Der Plan der Führer Israels und der Verrat des Judas
1Es nahte aber das Fest der ungesäuerten Brote, welches man Passah nennt.2Und die Hohenpriester und Schriftgelehrten trachteten darnach, wie sie ihn umbringen könnten; denn sie fürchteten das Volk.(Lukas 20.19)3Es fuhr aber der Satan in Judas, genannt Ischariot, der aus der Zahl der Zwölf war.(Johannes 13.2)(Johannes 13.27)4Und er ging hin und besprach mit den Hohenpriestern und den Hauptleuten, wie er ihnen Jesus ausliefern wollte.5Und sie wurden froh und kamen überein, ihm Geld zu geben.6Und er versprach es und suchte eine gute Gelegenheit, um ihn ohne Volksauflauf an sie auszuliefern.
Das letzte Passahmahl
7Es kam aber der Tag der ungesäuerten Brote, da man das Passah schlachten mußte.(2. Mose 12.18-20)8Und er sandte Petrus und Johannes und sprach: Gehet hin, bereitet uns das Passah, damit wir es essen!9Sie aber sprachen: Wo willst du, daß wir es bereiten?10Er aber sprach zu ihnen: Siehe, wenn ihr in die Stadt hineinkommet, so wird euch ein Mensch begegnen, der einen Krug mit Wasser trägt; dem folget in das Haus, in das er hineingeht,11und sprechet zu dem Hausherrn: Der Meister läßt dir sagen: Wo ist die Herberge, in der ich das Passah mit meinen Jüngern essen kann?12Und jener wird euch einen großen, mit Polstern belegten Saal zeigen; daselbst bereitet es zu.13Sie gingen hin und fanden es, wie er ihnen gesagt hatte, und bereiteten das Passah.(Lukas 19.32)14Und als die Stunde kam, setzte er sich zu Tische und die zwölf Apostel mit ihm.15Und er sprach zu ihnen: Mich hat herzlich verlangt, dieses Passah mit euch zu essen, ehe ich leide.16Denn ich sage euch, ich werde es nicht mehr essen, bis es erfüllt sein wird im Reiche Gottes.(Lukas 13.29)17Und er nahm den Kelch, dankte und sprach: Nehmet diesen und teilet ihn unter euch!18Denn ich sage euch, ich werde hinfort nicht mehr von dem Gewächs des Weinstocks trinken, bis das Reich Gottes gekommen ist.
Die Einsetzung des Mahles des Herrn
19Und er nahm das Brot, dankte, brach es, gab es ihnen und sprach: Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird; das tut zu meinem Gedächtnis!(1. Korinther 11.23-25)20ebenso auch den Kelch nach dem Mahle und sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blute, das für euch vergossen wird.
Jesus sagt den Verrat voraus
21Doch siehe, die Hand dessen, der mich verrät, ist mit mir auf dem Tische.(Johannes 13.21-22)22Denn des Menschen Sohn geht zwar dahin, wie es bestimmt ist; aber wehe dem Menschen, durch welchen er verraten wird!23Und sie fingen an, sich untereinander zu befragen, welcher von ihnen es wohl wäre, der solches tun würde.
Vom Herrschen und vom Dienen
24Es entstand aber auch ein Streit unter ihnen, wer von ihnen für den Größten zu halten sei.(Matthäus 20.25-28)(Markus 10.42-45)(Lukas 9.46)25Er aber sagte zu ihnen: Die Könige der Völker herrschen über sie, und ihre Gewalthaber heißt man Wohltäter.26Ihr aber nicht also; sondern der Größte unter euch soll sein wie der Jüngste, und der Gebieter wie der Diener.27Denn wer ist größer: wer zu Tische sitzt, oder der Diener? Ist es nicht der, welcher zu Tische sitzt? Ich aber bin mitten unter euch wie der Diener.(Johannes 13.4)28Ihr aber seid die, welche bei mir ausgeharrt haben in meinen Anfechtungen.(Johannes 6.67-68)29Und ich verordne euch, wie mir mein Vater das Reich verordnet hat,30daß ihr an meinem Tische in meinem Reiche essen und trinken und auf Thronen sitzen sollt, um die zwölf Stämme Israels zu richten.(Matthäus 19.28)
Jesu Gebet für Petrus. Die Ankündigung der Verleugnung
31Es sprach aber der Herr: Simon, Simon, siehe, der Satan hat euch begehrt, um euch zu sichten wie den Weizen;(2. Korinther 2.11)32ich aber habe für dich gebetet, daß dein Glaube nicht aufhöre; und wenn du dich dereinst bekehrst, so stärke deine Brüder!(Johannes 17.11)(Johannes 17.15)33Er aber sprach zu ihm: Herr, ich bin bereit, mit dir ins Gefängnis und in den Tod zu gehen!34Er aber sprach: Ich sage dir, Petrus, der Hahn wird heute nicht krähen, ehe du dreimal geleugnet hast, daß du mich kennst!35Und er sprach zu ihnen: Als ich euch aussandte ohne Beutel und Tasche und Schuhe, hat euch etwas gemangelt? Sie sprachen: Nichts!(Lukas 9.3)(Lukas 10.4)36Nun sprach er zu ihnen: Aber jetzt, wer einen Beutel hat, der nehme ihn, gleicherweise auch die Tasche; und wer es nicht hat, der verkaufe sein Kleid und kaufe ein Schwert.37Denn ich sage euch, auch dieses Schriftwort muß sich an mir erfüllen: «Und er ist unter die Übeltäter gerechnet worden.» Denn was sich auf mich bezieht, das geht in Erfüllung!38Sie sprachen: Herr, siehe, hier sind zwei Schwerter! Er aber sprach zu ihnen: Es ist genug!
Gethsemane
39Und er ging hinaus und begab sich nach seiner Gewohnheit an den Ölberg. Es folgten ihm aber auch die Jünger.40Und als er an den Ort gekommen war, sprach er zu ihnen: Betet, daß ihr nicht in Anfechtung fallet!41Und er riß sich von ihnen los, ungefähr einen Steinwurf weit, kniete nieder, betete42und sprach: Vater, wenn du willst, so nimm diesen Kelch von mir! Doch nicht mein, sondern dein Wille geschehe!(Matthäus 6.10)43Da erschien ihm ein Engel vom Himmel und stärkte ihn.44Und er geriet in Todesangst und betete inbrünstiger; und sein Schweiß wurde wie Blutstropfen, die auf die Erde fielen.45Und als er vom Gebet aufstand und zu seinen Jüngern kam, fand er sie schlafend vor Traurigkeit.46Und er sprach zu ihnen: Was schlafet ihr? Stehet auf und betet, daß ihr nicht in Anfechtung fallet!
Die Gefangennahme Jesu
47Während er aber noch redete, siehe, da kam eine Schar, und der, welcher Judas hieß, einer der Zwölf, ging vor ihnen her und näherte sich Jesus, um ihn zu küssen.48Jesus aber sprach zu ihm: Judas, mit einem Kuß verrätst du des Menschen Sohn?49Als nun seine Begleiter sahen, was da werden wollte, sprachen sie zu ihm: Herr, sollen wir mit dem Schwerte dreinschlagen?50Und einer von ihnen schlug den Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm sein rechtes Ohr ab.51Da antwortete Jesus und sprach: Lasset es hierbei bewenden! Und er rührte das Ohr an und heilte ihn.52Es sprach aber Jesus zu den Hohenpriestern und Hauptleuten des Tempels und den Ältesten, die an ihn herangetreten waren: Wie gegen einen Räuber seid ihr ausgezogen mit Schwertern und mit Stöcken!53Als ich täglich bei euch im Tempel war, habt ihr die Hand nicht gegen mich ausgestreckt. Aber dies ist eure Stunde und die Macht der Finsternis.(Johannes 7.30)(Johannes 8.20)
Die Verleugnung durch Petrus
54Nachdem sie ihn nun festgenommen hatten, führten sie ihn ab und brachten ihn in das Haus des Hohenpriesters. Petrus aber folgte von ferne.55Da sie aber mitten im Hof ein Feuer angezündet hatten und beisammen saßen, setzte sich Petrus mitten unter sie.56Es sah ihn aber eine Magd beim Feuer sitzen, schaute ihn an und sprach: Der war auch mit ihm!57Er aber leugnete und sprach: Weib, ich kenne ihn nicht!58Und bald darnach sah ihn ein anderer und sprach: Du bist auch einer von ihnen! Petrus aber sprach: Mensch, ich bin's nicht!59Und nach einer Weile von ungefähr einer Stunde bekräftigte es ein anderer und sprach: Wahrhaftig, der war auch mit ihm; denn er ist ein Galiläer!60Petrus aber sprach: Mensch, ich weiß nicht, was du sagst! Und alsbald, während er noch redete, krähte der Hahn.61Und der Herr wandte sich um und sah Petrus an. Da erinnerte sich Petrus an das Wort des Herrn, das er zu ihm gesprochen hatte: Ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen!62Und er ging hinaus und weinte bitterlich.(Psalm 51.19)
Jesus vor dem Hohen Rat
63Die Männer aber, die Jesus festhielten, verspotteten und mißhandelten ihn;64sie verhüllten ihn, schlugen ihn ins Angesicht, fragten ihn und sprachen: Weissage uns, wer ist's, der dich geschlagen hat?65Und viele andere Lästerungen sprachen sie gegen ihn aus.66Und als es Tag geworden, versammelten sich die Ältesten des Volkes, die Hohenpriester und Schriftgelehrten, und führten ihn ab vor ihren Hohen Rat;67und sie sprachen: Bist du der Christus? Sage es uns! Er aber sprach zu ihnen: Wenn ich es euch sagte, so würdet ihr es nicht glauben;(Johannes 3.12)68wenn ich aber auch fragte, so würdet ihr mir nicht antworten.69Von nun an aber wird des Menschen Sohn sitzen zur Rechten der Kraft Gottes.(Psalm 110.1)70Da sprachen sie alle: Bist du also der Sohn Gottes? Er aber sprach zu ihnen: Ihr saget, was ich bin!71Da sprachen sie: Was bedürfen wir weiter Zeugnis? Denn wir selbst haben es aus seinem Munde gehört.
Hingang zum Vater und Wiederkunft - Offenbarung des Vaters
1Euer Herz werde nicht bestürzt. Ihr glaubet an Gott, glaubet auch an mich.2In dem Hause meines Vaters sind viele Wohnungen; wenn es nicht so wäre, würde ich es euch gesagt haben; denn ich gehe hin, euch eine Stätte zu bereiten.(Matthäus 25.34)3Und wenn ich hingehe und euch eine Stätte bereite, so komme ich wieder und werde euch zu mir nehmen, auf daß, wo ich bin, auch ihr seiet.(Johannes 12.26)(Johannes 17.24)4Und wo ich hingehe, wisset ihr, und den Weg wisset ihr.5Thomas spricht zu ihm: Herr, wir wissen nicht, wo du hingehst, und wie können wir den Weg wissen?6Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater, als nur durch mich.(Matthäus 11.27)(Johannes 10.9)(Römer 5.1-2)(Hebräer 10.20)7Wenn ihr mich erkannt hättet, so würdet ihr auch meinen Vater erkannt haben; und von jetzt an erkennet ihr ihn und habt ihn gesehen.8Philippus spricht zu ihm: Herr, zeige uns den Vater, und es genügt uns.9Jesus spricht zu ihm: So lange Zeit bin ich bei euch, und du hast mich nicht erkannt, Philippus? Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen, und wie sagst du: Zeige uns den Vater?(Johannes 12.45)(Hebräer 1.3)10Glaubst du nicht, daß ich in dem Vater bin und der Vater in mir ist? Die Worte, die ich zu euch rede, rede ich nicht von mir selbst; der Vater aber, der in mir bleibt, er tut die Werke.(Johannes 12.49)11Glaubet mir, daß ich in dem Vater bin und der Vater in mir ist; wenn aber nicht, so glaubet mir um der Werke selbst willen.(Johannes 10.25)(Johannes 10.38)12Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer an mich glaubt, der wird auch die Werke tun, die ich tue, und wird größere als diese tun, weil ich zum Vater gehe.(Matthäus 28.19)13Und was irgend ihr bitten werdet in meinem Namen, das werde ich tun, auf daß der Vater verherrlicht werde in dem Sohne.(Markus 11.24)(Johannes 15.7)(Johannes 16.24)(1. Johannes 1.5)(1. Johannes 5.14)14Wenn ihr etwas bitten werdet in meinem Namen, so werde ich es tun.
Sendung des Beistands
15Wenn ihr mich liebet, so haltet meine Gebote;(Johannes 15.10)(1. Johannes 5.3)16und ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Sachwalter geben, daß er bei euch sei in Ewigkeit,(Johannes 15.26)(Johannes 16.7)17den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, weil sie ihn nicht sieht noch ihn kennt. Ihr [aber] kennet ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein.(Johannes 16.13)18Ich werde euch nicht als Waisen lassen, ich komme zu euch.19Noch ein Kleines, und die Welt sieht mich nicht mehr; ihr aber sehet mich: Weil ich lebe, werdet auch ihr leben.(Johannes 20.20)20An jenem Tage werdet ihr erkennen, daß ich in meinem Vater bin, und ihr in mir und ich in euch.21Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt; wer aber mich liebt, wird von meinem Vater geliebt werden; und ich werde ihn lieben und mich selbst ihm offenbar machen.(Johannes 16.27)(1. Johannes 5.3)22Judas, nicht der Iskariot, spricht zu ihm: Herr, wie ist es, daß du dich uns offenbar machen willst, und nicht der Welt?(Apostelgeschichte 10.40-41)23Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wenn jemand mich liebt, so wird er mein Wort halten, und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen.(Sprüche 8.17)(Epheser 3.17)24Wer mich nicht liebt, hält meine Worte nicht; und das Wort, welches ihr höret, ist nicht mein, sondern des Vaters, der mich gesandt hat.(Johannes 7.16-17)25Dies habe ich zu euch geredet, während ich bei euch bin.26Der Sachwalter aber, der Heilige Geist, welchen der Vater senden wird in meinem Namen, jener wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.27Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht wie die Welt gibt, gebe ich euch. Euer Herz werde nicht bestürzt, sei auch nicht furchtsam.(Johannes 16.33)(Philipper 4.7)28Ihr habt gehört, daß ich euch gesagt habe: Ich gehe hin, und ich komme zu euch. Wenn ihr mich liebtet, so würdet ihr euch freuen, daß ich zum Vater gehe, denn [mein] Vater ist größer als ich.29Und jetzt habe ich es euch gesagt, ehe es geschieht, auf daß, wenn es geschieht, ihr glaubet.30Ich werde nicht mehr vieles mit euch reden, denn der Fürst der Welt kommt und hat nichts in mir;(Johannes 12.31)(Epheser 2.2)31aber auf daß die Welt erkenne, daß ich den Vater liebe und also tue, wie mir der Vater geboten hat. Stehet auf, lasset uns von hinnen gehen.(Johannes 10.18)