1Und es begab sich, als Jesus alle diese Reden beendet hatte, sprach er zu seinen Jüngern:2Ihr wißt, daß in zwei Tagen das Passah ist; dann wird des Menschen Sohn überantwortet, damit er gekreuzigt werde.(2. Mose 12.1)(Matthäus 20.18)
Der Plan der obersten Priester und Ältesten
3Da versammelten sich die Hohenpriester und die Schriftgelehrten und die Ältesten des Volkes im Hofe des obersten Priesters, der Kajaphas hieß.(Lukas 3.1-2)4Und sie hielten miteinander Rat, wie sie Jesus mit List greifen und töten könnten.5Sie sprachen aber: Nicht am Fest, damit kein Aufruhr unter dem Volk entsteht!
Die Salbung Jesu in Bethanien
6Als nun Jesus zu Bethanien im Hause Simons des Aussätzigen war,7trat ein Weib zu ihm mit einer alabasternen Flasche voll kostbarer Salbe und goß sie auf sein Haupt, während er zu Tische saß.8Als das seine Jünger sahen, wurden sie entrüstet und sprachen: Wozu diese Verschwendung?9Man hätte das teuer verkaufen und den Armen geben können!10Da es aber Jesus merkte, sprach er zu ihnen: Warum bekümmert ihr das Weib? Sie hat doch ein gutes Werk an mir getan!11Denn die Armen habt ihr allezeit bei euch, mich aber habt ihr nicht allezeit!(5. Mose 15.11)12Damit, daß sie diese Salbe auf meinen Leib goß, hat sie mich zum Begräbnis gerüstet.13Wahrlich, ich sage euch: Wo immer dieses Evangelium gepredigt wird in der ganzen Welt, da wird man auch sagen, was diese getan hat, zu ihrem Gedächtnis!
Der Verrat des Judas
14Da ging einer der Zwölf, namens Judas Ischariot, hin zu den Hohenpriestern15und sprach: Was wollt ihr mir geben, wenn ich ihn euch verrate? Und sie wogen ihm dreißig Silberlinge dar.(Sacharja 11.12)(Johannes 11.57)16Und von da an suchte er eine gute Gelegenheit, ihn zu verraten.
Das letzte Passahmahl
17Am ersten Tage nun der ungesäuerten Brote traten die Jünger zu Jesus und sprachen zu ihm: Wo willst du, daß wir dir das Passahmahl zu essen bereiten?(2. Mose 12.18-20)18Und er sprach: Gehet hin in die Stadt zu dem und dem und sprechet zu ihm: Der Meister läßt dir sagen: Meine Zeit ist nahe; bei dir will ich mit meinen Jüngern das Passah halten!(Matthäus 21.3)19Und die Jünger taten, wie Jesus ihnen befohlen, und bereiteten das Passah.20Als es nun Abend geworden, setzte er sich mit den zwölf Jüngern zu Tische.21Und während sie aßen, sprach er: Wahrlich, ich sage euch: Einer von euch wird mich verraten!22Da wurden sie sehr betrübt und fingen an, einer nach dem andern, ihn zu fragen: Herr, doch nicht ich?23Er antwortete aber und sprach: Der mit mir die Hand in die Schüssel taucht, der wird mich verraten.24Des Menschen Sohn geht zwar dahin, wie von ihm geschrieben steht; aber wehe dem Menschen, durch welchen des Menschen Sohn verraten wird! Es wäre diesem Menschen besser, daß er nicht geboren wäre.(Lukas 17.1)25Da antwortete Judas, der ihn verriet, und sprach: Rabbi, doch nicht ich? Er spricht zu ihm: Du hast es gesagt!
Die Einsetzung des Mahles des Herrn
26Als sie nun aßen, nahm Jesus das Brot, dankte, brach es, gab es den Jüngern und sprach: Nehmet, esset! Das ist mein Leib.(1. Korinther 10.16)(1. Korinther 11.23-25)27Und er nahm den Kelch, dankte, gab ihnen denselben und sprach: Trinket alle daraus!28Denn das ist mein Blut des Bundes, welches für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden!(2. Mose 24.8)(Jeremia 31.31)(Hebräer 9.15-16)29Ich sage euch aber, ich werde von jetzt an von diesem Gewächs des Weinstocks nicht mehr trinken, bis zu jenem Tage, da ich es neu mit euch trinken werde im Reiche meines Vaters.
Die Ankündigung der Verleugnung durch Petrus
30Und nachdem sie den Lobgesang gesungen hatten, gingen sie hinaus an den Ölberg.(Psalm 113.1)31Da spricht Jesus zu ihnen: Ihr werdet euch in dieser Nacht alle an mir ärgern; denn es steht geschrieben: «Ich werde den Hirten schlagen, und die Schafe der Herde werden sich zerstreuen.»(Johannes 16.32)32Wenn ich aber auferstanden sein werde, will ich euch nach Galiläa vorangehen.(Matthäus 28.7)33Da antwortete Petrus und sprach zu ihm: Wenn sich auch alle an dir ärgern, so werde doch ich mich niemals ärgern!34Jesus spricht zu ihm: Wahrlich, ich sage dir, in dieser Nacht, ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen!(Johannes 13.18)35Petrus spricht zu ihm: Und wenn ich auch mit dir sterben müßte, werde ich dich nicht verleugnen! Gleicherweise sprachen auch alle Jünger.
Gethsemane
36Da kommt Jesus mit ihnen in ein Gut, namens Gethsemane. Und er spricht zu den Jüngern: Setzet euch hier, während ich dorthin gehe und bete.37Und er nahm zu sich Petrus und die zwei Söhne des Zebedäus und fing an, betrübt zu werden, und ihm graute sehr.(Matthäus 17.1)(Hebräer 5.7)38Da spricht er zu ihnen: Meine Seele ist tiefbetrübt bis zum Tod! Bleibet hier und wachet mit mir!(Johannes 12.27)39Und er ging ein wenig vorwärts, warf sich auf sein Angesicht, betete und sprach: Mein Vater! Ist es möglich, so gehe dieser Kelch an mir vorüber; doch nicht, wie ich will, sondern wie du willst!(Johannes 6.38)(Johannes 18.11)(Hebräer 5.8)40Und er kommt zu den Jüngern und findet sie schlafend und spricht zu Petrus: Könnt ihr also nicht eine Stunde mit mir wachen?41Wachet und betet, damit ihr nicht in Anfechtung fallet! Der Geist ist willig; aber das Fleisch ist schwach.(Epheser 6.18)(Hebräer 2.18)42Wiederum zum zweitenmal, ging er hin, betete und sprach: Mein Vater, wenn dieser Kelch nicht an mir vorübergehen kann, ohne daß ich ihn trinke, so geschehe dein Wille!43Und er kommt und findet sie abermals schlafend; denn die Augen waren ihnen schwer geworden.44Und er ließ sie, ging wieder hin, betete zum drittenmal und sprach dieselben Worte.(2. Korinther 12.8)45Da kommt er zu seinen Jüngern und spricht zu ihnen: Schlaft ihr noch immer und ruhet? Siehe, die Stunde ist nahe, und des Menschen Sohn wird in die Hände der Sünder überliefert!46Stehet auf, laßt uns gehen! Siehe, der mich verrät, ist nahe!
Die Gefangennahme Jesu
47Und während er noch redete, siehe, da kam Judas, einer der Zwölf, und mit ihm eine große Schar mit Schwertern und Stöcken, von den Hohenpriestern und Ältesten des Volkes her.48Der ihn aber verriet, hatte ihnen ein Zeichen gegeben und gesagt: Welchen ich küssen werde, der ist's, den ergreifet!49Und alsbald trat er zu Jesus und sprach: Sei gegrüßt, Rabbi, und küßte ihn.50Jesus aber sprach zu ihm: Freund, wozu bist du hier? Da traten sie hinzu, legten Hand an Jesus und nahmen ihn fest.51Und siehe, einer von denen, die bei Jesus waren, streckte die Hand aus, zog sein Schwert und schlug den Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm ein Ohr ab.52Da sprach Jesus zu ihm: Stecke dein Schwert an seinen Ort! Denn alle, die das Schwert ergreifen, werden durch das Schwert umkommen.(1. Mose 9.6)53Oder meinst du, ich könnte nicht meinen Vater bitten, und er würde mir noch jetzt mehr als zwölf Legionen Engel schicken?(Matthäus 4.11)54Wie würden dann aber die Schriften erfüllt, daß es so kommen muß?55In jener Stunde sprach Jesus zu der Schar: Wie gegen einen Mörder seid ihr ausgezogen mit Schwertern und Stöcken, mich zu ergreifen! Täglich bin ich bei euch lehrend im Tempel gesessen, und ihr habt mich nicht ergriffen.56Das alles aber ist geschehen, damit die Schriften der Propheten erfüllt würden. Da verließen ihn alle Jünger und flohen.
Jesus vor dem Hohen Rat
57Die aber Jesus festgenommen hatten, führten ihn ab zu dem Hohenpriester Kajaphas, wo die Schriftgelehrten und die Ältesten versammelt waren.58Petrus aber folgte ihnen von ferne, bis zum Hof des Hohenpriesters. Und er ging hinein und setzte sich zu den Dienern, um den Ausgang der Sache zu sehen.59Aber die Hohenpriester und die Ältesten und der ganze Rat suchten falsches Zeugnis wider Jesus, um ihn zum Tode zu bringen.60Aber sie fanden keins, obgleich viele falsche Zeugen herzukamen.61Zuletzt aber kamen zwei und sprachen: Dieser hat gesagt: Ich kann den Tempel Gottes zerstören und ihn in drei Tagen aufbauen.(Johannes 2.19-21)(Apostelgeschichte 6.14)62Und der Hohepriester stand auf und sprach zu ihm: Antwortest du nichts auf das, was diese wider dich zeugen?63Jesus aber schwieg. Und der Hohepriester sprach zu ihm: Ich beschwöre dich bei dem lebendigen Gott, daß du uns sagest, ob du der Christus, der Sohn Gottes bist!(Matthäus 27.12)(Johannes 10.24)64Jesus spricht zu ihm: Du hast es gesagt! Überdies sage ich euch: Von jetzt an werdet ihr des Menschen Sohn sitzen sehen zur Rechten der Kraft und kommen auf den Wolken des Himmels!(Psalm 110.1)(Matthäus 16.27)(Matthäus 24.30)(2. Korinther 13.4)65Da zerriß der Hohepriester seine Kleider und sprach: Er hat gelästert! Was bedürfen wir weiter Zeugen? Siehe, nun habt ihr seine Lästerung gehört.(Johannes 10.33)66Was dünkt euch? Sie antworteten und sprachen: Er ist des Todes schuldig!(3. Mose 24.16)(Johannes 19.7)67Da spieen sie ihm ins Angesicht und schlugen ihn mit Fäusten; andere gaben ihm Backenstreiche(Jesaja 50.6)68und sprachen: Christus, weissage uns! Wer ist's, der dich geschlagen hat?
Die dreifache Verleugnung durch Petrus
69Petrus aber saß draußen im Hof. Und eine Magd trat zu ihm und sprach: Auch du warst mit Jesus, dem Galiläer!70Er aber leugnete vor allen und sprach: Ich weiß nicht, was du sagst!71Als er dann in den Vorhof hinausging, sah ihn eine andere und sprach zu denen, die dort waren: Dieser war mit Jesus, dem Nazarener!72Und er leugnete abermals mit einem Schwur: Ich kenne den Menschen nicht!73Bald darauf aber traten die Umstehenden herzu und sagten zu Petrus: Wahrhaftig, du bist auch einer von ihnen; denn auch deine Sprache verrät dich.74Da fing er an zu fluchen und zu schwören: Ich kenne den Menschen nicht! Und alsbald krähte der Hahn.75Und Petrus ward eingedenk des Wortes Jesu, der zu ihm gesagt hatte: Ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. Und er ging hinaus und weinte bitterlich.
Die Sabbatruhe des Gottesvolkes - Vom Wesen und Wirken des Wortes Gottes
1Fürchten wir uns nun, daß nicht etwa, da eine Verheißung, in seine Ruhe einzugehen, hinterlassen ist, jemand von euch scheine zurückgeblieben zu sein.2Denn auch uns ist eine gute Botschaft verkündigt worden, gleichwie auch jenen; aber das Wort der Verkündigung nützte jenen nicht, weil es bei denen, die es hörten, nicht mit dem Glauben vermischt war.3Denn wir, die wir geglaubt haben, gehen in die Ruhe ein, wie er gesagt hat: "So schwur ich in meinem Zorn: Wenn sie in meine Ruhe eingehen werden!" wiewohl die Werke von Grundlegung der Welt an geworden waren.4Denn er hat irgendwo von dem siebten Tage also gesprochen: "Und Gott ruhte am siebten Tage von allen seinen Werken".5Und an dieser Stelle wiederum: "Wenn sie in meine Ruhe eingehen werden!"6Weil nun übrigbleibt, daß etliche in dieselbe eingehen, und die, welchen zuerst die gute Botschaft verkündigt worden ist, des Ungehorsams wegen nicht eingegangen sind,7so bestimmt er wiederum einen gewissen Tag: "Heute", in David nach so langer Zeit sagend, wie vorhin gesagt worden ist: "Heute, wenn ihr seine Stimme höret, verhärtet eure Herzen nicht".(Hebräer 3.7)8Denn wenn Josua sie in die Ruhe gebracht hätte, so würde er danach nicht von einem anderen Tage geredet haben.(5. Mose 31.7)(Josua 22.4)9Also bleibt noch eine Sabbathruhe dem Volke Gottes aufbewahrt.10Denn wer in seine Ruhe eingegangen ist, der ist auch zur Ruhe gelangt von seinen Werken, gleichwie Gott von seinen eigenen.(Offenbarung 14.13)11Laßt uns nun Fleiß anwenden, in jene Ruhe einzugehen, auf daß nicht jemand nach demselben Beispiel des Ungehorsams falle.(Hebräer 3.16-19)12Denn das Wort Gottes ist lebendig und wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert, und durchdringend bis zur Scheidung von Seele und Geist, sowohl der Gelenke als auch des Markes, und ein Beurteiler der Gedanken und Gesinnungen des Herzens;(Jeremia 23.29)(Offenbarung 2.12)13und kein Geschöpf ist vor ihm unsichtbar, sondern alles bloß und aufgedeckt vor den Augen dessen, mit dem wir es zu tun haben.
Jesu Erhabenheit über die Hohenpriester des Alten Testaments - Sein Priestertum nach der Ordnung Melchisedeks
14Da wir nun einen großen Hohenpriester haben, der durch die Himmel gegangen ist, Jesum, den Sohn Gottes, so laßt uns das Bekenntnis festhalten;(Hebräer 3.1)(Hebräer 9.11-12)(Hebräer 10.23)15denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der nicht Mitleid zu haben vermag mit unseren Schwachheiten, sondern der in allem versucht worden ist in gleicher Weise wie wir, ausgenommen die Sünde.(Johannes 8.46)(Hebräer 2.18)16Laßt uns nun mit Freimütigkeit hinzutreten zu dem Thron der Gnade, auf daß wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden zur rechtzeitigen Hilfe.(Römer 3.25)(Römer 5.2)