1Und es begab sich hernach, daß er durch Städte und Dörfer reiste, wobei er predigte und das Evangelium vom Reiche Gottes verkündigte; und die Zwölf waren mit ihm2und etliche Frauen, die von bösen Geistern und Krankheiten geheilt worden waren: Maria, genannt Magdalena, von welcher sieben Teufel ausgefahren waren,(Markus 15.40-41)(Markus 16.9)3und Johanna, das Weib Chusas, eines Verwalters des Herodes, und Susanna und viele andere, welche ihnen dienten mit ihrer Habe.
Das Gleichnis vom Sämann
4Als nun viel Volk zusammenkam und sie aus den Städten zu ihm zogen, sprach er in einem Gleichnis:5Der Sämann ging aus, seinen Samen zu säen. Und indem er säte, fiel etliches an den Weg und wurde zertreten, und die Vögel des Himmels fraßen es auf.6Und anderes fiel auf den Felsen; und als es keimte, verdorrte es, weil es keine Feuchtigkeit hatte.7Und anderes fiel mitten unter die Dornen; und die Dornen, die mit ihm aufwuchsen, erstickten es.8Und anderes fiel auf gutes Erdreich und wuchs auf und brachte hundertfältige Frucht. Und als er das sagte, rief er: Wer Ohren hat zu hören, der höre!
Der Grund für die Gleichnisreden
9Da fragten ihn seine Jünger, was dieses Gleichnis bedeute.10Er aber sprach: Euch ist es gegeben, die Geheimnisse des Reiches Gottes zu erkennen, den andern aber in Gleichnissen, auf daß sie sehen und doch nicht sehen, und hören und doch nicht verstehen.(Jesaja 6.9-10)
Die Deutung des Gleichnisses vom Sämann
11Das Gleichnis aber bedeutet dies: Der Same ist das Wort Gottes.12Die am Wege sind die, welche es gehört haben; darnach kommt der Teufel und nimmt das Wort von ihren Herzen weg, damit sie nicht zum Glauben gelangen und gerettet werden.13Die aber auf dem Felsen sind die, welche das Wort, wenn sie es hören, mit Freuden aufnehmen; aber sie haben keine Wurzel, sie glauben nur eine Zeitlang, und zur Zeit der Anfechtung fallen sie ab.14Was aber unter die Dornen fiel, das sind die, welche es gehört haben; aber sie gehen hin und werden von Sorgen und Reichtum und Vergnügungen des Lebens erstickt und bringen die Frucht nicht zur Reife.15Das in dem guten Erdreich aber sind die, welche das Wort, das sie gehört haben, in einem feinen und guten Herzen behalten und Frucht bringen in Geduld.(Apostelgeschichte 16.14)
Das Licht auf dem Leuchter
16Niemand aber, der ein Licht anzündet, bedeckt es mit einem Gefäß, oder stellt es unter ein Bett, sondern er setzt es auf einen Leuchter, damit, wer hereinkommt, das Licht sehe.(Matthäus 5.15)17Denn nichts ist verborgen, das nicht offenbar werden wird, und nichts ist geheim, das nicht kundwerden und an den Tag kommen wird.(Matthäus 10.26)(1. Korinther 4.5)18So sehet nun darauf, wie ihr hört! Denn wer da hat, dem wird gegeben; und wer nicht hat, von dem wird auch das genommen werden, was er zu haben meint.(Matthäus 25.29)
Die wahren Verwandten Jesu
19Es kamen aber seine Mutter und seine Brüder zu ihm, und sie konnten wegen der Volksmenge nicht zu ihm gelangen.20Es wurde ihm aber gemeldet: Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und begehren dich zu sehen!21Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Meine Mutter und meine Brüder sind die, welche das Wort Gottes hören und tun!
Jesus stillt den Sturm
22Und es begab sich an einem der Tage, daß er und seine Jünger in ein Schiff traten; und er sprach zu ihnen: Laßt uns ans andere Ufer des Sees fahren!23Und sie fuhren ab. Auf der Fahrt aber schlief er ein. Und es fiel ein Sturmwind auf den See, und das Schiff füllte sich, und sie liefen Gefahr.24Da traten sie hinzu, weckten ihn auf und sprachen: Meister, Meister, wir kommen um! Er aber stand auf und bedrohte den Wind und die Wasserwogen; und sie legten sich, und es wurde still.25Da sprach er zu ihnen: Wo ist euer Glaube? Sie aber fürchteten und verwunderten sich und sprachen zueinander: Wer ist doch der, daß er auch den Winden gebietet und dem Wasser und sie ihm gehorsam sind?
Heilung eines Besessenen
26Und sie fuhren zum Land der Gerasener, welches Galiläa gegenüber liegt.27Und als er ans Land gestiegen war, kam ihm aus der Stadt ein Besessener entgegen, der seit langer Zeit kein Kleid mehr trug, auch in keinem Hause blieb, sondern in den Gräbern.28Als er aber Jesus sah, schrie er, warf sich vor ihm nieder und sprach mit lauter Stimme: Was habe ich mit dir zu schaffen, Jesus, du Sohn Gottes, des Höchsten? Ich bitte dich, peinige mich nicht!29Denn Jesus hatte dem unreinen Geiste geboten, von dem Menschen auszufahren; denn er hatte ihn schon lange Zeit in seiner Gewalt, und man hatte ihn mit Ketten gebunden und mit Fußfesseln verwahrt. Aber er zerriß die Bande und wurde vom Dämon in die Wüste getrieben.30Jesus aber fragte ihn: Wie heißest du? Er sprach: Legion! Denn viele Dämonen waren in ihn gefahren.31Und sie baten ihn, er möge ihnen nicht befehlen, in den Abgrund zu fahren.32Es war aber daselbst eine große Schweineherde an dem Berg zur Weide, und sie baten ihn, daß er ihnen erlaube, in jene zu fahren. Und er erlaubte es ihnen.33Da fuhren die Dämonen von dem Menschen aus und fuhren in die Schweine, und die Herde stürzte sich den Abhang hinunter in den See und ertrank.34Als aber die Hirten sahen, was geschehen war, flohen sie und verkündigten es in der Stadt und auf dem Lande.35Da gingen sie hinaus zu sehen, was geschehen war, und kamen zu Jesus und fanden den Menschen, von welchem die Dämonen ausgefahren waren, bekleidet und vernünftig zu den Füßen Jesu sitzen, und sie fürchteten sich.36Die aber, welche es gesehen hatten, erzählten ihnen, wie dem Besessenen geholfen worden war.37Da bat ihn die ganze Bevölkerung der umliegenden Landschaft der Gerasener, von ihnen wegzugehen; denn große Furcht hatte sie ergriffen. Er aber trat in das Schiff und kehrte zurück.38Der Mann aber, von welchem die Dämonen ausgefahren waren, bat ihn, daß er bei ihm bleiben dürfe. Aber Jesus entließ ihn und sprach:39Kehre zurück in dein Haus und erzähle, was Gott dir Großes getan hat! Und er ging und verkündigte in der ganzen Stadt, was Jesus ihm Großes getan habe.
Die Heilung einer blutflüssigen Frau. Die Auferweckung der Tochter des Jairus
40Als aber Jesus zurückkam, empfing ihn das Volk; denn sie warteten alle auf ihn.41Und siehe, es kam ein Mann, namens Jairus, der war ein Oberster der Synagoge; und er warf sich Jesus zu Füßen und bat ihn, in sein Haus zu kommen.42Denn er hatte eine einzige Tochter von etwa zwölf Jahren, und diese lag im Sterben. Als er aber hinging, drängte ihn die Volksmenge.43Und eine Frau, die seit zwölf Jahren den Blutfluß gehabt und all ihr Gut an die Ärzte gewandt hatte, aber von keinem geheilt werden konnte,44trat von hinten herzu und rührte den Saum seines Kleides an; und auf der Stelle kam ihr Blutfluß zum Stehen.45Und Jesus fragte: Wer hat mich angerührt? Da nun alle leugneten, sprachen Petrus und die mit ihm waren: Meister, das Volk drückt und drängt dich.46Jesus aber sprach: Es hat mich jemand angerührt; denn ich spürte, wie eine Kraft von mir ausging!47Als nun die Frau sah, daß sie nicht unbemerkt geblieben war, kam sie zitternd, fiel vor ihm nieder und erzählte ihm vor dem ganzen Volke, aus welchem Grunde sie ihn angerührt habe und wie sie auf der Stelle gesund geworden sei.48Er aber sprach zu ihr: Tochter, dein Glaube hat dich gerettet; gehe hin in Frieden!(Lukas 7.50)49Da er noch redete, kam jemand vom Synagogenvorsteher und sprach zu ihm: Deine Tochter ist gestorben; bemühe den Meister nicht mehr!50Da es aber Jesus hörte, antwortete er ihm und sprach: Fürchte dich nicht; glaube nur, so wird sie gerettet werden!51Und als er in das Haus kam, ließ er niemand mit sich hineingehen als Petrus und Jakobus und Johannes und den Vater des Kindes und die Mutter.(Matthäus 17.1)52Sie weinten aber alle und beklagten sie. Er aber sprach: Weinet nicht! Sie ist nicht gestorben, sondern sie schläft.(Lukas 7.13)53Und sie verlachten ihn, weil sie wußten, daß sie gestorben war.54Er aber ergriff ihre Hand und rief: Kind, steh auf!55Und ihr Geist kehrte wieder, und sie stand augenblicklich auf; und er befahl, ihr zu essen zu geben.56Und ihre Eltern gerieten außer sich; er aber gebot ihnen, niemand zu sagen, was geschehen war.(Markus 7.36)(Lukas 5.14)
Hiskias Krankheit und Genesung - Segen der Krankheit
1In jenen Tagen wurde Hiskia krank zum Sterben. Und Jesaja, der Sohn Amoz', der Prophet, kam zu ihm und sprach zu ihm: So spricht Jehova: Bestelle dein Haus, denn du wirst sterben und nicht genesen.(2. Könige 20.1)(2. Chronik 32.24)2Da wandte Hiskia sein Angesicht gegen die Wand und betete zu Jehova und sprach:3Ach, Jehova! gedenke doch, daß ich vor deinem Angesicht gewandelt habe in Wahrheit und mit ungeteiltem Herzen, und daß ich getan, was gut ist in deinen Augen! Und Hiskia weinte sehr.(2. Könige 18.3-6)4Da geschah das Wort Jehovas zu Jesaja also:5Geh hin und sage zu Hiskia: So spricht Jehova, der Gott deines Vaters David: Ich habe dein Gebet gehört, ich habe deine Tränen gesehen; siehe, ich will zu deinen Tagen fünfzehn Jahre hinzufügen.6Und von der Hand des Königs von Assyrien will ich dich und diese Stadt erretten; und ich will diese Stadt beschirmen.7Und dies wird dir das Zeichen sein von seiten Jehovas, daß Jehova dieses Wort tun wird, welches er geredet hat:8Siehe, ich lasse den Schatten der Grade, welche er an dem Sonnenzeiger Ahas' durch die Sonne niederwärts gegangen ist, um zehn Grade rückwärts gehen. Und die Sonne kehrte an dem Sonnenzeiger zehn Grade zurück, welche sie niederwärts gegangen war.9Aufzeichnung Hiskias, des Königs von Juda, als er krank gewesen und von seiner Krankheit genesen war.10Ich sprach: In der Ruhe meiner Tage soll ich hingehen zu den Pforten des Scheol, bin beraubt des Restes meiner Jahre.11Ich sprach: Ich werde Jehova nicht sehen, Jehova im Lande der Lebendigen; ich werde Menschen nicht mehr erblicken bei den Bewohnern des Totenreiches.(Psalm 27.13)12Meine Wohnung ist abgebrochen und ward von mir weggeführt wie ein Hirtenzelt. Ich habe, dem Weber gleich, mein Leben aufgerollt: vom Trumme schnitt er mich los. Vom Tage bis zur Nacht wirst du ein Ende mit mir machen!(Hiob 7.6)13Ich beschwichtigte meine Seele bis zum Morgen... dem Löwen gleich, also zerbrach er alle meine Gebeine. Vom Tage bis zur Nacht wirst du ein Ende mit mir machen!(Hiob 10.16)14Wie eine Schwalbe, wie ein Kranich, so klagte ich; ich girrte wie die Taube. Schmachtend blickten meine Augen zur Höhe: O Herr, mir ist bange! tritt als Bürge für mich ein!15Was soll ich sagen? Daß er es mir zugesagt und es auch ausgeführt hat. Ich will sachte wallen alle meine Jahre wegen der Betrübnis meiner Seele.16O Herr! durch dieses lebt man, und in jeder Hinsicht ist darin das Leben meines Geistes. Und du machst mich gesund und erhältst mich am Leben.17Siehe, zum Heile ward mir bitteres Leid: Du, du zogest liebevoll meine Seele aus der Vernichtung Grube; denn alle meine Sünden hast du hinter deinen Rücken geworfen.(Psalm 32.1-2)(Micha 7.18-19)18Denn nicht der Scheol preist dich, der Tod lobsingt dir nicht; die in die Grube hinabgefahren sind, harren nicht auf deine Treue.(Psalm 6.6)19Der Lebende, der Lebende, der preist dich, wie ich heute: der Vater gibt den Kindern Kunde von deiner Treue.20Jehova war bereit, mich zu retten; und wir wollen mein Saitenspiel rühren alle Tage unseres Lebens im Hause Jehovas.21Und Jesaja sagte, daß man einen Feigenkuchen als Pflaster nehmen und ihn auf das Geschwür legen solle, damit er genese.(2. Könige 20.1)(2. Chronik 32.24)22Und Hiskia sprach: Welches ist das Zeichen, daß ich in das Haus Jehovas hinaufgehen werde?