1Darnach zog Jesus umher in Galiläa; denn er wollte nicht in Judäa umherziehen, weil die Juden ihn zu töten suchten.(Johannes 4.43)2Es war aber das Laubhüttenfest der Juden nahe.(3. Mose 23.34-36)3Da sprachen seine Brüder zu ihm: Brich doch auf von hier und ziehe nach Judäa, damit auch deine Jünger die Werke sehen, die du tust!(Matthäus 12.46)(Johannes 2.12)(Apostelgeschichte 1.14)4Denn niemand tut etwas im Verborgenen und sucht doch öffentlich bekannt zu sein. Wenn du solches tust, so offenbare dich der Welt!5Denn auch seine Brüder glaubten nicht an ihn.6Da spricht Jesus zu ihnen: Meine Zeit ist noch nicht da; aber eure Zeit ist immer bereit.(Johannes 2.4)7Die Welt kann euch nicht hassen, mich aber haßt sie; denn ich bezeuge von ihr, daß ihre Werke böse sind.(Johannes 15.18)8Gehet ihr hinauf zum Fest; ich gehe nicht zu diesem Fest hinauf, denn meine Zeit ist noch nicht erfüllt.9Solches sagte er zu ihnen und blieb in Galiläa.
Jesus lehrt am Laubhüttenfest. Der Unglaube der Juden
10Nachdem aber seine Brüder zum Fest hinaufgegangen waren, ging auch er hinauf, nicht öffentlich, sondern wie im Verborgenen.(Johannes 2.13)11Da suchten ihn die Juden am Fest und sprachen: Wo ist er?12Und es gab viel Gemurmel seinetwegen unter dem Volk. Etliche sagten: Er ist gut; andere aber sprachen: Nein, sondern er verführt das Volk.13Doch redete niemand freimütig über ihn, aus Furcht vor den Juden.(Johannes 9.22)(Johannes 12.42)(Johannes 19.38)14Als aber das Fest schon zur Hälfte verflossen war, ging Jesus in den Tempel hinauf und lehrte.15Und die Juden verwunderten sich und sprachen: Wie kennt dieser die Schrift? Er hat doch nicht studiert!(Matthäus 13.56)16Da antwortete ihnen Jesus und sprach: Meine Lehre ist nicht mein, sondern dessen, der mich gesandt hat.17Will jemand seinen Willen tun, der wird innewerden, ob diese Lehre von Gott sei, oder ob ich aus mir selbst rede.18Wer aus sich selbst redet, der sucht seine eigene Ehre; wer aber die Ehre dessen sucht, der ihn gesandt hat, der ist wahrhaft, und keine Ungerechtigkeit ist in ihm.(Johannes 5.41)(Johannes 5.44)19Hat nicht Mose euch das Gesetz gegeben? Und doch tut keiner von euch das Gesetz. Warum sucht ihr mich zu töten?(Johannes 5.16)(Johannes 5.18)(Römer 2.17)20Das Volk antwortete und sprach: Du hast einen Dämon! Wer sucht dich zu töten?(Johannes 10.20)21Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Ein Werk habe ich getan, und ihr alle verwundert euch darüber.(Johannes 5.16)22Mose hat euch die Beschneidung gegeben (nicht daß sie von Mose kommt, sondern von den Vätern), und am Sabbat beschneidet ihr den Menschen.(1. Mose 17.10-12)(3. Mose 12.3)23Wenn ein Mensch am Sabbat die Beschneidung empfängt, damit das Gesetz Moses nicht übertreten werde, was zürnet ihr mir denn, daß ich den ganzen Menschen am Sabbat gesund gemacht habe?24Richtet nicht nach dem Schein, sondern fället ein gerechtes Urteil.
Ist Jesus der Christus?
25Da sprachen etliche von Jerusalem: Ist das nicht der, den sie zu töten suchen?26Und siehe, er redet öffentlich, und sie sagen ihm nichts. Haben etwa die Obersten wirklich erkannt, daß dieser der Christus ist?27Doch von diesem wissen wir, woher er ist; wenn aber der Christus kommt, so wird niemand wissen, woher er ist.(Hebräer 7.3)28Da rief Jesus, während er im Tempel lehrte, und sprach: Ja, ihr kennet mich und wisset, woher ich bin! Und doch bin ich nicht von mir selbst gekommen, sondern der Wahrhaftige ist es, der mich gesandt hat, welchen ihr nicht kennet.29Ich kenne ihn; denn von ihm bin ich, und er hat mich gesandt.(Matthäus 11.27)30Da suchten sie ihn zu greifen; aber niemand legte Hand an ihn, denn seine Stunde war noch nicht gekommen.(Johannes 8.20)(Lukas 22.53)31Viele aber aus dem Volke glaubten an ihn und sprachen: Wenn der Christus kommt, wird er wohl mehr Zeichen tun, als dieser getan hat?32Die Pharisäer hörten, daß das Volk solches von ihm murmelte; darum sandten die Hohenpriester und die Pharisäer Diener ab, um ihn zu greifen.33Da sprach Jesus zu ihnen: Noch eine kleine Zeit bin ich bei euch, und dann gehe ich hin zu dem, der mich gesandt hat.(Johannes 13.33)34Ihr werdet mich suchen und nicht finden; und wo ich bin, dahin könnt ihr nicht kommen.(Johannes 8.21)35Da sprachen die Juden untereinander: Wohin will er denn gehen, daß wir ihn nicht finden sollen? Will er etwa zu den unter den Griechen Zerstreuten gehen und die Griechen lehren?36Was soll das bedeuten, daß er sagt: Ihr werdet mich suchen und nicht finden, und wo ich bin, dahin könnt ihr nicht kommen?
Ströme lebendigen Wassers
37Aber am letzten, dem großen Tage des Festes, stand Jesus auf, rief und sprach: Wenn jemand dürstet, der komme zu mir und trinke!(3. Mose 23.36)(Jesaja 55.1)(Johannes 4.10)(Offenbarung 22.17)38Wer an mich glaubt (wie die Schrift sagt), aus seinem Leibe werden Ströme lebendigen Wassers fließen.(Jesaja 58.11)39Das sagte er aber von dem Geiste, den die empfangen sollten, welche an ihn glaubten; denn der heilige Geist war noch nicht da, weil Jesus noch nicht verherrlicht war.(Johannes 16.7)
Spaltung unter den Juden
40Viele nun aus dem Volke, die diese Rede hörten, sagten: Dieser ist wahrhaftig der Prophet.(Johannes 6.14)41Andere sagten: Er ist der Christus. Andere aber sagten: Christus kommt doch nicht aus Galiläa?(Johannes 1.46)42Sagt nicht die Schrift, daß der Christus aus dem Samen Davids und aus dem Flecken Bethlehem, wo David war, kommen werde?(Micha 5.1)(Matthäus 2.5-6)(Matthäus 22.42)43Also entstand seinetwegen eine Spaltung unter dem Volk.(Johannes 9.16)44Etliche aber von ihnen wollten ihn greifen, doch legte niemand Hand an ihn.45Nun kamen die Diener zu den Hohenpriestern und Pharisäern zurück, und diese sprachen zu ihnen: Warum habt ihr ihn nicht gebracht?46Die Diener antworteten: Nie hat ein Mensch so geredet wie dieser Mensch!(Matthäus 7.28-29)47Da antworteten ihnen die Pharisäer: Seid auch ihr verführt worden?48Glaubt auch einer von den Obersten oder von den Pharisäern an ihn?49Aber dieser Pöbel, der das Gesetz nicht kennt, der ist unter dem Fluch!50Da spricht zu ihnen Nikodemus, der des Nachts zu ihm gekommen und einer der Ihren war:(Johannes 3.1-2)51Richtet auch unser Gesetz einen Menschen, man habe ihn denn zuvor selbst gehört und erkannt, was er tut?(5. Mose 1.16-17)52Sie antworteten und sprachen zu ihm: Bist du auch aus Galiläa? Forsche nach, und du wirst sehen, daß aus Galiläa kein Prophet ersteht!53So ging jeder in sein Haus.
Aufforderung zum Glaubensleben nach dem Vorbild Christi
1Wenn es nun irgend eine Ermunterung gibt in Christo, wenn irgend einen Trost der Liebe, wenn irgend eine Gemeinschaft des Geistes, wenn irgend innerliche Gefühle und Erbarmungen,2so erfüllet meine Freude, daß ihr einerlei gesinnt seid, dieselbe Liebe habend, einmütig, eines Sinnes,3nichts aus Parteisucht oder eitlem Ruhm tuend, sondern in der Demut einer den anderen höher achtend als sich selbst;(Römer 12.10)(Galater 5.26)4ein jeder nicht auf das Seinige sehend, sondern ein jeder auch auf das der anderen.(1. Korinther 10.24)(1. Korinther 13.5)5Denn diese Gesinnung sei in euch, die auch in Christo Jesu war,6welcher, da er in Gestalt Gottes war, es nicht für einen Raub achtete, Gott gleich zu sein,(Johannes 1.1-2)(Johannes 17.5)7sondern sich selbst zu nichts machte und Knechtsgestalt annahm, indem er in Gleichheit der Menschen geworden ist,(Jesaja 53.3)(Matthäus 20.28)(2. Korinther 8.9)(Hebräer 2.14)(Hebräer 2.17)8und, in seiner Gestalt wie ein Mensch erfunden, sich selbst erniedrigte, indem er gehorsam ward bis zum Tode, ja, zum Tode am Kreuze.(Lukas 14.11)(Hebräer 5.8)(Hebräer 12.2)9Darum hat Gott ihn auch hoch erhoben und ihm einen Namen gegeben, der über jeden Namen ist,(Apostelgeschichte 2.33)(Epheser 1.21)(Hebräer 1.3-4)10auf daß in dem Namen Jesu jedes Knie sich beuge, der Himmlischen und Irdischen und Unterirdischen,(Jesaja 45.23)(Johannes 5.23)(Offenbarung 5.12-13)11und jede Zunge bekenne, daß Jesus Christus Herr ist, zur Verherrlichung Gottes, des Vaters.(Offenbarung 5.13)
Aufforderung, Vorbild in der Welt zu sein
12Daher, meine Geliebten, gleichwie ihr allezeit gehorsam gewesen seid, nicht allein als in meiner Gegenwart, sondern jetzt vielmehr in meiner Abwesenheit, bewirket eure eigene Seligkeit mit Furcht und Zittern;(1. Petrus 1.17)13denn Gott ist es, der in euch wirkt sowohl das Wollen als auch das Wirken, nach seinem Wohlgefallen.(Philipper 1.6)14Tut alles ohne Murren und zweifelnde Überlegungen,15auf daß ihr tadellos und lauter seid, unbescholtene Kinder Gottes, inmitten eines verdrehten und verkehrten Geschlechts, unter welchem ihr scheinet wie Lichter in der Welt,(Matthäus 5.14)(Epheser 5.8-9)(Philipper 1.10)16darstellend das Wort des Lebens, mir zum Ruhm auf den Tag Christi, daß ich nicht vergeblich gelaufen bin, noch auch vergeblich gearbeitet habe.(2. Korinther 1.14)(1. Thessalonicher 2.19)17Wenn ich aber auch als Trankopfer über das Opfer und den Dienst eures Glaubens gesprengt werde, so freue ich mich und freue mich mit euch allen.(2. Timotheus 4.6)18Gleicherweise aber freuet auch ihr euch und freuet euch mit mir.(Philipper 4.4)
Empfehlung des Timotheus und des Epaphroditus
19Ich hoffe aber in dem Herrn Jesus, Timotheus bald zu euch zu senden, auf daß auch ich gutes Mutes sei, wenn ich eure Umstände weiß.20Denn ich habe niemand gleichgesinnt, der von Herzen für das Eure besorgt sein wird;(1. Korinther 16.10)21denn alle suchen das Ihrige, nicht das, was Jesu Christi ist.(2. Timotheus 4.10)(2. Timotheus 4.16)22Ihr kennet aber seine Bewährung, daß er, wie ein Kind dem Vater, mit mir gedient hat an dem Evangelium.23Diesen nun hoffe ich sofort zu senden, wenn ich gesehen haben werde, wie es um mich steht.24Ich vertraue aber im Herrn, daß auch ich selbst bald kommen werde.(Philipper 1.25)25Ich habe es aber für nötig erachtet, Epaphroditus, meinen Bruder und Mitarbeiter und Mitstreiter, aber euren Abgesandten und Diener meiner Notdurft, zu euch zu senden;(Philipper 4.18)26da ihn ja sehnlich nach euch allen verlangte, und er sehr bekümmert war, weil ihr gehört hattet, daß er krank war.27Denn er war auch krank, dem Tode nahe; aber Gott hat sich über ihn erbarmt, nicht aber über ihn allein, sondern auch über mich, auf daß ich nicht Traurigkeit auf Traurigkeit hätte.28Ich habe ihn nun desto eilender gesandt, auf daß ihr, wenn ihr ihn sehet, wieder froh werdet, und ich weniger betrübt sei.29Nehmet ihn nun auf im Herrn mit aller Freude und haltet solche in Ehren;(1. Korinther 16.16)30denn um des Werkes willen ist er dem Tode nahe gekommen, indem er sein Leben wagte, auf daß er den Mangel in eurem Dienste gegen mich ausfüllte.