Der HERR tröstet die gottesfürchtigen Israeliten und verheißt ihnen Hilfe
1Höret mir zu, ihr, die ihr der Gerechtigkeit nachjagt, ihr, die ihr den HERRN suchet. Sehet auf den Felsen, aus dem ihr gehauen, und auf die Brunnenhöhle, daraus ihr gegraben seid!(Jesaja 48.1)2Sehet auf Abraham, euren Vater, und auf Sarah, welche euch geboren hat; denn als Einzelnen habe ich ihn berufen und ihn gesegnet und gemehrt.(Hesekiel 33.24)3Denn der HERR tröstet Zion; er tröstet alle ihre Trümmer und macht ihre Wüsten wie Eden und ihre Einöde zu einem Garten des HERRN. Freude und Wonne, Danksagung und Lobgesang wird darin gefunden.4So merke nun auf mich, mein Volk, und ihr, meine Leute, leihet mir eure Ohren; denn eine Lehre wird von mir ausgehen, und mein Recht will ich zum Licht der Völker aufrichten.5Meine Gerechtigkeit ist nahe, mein Heil zieht aus, und meine Arme werden die Völker richten. Auf mich werden die Inseln harren und auf meinen Arm warten.6Erhebet eure Augen gen Himmel und schauet auf die Erde drunten; denn die Himmel werden vergehen wie ein Rauch, und die Erde wird wie ein Kleid veralten, und ihre Einwohner werden wie Mücken sterben; aber mein Heil wird ewig bleiben und meine Gerechtigkeit nicht zerbrochen werden.(Psalm 102.27)7Höret mir zu, ihr, die ihr die Gerechtigkeit kennet, du Volk, das mein Gesetz im Herzen trägt! Erschrecket nicht vor dem Schmähen der Menschen und entsetzet euch nicht vor ihrem Lästern.(Matthäus 5.11)8Denn die Schaben werden sie fressen wie ein Kleid; und die Motten werden sie fressen wie Wolle; aber meine Gerechtigkeit wird ewig bleiben und mein Heil von Geschlecht zu Geschlecht.9Erwache, erwache, und ziehe Macht an, du Arm des HERRN! Erwache, wie in den Tagen der Vorzeit und bei den Geschlechtern der Urzeit! Bist du nicht der, welcher Rahab zerschmettert und den Drachen durchbohrt hat?(2. Mose 14.14)(2. Mose 15.7)10Bist du nicht der, welcher das Meer, die Wasser der großen Flut, trockengelegt und die Tiefen des Meers zu einem Weg gemacht hat, daß die Erlösten hindurchzogen?(2. Mose 14.21-22)11Also werden die Erlösten des HERRN wiederkehren und gen Zion kommen mit Jauchzen, und ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie erfassen, aber Kummer und Seufzen wird entfliehen.(Jesaja 35.10)12Ich, ich bin es, der euch tröstet. Wer bist aber du, daß du den sterblichen Menschen fürchtest, das Menschenkind, welches wie Gras vergeht,(Psalm 56.5)(Jesaja 40.6)13und daß du den HERRN vergissest, der dich gemacht hat, der den Himmel ausgespannt und die Erde gegründet hat? Und allezeit, den ganzen Tag, fürchtest du dich vor dem Grimm des Bedrückers, wenn er sich rüstet, zu verderben. Wo bleibt nun aber der Grimm des Bedrückers?14Eilends wird der in Ketten Gekrümmte entfesselt, damit er nicht umkomme in der Grube, noch an Brot Mangel leide.15Ich bin ja der HERR, dein Gott, der das Meer aufwühlt, daß seine Wellen brausen: HERR der Heerscharen ist sein Name.16Ich habe meine Worte in deinen Mund gelegt und dich mit dem Schatten meiner Hand bedeckt, um den Himmel auszuspannen und die Erde zu gründen und zu Zion zu sagen: Du bist mein Volk!(Jesaja 49.2)
Zuspruch für das bedrängte Jerusalem
17Erwache! erwache! stehe auf, Jerusalem, die du von der Hand des Herrn den Becher seines Zorns getrunken hast, die du den Taumelkelch getrunken und ausgeschlürft hast!(Psalm 60.5)(Psalm 75.9)(Jeremia 25.15-18)18Denn da war niemand, der sie leitete, von allen Kindern, die sie geboren hat, und niemand, der sie an der Hand führte, von allen Kindern, welche sie erzogen hat.19Diese beiden Dinge sind dir begegnet (aber wer bezeugt dir Teilnahme?) Raub und Zerstörung, Hunger und Schwert; wie soll ich dich trösten?(Jesaja 47.9)20Deine Kinder waren verschmachtet, sie lagen an den Ecken aller Gassen, wie eine Antilope im Netz, und waren voll des grimmigen Zorns des HERRN und des Scheltens deines Gottes.(Klagelieder 2.11)(Klagelieder 2.19)21Darum, du Elende und Trunkene, aber nicht vom Wein, höre doch das:22So spricht dein Herr, der HERR, und dein Gott, welcher seines Volkes Sache führt: Siehe, ich will den Taumelbecher aus deiner Hand nehmen, den Kelch meines Grimmes, daß du hinfort nimmermehr daraus trinken mußt,(Jesaja 51.17)23sondern ich will ihn deinen Bedrückern in die Hand geben, die zu deiner Seele gesprochen haben: Bücke dich, daß wir über dich wegschreiten können; mache deinen Rücken der Erde gleich und wie eine Gasse für die, so darüber gehen!(Psalm 129.3)
1Ich bin der Mann, der gelitten hat / durch die Rute seines Zorns. 2Mich trieb er weg und ließ mich gehen / im Dunkeln, ohne Licht. 3Nur mich trifft seine Hand, / immer wieder, jeden Tag.4Er ließ meine Haut verfallen - und mein Fleisch; / und er zerbrach mir meine Knochen. 5Mit Bitterkeit und Qual / umbaute und umschloss er mich. 6In Finsternis ließ er mich wohnen / wie die Toten aus uralter Zeit.(Psalm 143.3)7Er hat mich ummauert, ich komme nicht weg, / er hat mich in schwere Ketten gelegt. (Hiob 19.8)8Auch wenn ich schrie und flehte, / er verschloss sich vor meinem Gebet. (Psalm 22.3)(Psalm 69.4)9Mit Quadersteinen versperrt er meinen Weg. / Ich komme nicht mehr weiter. 10Wie ein Bär hat er mir aufgelauert, / wie ein Löwe im Versteck. (Hiob 10.16)11Er hat mich vom Weg heruntergezerrt, / mich zerrissen und zerfleischt. 12Er spannte den Bogen und stellte mich hin, / benutzte mich als Ziel für den Pfeil. 13Die Geschosse seines Köchers / ließ er meine Nieren treffen. 14Die Leute meines Volkes lachten mich aus, / ihre Spottlieder hörte ich jeden Tag. (Hiob 30.9)15Er machte mich mit Bitternissen satt / und ließ mich bitteren Wermut trinken.16Er ließ meine Zähne auf Kiesel beißen / und trat mich in den Staub. 17Du hast mich aus dem Frieden verstoßen. / Ich habe vergessen, was Glück bedeutet. 18Ich sagte: "Meine Zukunft ist verloren, / auch meine Hoffnung auf Jahwe."19Denke ich an mein rastloses Elend, / ist das wie Wermut und Gift. 20Doch immer wieder muss ich es tun / und bin schwermütig geworden. 21Doch das will ich mir zu Herzen nehmen, / darauf darf ich hoffen: 22Die Güte Jahwes ist nicht zu Ende, / sein Erbarmen hört nicht auf. (Nehemia 9.31)23An jedem Morgen ist es neu. / Deine Treue ist groß! 24Ich sage: "Alles, was ich habe, ist Jahwe!" / Darum hoffe ich nur auf ihn. (Psalm 16.5)(Psalm 73.26)25Gut ist Jahwe zu denen, die auf ihn hoffen, / und zu dem, der seine Nähe sucht. 26Gut ist es, schweigend / auf die Hilfe Jahwes zu hoffen. (Römer 12.12)27Gut ist es für jeden, / schon in der Jugend ein Joch zu tragen. 28Er sitze einsam und still, / wenn man es ihm auferlegt. 29Er presse den Mund auf den Boden, / vielleicht gibt es noch Hoffnung. 30Er halte dem die Wange hin, der ihn schlägt, / und ertrage alle Demütigung. 31Denn nicht für immer / verwirft uns der Herr. 32Denn wenn er betrübt, / erbarmt er sich wieder / nach seiner großen Güte. (Jesaja 54.8)33Denn nicht aus Herzensfreude / fügt er Menschen Schmerz und Kummer zu. 34Dass man mit Füßen tritt / die Gefangenen im Land, 35dass man das Recht des Menschen / vor den Augen des Höchsten beugt, 36dass man irreführt im Prozess, / sollte der Herr das nicht sehen?37Wer sonst spricht ein Wort, dass es geschieht? / War das nicht ein Befehl des Herrn? (Jesaja 45.7)(Amos 3.6)38Kommt nicht aus dem Mund des Höchsten / das böse und das gute Geschick? 39Was beklagt sich der, der noch am Leben ist? / Seine Sünde sollte er beklagen!40Wir wollen unseren Wandel erforschen! / Und kehren wir um zu Jahwe! 41Lasst uns Herz und Hände / zu Gott im Himmel erheben! 42Wir haben gesündigt und dir getrotzt, / und du, du hast nicht vergeben. (Psalm 106.6)(Daniel 9.5)43In Zorn gehüllt hast du uns verfolgt, / ohne Mitleid uns getötet. 44Du hast dich mit einer Wolke umhüllt, / kein Gebet kam mehr hindurch. 45Du hast uns zu Abfall gemacht / und zum Ekel für die Völker.46Unsere Feinde reißen / das Maul gegen uns auf. 47Uns wurden Grauen und Grube zuteil, / Zusammenbruch und Untergang. 48Meine Tränen strömen wie Bäche, / weil mein Volk zugrunde ging. 49Meine Augen zerfließen in Tränen, / kommen nicht zur Ruhe, 50bis Jahwe vom Himmel / herunterschaut und es sieht. 51Was ich sehen muss, tut meiner Seele weh, / das, was den Töchtern meiner Stadt geschieht. (Klagelieder 2.11)52Die grundlos meine Feinde sind, / jagten mich wie einen Vogel. 53In der Grube wollten sie mich töten / und warfen Steine auf mich. 54Das Wasser ging mir über den Kopf. / Ich sagte: "Jetzt bin ich verloren!" 55Da rief ich deinen Namen, Jahwe, / aus der Grube schrie ich zu dir. (Psalm 130.1)56Du hörtest meinen Ruf: "Verschließ nicht dein Ohr / meinem Seufzen, meinem Hilferuf!" 57Als ich rief, kamst du in meine Nähe / und sagtest: "Fürchte dich nicht!"58Du hast meinen Prozess geführt, Herr, / du hast mein Leben erlöst. 59Du sahst meine Entrechtung, Jahwe. / Verhilf mir doch zu meinem Recht! 60Du hast ihre Rachgier gesehen, / alle ihre Pläne gegen mich. 61Du hast ihr Schmähen gehört, Jahwe, / alle ihre Pläne gegen mich, 62ihr Gerede gegen mich / und Tag für Tag all ihren Spott. 63Schau doch ihr Tun und Lassen an! / Ich bin ein Spottlied für sie. (Klagelieder 3.14)64Vergelte ihnen Jahwe, / was sie mir angetan haben! (Psalm 137.8)(Klagelieder 1.21)65Verblende sie, verwirre ihren Sinn! / Dein Fluch soll über sie kommen! 66Verfolge sie in deinem Zorn und rotte sie aus / unter dem Himmel Jahwes.