohne daß ich ihn trinke, so geschehe dein Wille! 43 Und er kommt und findet sie abermals schlafend; denn die Augen waren ihnen schwer geworden. 44 Und er ließ sie, ging wieder hin, betete zum drittenmal und sprach dieselben Worte. (2. Korinther 12.8) 45 Da kommt er zu seinen Jüngern und spricht zu ihnen: Schlaft ihr noch immer und ruhet? Siehe, die Stunde ist nahe, und des Menschen Sohn wird in die Hände der Sünder überliefert! 46 Stehet auf, laßt uns gehen! Siehe, der mich verrät, ist nahe!

Die Gefangennahme Jesu

47 Und während er noch redete, siehe, da kam Judas, einer der Zwölf, und mit ihm eine große Schar mit Schwertern und Stöcken, von den Hohenpriestern und Ältesten des Volkes her. 48 Der ihn aber verriet, hatte ihnen ein Zeichen gegeben und gesagt: Welchen ich küssen werde, der ist's, den ergreifet! 49 Und alsbald trat er zu Jesus und sprach: Sei gegrüßt, Rabbi, und küßte ihn. 50 Jesus aber sprach zu ihm: Freund, wozu bist du hier? Da traten sie hinzu, legten Hand an Jesus und nahmen ihn fest. 51 Und siehe, einer von denen, die bei Jesus waren, streckte die Hand aus, zog sein Schwert und schlug den Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm ein Ohr ab. 52 Da sprach Jesus zu ihm: Stecke dein Schwert an seinen Ort! Denn alle, die das Schwert ergreifen, werden durch das Schwert umkommen. (1. Mose 9.6) 53 Oder meinst du, ich könnte nicht meinen Vater bitten, und er würde mir noch jetzt mehr als zwölf Legionen Engel schicken? (Matthäus 4.11) 54 Wie würden dann aber die Schriften erfüllt, daß es so kommen muß? 55 In jener Stunde sprach Jesus zu der Schar: Wie gegen einen Mörder seid ihr ausgezogen mit Schwertern und Stöcken, mich zu ergreifen! Täglich bin ich bei euch lehrend im Tempel gesessen, und ihr habt mich nicht ergriffen. 56 Das alles aber ist geschehen, damit die Schriften der Propheten erfüllt würden. Da verließen ihn alle Jünger und flohen.

Jesus vor dem Hohen Rat

57 Die aber Jesus festgenommen hatten, führten ihn ab zu dem Hohenpriester Kajaphas, wo die Schriftgelehrten und die Ältesten versammelt waren. 58 Petrus aber folgte ihnen von ferne, bis zum Hof des Hohenpriesters. Und er ging hinein und setzte sich zu den Dienern, um den Ausgang der Sache zu sehen. 59 Aber die Hohenpriester und die Ältesten und der ganze Rat suchten falsches Zeugnis wider Jesus, um ihn zum Tode zu bringen. 60 Aber sie fanden keins, obgleich viele falsche Zeugen herzukamen. 61 Zuletzt aber kamen zwei und sprachen: Dieser hat gesagt: Ich kann den Tempel Gottes zerstören und ihn in drei Tagen aufbauen. (Johannes 2.19-21) (Apostelgeschichte 6.14) 62 Und der Hohepriester stand auf und sprach zu ihm: Antwortest du nichts auf das, was diese wider dich zeugen? 63 Jesus aber schwieg. Und der Hohepriester sprach zu ihm: Ich beschwöre dich bei dem lebendigen Gott, daß du uns sagest, ob du der Christus, der Sohn Gottes bist! (Matthäus 27.12) (Johannes 10.24) 64 Jesus spricht zu ihm: Du hast es gesagt! Überdies sage ich euch: Von jetzt an werdet ihr des Menschen Sohn sitzen sehen zur Rechten der Kraft und kommen auf den Wolken des Himmels! (Psalm 110.1) (Matthäus 16.27) (Matthäus 24.30) (2. Korinther 13.4) 65 Da zerriß der Hohepriester seine Kleider und sprach: Er hat gelästert! Was bedürfen wir weiter Zeugen? Siehe, nun habt ihr seine Lästerung gehört. (Johannes 10.33) 66 Was dünkt euch? Sie antworteten und sprachen: Er ist des Todes schuldig! (3. Mose 24.16) (Johannes 19.7) 67 Da spieen sie ihm ins Angesicht und schlugen ihn mit Fäusten; andere gaben ihm Backenstreiche (Jesaja 50.6) 68 und sprachen: Christus, weissage uns! Wer ist's, der dich geschlagen hat?

Die dreifache Verleugnung durch Petrus

69 Petrus aber saß draußen im Hof. Und eine Magd trat zu ihm und sprach: Auch du warst mit Jesus, dem Galiläer! 70 Er aber leugnete vor allen und sprach: Ich weiß nicht, was du sagst! 71 Als er dann in den Vorhof hinausging, sah ihn eine andere und sprach zu denen, die dort waren: Dieser war mit Jesus, dem Nazarener! 72 Und er leugnete abermals mit einem Schwur: Ich kenne den Menschen nicht! 73 Bald darauf aber traten die Umstehenden herzu und sagten zu Petrus: Wahrhaftig, du bist auch einer von ihnen; denn auch deine Sprache verrät dich. 74 Da fing er an zu fluchen und zu schwören: Ich kenne den Menschen nicht! Und alsbald krähte der Hahn. 75 Und Petrus ward eingedenk des Wortes Jesu, der zu ihm gesagt hatte: Ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. Und er ging hinaus und weinte bitterlich.

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Lukas - Kapitel 17

Warnung vor Verführung zur Sünde - Ermahnungen vom Vergeben, Glauben und Dienen

1 Er sprach aber zu seinen Jüngern: Es ist unmöglich, daß nicht Ärgernisse kommen; wehe aber dem, durch welchen sie kommen! 2 Es wäre ihm nützlicher, wenn ein Mühlstein um seinen Hals gelegt und er ins Meer geworfen würde, als daß er einen dieser Kleinen ärgere! (Matthäus 18.6-7) 3 Habet acht auf euch selbst: wenn dein Bruder sündigt, so verweise es ihm, und wenn er es bereut, so vergib ihm. 4 Und wenn er siebenmal des Tages an dir sündigt und siebenmal zu dir umkehrt und spricht: Ich bereue es, so sollst du ihm vergeben. (Matthäus 18.15) (Matthäus 18.21-22) 5 Und die Apostel sprachen zu dem Herrn: Vermehre uns den Glauben! 6 Der Herr aber sprach: Wenn ihr Glauben habt wie ein Senfkorn, so würdet ihr zu diesem Maulbeerfeigenbaum sagen: Werde entwurzelt und ins Meer gepflanzt! und er würde euch gehorchen. (Matthäus 17.20) (Matthäus 21.21) 7 Wer aber von euch, der einen Knecht hat, welcher pflügt oder weidet, wird zu ihm, wenn er vom Felde hereinkommt, sagen: Komm und lege dich alsbald zu Tische? 8 Wird er nicht vielmehr zu ihm sagen: Richte zu, was ich zu Abend essen soll, und gürte dich und diene mir, bis ich gegessen und getrunken habe; und danach sollst du essen und trinken? 9 Dankt er etwa dem Knechte, daß er das Befohlene getan hat? Ich meine nicht. 10 Also auch ihr, wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen ist, so sprechet: Wir sind unnütze Knechte; wir haben getan, was wir zu tun schuldig waren. (1. Korinther 9.16)

Heilung von zehn Aussätzigen

11 Und es geschah, als er nach Jerusalem reiste, daß er mitten durch Samaria und Galiläa ging. (Lukas 9.51) (Lukas 13.22) 12 Und als er in ein gewisses Dorf eintrat, begegneten ihm zehn aussätzige Männer, welche von ferne standen. (3. Mose 13.45-46) 13 Und sie erhoben ihre Stimme und sprachen: Jesu, Meister, erbarme dich unser! 14 Und als er sie sah, sprach er zu ihnen: Gehet hin und zeiget euch den Priestern. Und es geschah, indem sie hingingen, wurden sie gereinigt. (Lukas 5.14) 15 Einer aber von ihnen, als er sah, daß er geheilt war, kehrte zurück, indem er mit lauter Stimme Gott verherrlichte; 16 und er fiel aufs Angesicht zu seinen Füßen und dankte ihm; und derselbe war ein Samariter. 17 Jesus aber antwortete und sprach: Sind nicht die zehn gereinigt worden? wo sind [aber] die neun? 18 Sind keine gefunden worden, die zurückkehrten, um Gott Ehre zu geben, außer diesem Fremdling? 19 Und er sprach zu ihm: Stehe auf und gehe hin; dein Glaube hat dich gerettet. (Lukas 7.50)

Das Reich Gottes und der Tag des Menschensohnes

20 Und als er von den Pharisäern gefragt wurde: Wann kommt das Reich Gottes? antwortete er ihnen und sprach: Das Reich Gottes kommt nicht so, daß man es beobachten könnte; (Johannes 18.36) 21 noch wird man sagen: Siehe hier! oder: Siehe dort! denn siehe, das Reich Gottes ist mitten unter euch. 22 Er sprach aber zu den Jüngern: Es werden Tage kommen, da ihr begehren werdet, einen der Tage des Sohnes des Menschen zu sehen, und ihr werdet ihn nicht sehen. 23 Und man wird zu euch sagen: Siehe hier! oder: Siehe dort! Gehet nicht hin, folget auch nicht. (Lukas 21.8) 24 Denn gleichwie der Blitz blitzend leuchtet von einem Ende unter dem Himmel bis zum anderen Ende unter dem Himmel, also wird der Sohn des Menschen sein an seinem Tage. 25 Zuvor aber muß er vieles leiden und verworfen werden von diesem Geschlecht. (Lukas 9.22) 26 Und gleichwie es in den Tagen Noahs geschah, also wird es auch sein in den Tagen des Sohnes des Menschen: 27 sie aßen, sie tranken, sie heirateten, sie wurden verheiratet, bis zu dem Tage, da Noah in die Arche ging, und die Flut kam und alle umbrachte. (1. Mose 6.1) 28 Gleicherweise auch, wie es geschah in den Tagen Lots: sie aßen, sie tranken, sie kauften, sie verkauften, sie pflanzten, sie bauten; 29 an dem Tage aber, da Lot von Sodom ausging, regnete es Feuer und Schwefel vom Himmel und brachte alle um. (1. Mose 19.15) (1. Mose 19.24-25) 30 Desgleichen wird es an dem Tage sein, da der Sohn des Menschen geoffenbart wird. 31 An jenem Tage - wer auf dem Dache sein wird und sein Gerät im Hause hat, der steige nicht hinab, um es zu holen; und wer auf dem Felde ist, wende sich gleicherweise nicht zurück. 32 Gedenket an Lots Weib! (1. Mose 19.26) 33 Wer irgend sein Leben zu retten sucht, wird es verlieren; und wer irgend es verliert, wird es erhalten. (Lukas 9.24) 34 Ich sage euch: In jener Nacht werden zwei auf einem Bette sein; einer wird genommen und der andere gelassen werden. 35 Zwei Weiber werden zusammen mahlen, die eine wird genommen, [und] die andere gelassen werden. 36 Und sie antworten und sagen zu ihm: Wo, Herr? Er aber sprach zu ihnen: Wo der Leichnam ist, da werden auch die Adler versammelt werden.