Die Braut auf der Suche nach dem Geliebten – Salomo:
1Ich komme zu meinem Garten, meine Schwester, meine Braut; ich pflücke meine Myrrhe samt meinem Balsam; ich esse meine Wabe samt meinem Honig, ich trinke meinen Wein samt meiner Milch. Esset, meine Freunde, trinkt und werdet trunken, ihr Geliebten!(Hohelied 6.2)
Sulamit:
2Ich schlafe, aber mein Herz wacht. Da ist die Stimme meines Freundes, der anklopft! «Tue mir auf, meine Schwester, meine Freundin, meine Taube, meine Makellose; denn mein Haupt ist voll Tau, meine Locken voll nächtlicher Tropfen!»(Hohelied 6.9)3«Ich habe mein Kleid ausgezogen, wie soll ich es anziehen? Ich habe meine Füße gewaschen, wie soll ich sie besudeln?»4Aber mein Freund streckte seine Hand durch die Luke; da geriet mein Herz in Wallung seinetwegen.5Ich stand auf, meinem Freunde zu öffnen, während meine Hände von Myrrhen troffen und meine Finger von feinster Myrrhe auf die Griffe des Riegels.6Ich tat meinem Freunde auf; aber mein Freund war verschwunden, vorbeigegangen. Meine Seele ging hinaus, auf sein Wort; ich suchte ihn, aber ich fand ihn nicht; ich rief ihm, aber er antwortete mir nicht.(Hohelied 3.1)7Es fanden mich die Wächter, welche die Runde machen in der Stadt; die schlugen mich wund, nahmen mir den Schleier weg, die Wächter auf der Mauer.8Ich beschwöre euch, ihr Töchter Jerusalems, wenn ihr meinen Freund findet, was wollt ihr ihm melden? Daß ich krank bin vor Liebe!(Hohelied 2.5)
Die Töchter Jerusalems:
9Was ist dein Freund vor andern Freunden, o du Schönste unter den Weibern? Was ist dein Freund vor andern Freunden, daß du uns also beschwörst?
Sulamit:
10Mein Freund ist weiß und rot, hervorragend unter Zehntausenden!11Sein Haupt ist reines Gold, seine Locken sind wallend, rabenschwarz.12Seine Augen sind wie Tauben an Wasserbächen, sich badend in Milch, sitzend in einem vollen Gesicht.(Hohelied 4.1)13Seine Wangen sind wie Balsambeete, in denen würzige Pflanzen wachsen; seine Lippen wie Lilien, aus denen feinste Myrrhe fließt.(Psalm 45.3)14Seine Arme sind goldene Walzen, mit Tarsisstein besetzt; sein Leib ein Kunstwerk von Elfenbein, mit Saphiren übersät.15Seine Schenkel sind Marmorsäulen, gegründet auf goldene Sockel; seine Gestalt wie der Libanon, auserlesen wie Zedern.16Sein Gaumen ist süß, und er selbst lauter Lieblichkeit. So ist mein Geliebter, und so ist mein Freund, ihr Töchter Jerusalems!
1 Jesus rief die Zwölf zusammen und gab ihnen Kraft und Vollmacht, alle bösen Geister auszutreiben und die Kranken zu heilen.(Lukas 10.1)2Er beauftragte sie, die Botschaft von Gottes Herrschaft zu verkündigen und die Kranken gesund zu machen.3"Nehmt nichts mit auf den Weg", sagte er ihnen, "keinen Wanderstab, keine Vorratstasche, kein Brot, kein Geld und auch nicht zwei Hemden!4Wenn ihr in ein Haus aufgenommen werdet, dann bleibt dort, bis ihr den Ort wieder verlasst.5Und wenn ihr in einen Ort kommt, wo die Leute euch nicht aufnehmen wollen, dann zieht gleich weiter und schüttelt den Staub von euren Füßen ab, um ihnen deutlich zu machen, dass das Gericht auf sie wartet."6Die Zwölf machten sich auf den Weg und zogen von Dorf zu Dorf. Sie verkündigten die gute Botschaft und heilten die Kranken.7 Herodes Antipas, der Fürst von Galiläa, hörte von diesen Dingen. Er wusste nicht, was er davon halten sollte. Denn die einen sagten: "Johannes der Täufer ist von den Toten auferweckt worden",8andere meinten: "Elija ist wieder erschienen." Wieder andere sagten: "Einer der früheren Propheten ist wieder auferstanden."9Herodes sagte: "Johannes habe ich enthaupten lassen. Aber wer ist das, von dem ich solche Dinge höre?" Und er wollte ihn unbedingt sehen.(Lukas 23.8)10 Die Apostel kamen dann wieder zu Jesus zurück und berichteten ihm alles, was sie getan hatten. Da nahm er sie mit und zog sich mit ihnen allein in die Nähe der Stadt Betsaida zurück.11Als die Leute das merkten, folgten sie ihm in Scharen. Jesus wies die Menschen nicht ab, sondern redete zu ihnen über das Reich Gottes. Und alle, die Heilung brauchten, machte er gesund.12Als es auf den Abend zuging, kamen die Zwölf zu ihm und sagten: "Schick die Leute weg, damit sie sich in den umliegenden Bauernhöfen und Dörfern etwas zu essen kaufen und übernachten können, denn wir sind hier an einem einsamen Fleck."13Aber Jesus erwiderte: "Gebt ihr ihnen doch zu essen!" - "Wir haben aber nicht mehr als fünf Fladenbrote und zwei Fische", entgegneten sie. "Sollen wir wirklich losgehen und für dieses ganze Volk Essen kaufen?"14Es waren etwa 5000 Männer dort. Jesus sagte zu seinen Jüngern: "Sorgt dafür, dass die Leute sich hinsetzen. Sie sollen Gruppen zu je fünfzig Personen bilden!"15Das taten die Jünger. Und als sich alle gesetzt hatten,16nahm Jesus die fünf Brote und die zwei Fische in die Hand. Er blickte zum Himmel auf und dankte Gott dafür. Dann brach er die Fladenbrote in Stücke und gab alles den Jüngern, damit sie es an die Leute austeilten.17Und alle aßen sich satt. Sie füllten sogar noch zwölf Körbe mit den Resten, die von den Brotstücken übrig geblieben waren.18 Einmal hatte Jesus sich zum Gebet zurückgezogen, und nur seine Jünger waren bei ihm. Da fragte er sie: "Für wen halten mich die Leute?"19"Einige halten dich für Johannes den Täufer", antworteten sie, "andere für Elija und wieder andere denken, es sei einer der alten Propheten auferstanden."20"Und ihr", fragte er weiter, "für wen haltet ihr mich?" - "Du bist der von Gott gesandte Messias", erwiderte Petrus.21Aber Jesus schärfte ihnen nachdrücklich ein, mit niemand darüber zu reden:22"Denn der Menschensohn wird vieles erleiden müssen", sagte er, "und von den Ratsältesten, den Hohen Priestern und Gesetzeslehrern verworfen werden. Er wird getötet werden und drei Tage danach auferstehen."23Und zu allen sagte er: "Wenn jemand mein Jünger sein will, dann muss er sich selbst verleugnen, er muss täglich sein Kreuz aufnehmen und mir folgen.24Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren. Wer aber sein Leben meinetwegen verliert, der wird es retten.(Matthäus 10.39)(Lukas 17.33)(Johannes 12.25)25Denn was hat ein Mensch davon, wenn er die ganze Welt gewinnt, dabei aber sich selbst verliert oder unheilbaren Schaden nimmt?26Denn wer nicht zu mir und meiner Botschaft steht, zu dem wird auch der Menschensohn nicht stehen, wenn er in seiner Herrlichkeit und der Herrlichkeit seines Vaters und der heiligen Engel kommt."(Matthäus 10.33)(2. Timotheus 1.8)27Und er fuhr fort: "Ich versichere euch: Einige von denen, die hier stehen, werden noch zu ihren Lebzeiten sehen, wie Gottes Herrschaft machtvoll sichtbar wird."28 Etwa acht Tage, nachdem Jesus das gesagt hatte, nahm er Petrus, Jakobus und Johannes mit und stieg auf einen Berg, um zu beten.29Und als er betete, veränderte sich plötzlich das Aussehen seines Gesichts. Sein Gewand wurde strahlend weiß.30Auf einmal standen zwei Männer dort und sprachen mit ihm. Es waren Mose und Elija.31Auch sie waren von himmlischem Glanz umgeben und redeten mit ihm über das Ende, das er nach Gottes Plan in Jerusalem nehmen sollte.32Doch Petrus und die zwei anderen Jünger waren vom Schlaf überwältigt worden. Als sie wieder wach wurden, sahen sie Jesus in seiner Herrlichkeit und die zwei Männer bei ihm.33Als diese gerade weggehen wollten, sagte Petrus zu Jesus: "Rabbi, wie gut, dass wir hier sind. Wir wollen drei Hütten bauen: eine für dich, eine für Mose und eine für Elija." Doch Petrus wusste selbst nicht, was er da sagte.34Und noch während er redete, fiel der Schatten einer Wolke auf sie. Als die Wolke sie dann ganz einhüllte, bekamen sie Angst.35Da sagte eine Stimme aus der Wolke: "Das ist mein Sohn, mein Auserwählter, hört auf ihn!"(5. Mose 18.15)(5. Mose 18.19)(Psalm 2.7)(Lukas 3.22)36Als die Stimme verhallt war, stand Jesus wieder allein da. Die Jünger schwiegen über das, was sie erlebt hatten und erzählten damals niemand etwas davon.37 Als sie am folgenden Tag den Berg hinabstiegen, kam ihnen eine große Menschenmenge entgegen.38Einer aus der Menge rief: "Rabbi, ich bitte dich, sieh nach meinem Sohn. Er ist mein einziges Kind.39Immer wieder wird er von einem bösen Geist gepackt. Dann schreit er plötzlich auf, wird von dem Geist hin und her gezerrt und hat Schaum vor dem Mund. Der Geist lässt ihn kaum wieder los und richtet ihn noch ganz zugrunde.40Ich habe deine Jünger gebeten, ihn auszutreiben, aber sie konnten es nicht."41"Was seid ihr nur für ein ungläubiges Geschlecht!", sagte Jesus zu ihnen. "Wie lange muss ich denn noch bei euch sein und euch ertragen? Bring deinen Sohn her!"42Als der Junge in die Nähe von Jesus kam, warf der Dämon ihn zu Boden und schüttelte ihn mit heftigen Krämpfen. Jesus bedrohte den bösen Geist, heilte den Jungen und gab ihn seinem Vater zurück.(Lukas 7.15)43Alle waren überwältigt von der herrlichen Macht Gottes. Und während die Leute sich noch über alle seine Taten wunderten, sagte Jesus zu seinen Jüngern:(Lukas 18.31-34)44"Merkt euch gut, was ich jetzt sage: Der Menschensohn muss den Menschen ausgeliefert werden."45Doch sie konnten den Sinn seiner Worte nicht verstehen, er blieb ihnen verborgen. Sie begriffen ihn nicht, wagten aber auch nicht, Jesus danach zu fragen.(Lukas 24.45)46 Unter den Jüngern kam die Frage auf, wer von ihnen wohl der Größte sei.47Jesus wusste, was sie dachten. Er nahm ein Kind, stellte es neben sich48und sagte zu ihnen: "Wer dieses Kind in meinem Namen aufnimmt, nimmt mich auf; und wer mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat. Wer also der Geringste unter euch ist, der ist wirklich groß."(Matthäus 10.40)49Johannes sagte zu ihm: "Rabbi, wir haben gesehen, wie jemand in deinem Namen Dämonen ausgetrieben hat, und wir haben versucht, ihn daran zu hindern, weil er dir nicht mit uns nachfolgt."50"Lasst ihn doch!", sagte Jesus. "Denn wer nicht gegen euch ist, ist für euch."(Lukas 11.23)(Philipper 1.18)51Als die Zeit näherrückte, in der Jesus in den Himmel zurückkehren sollte, machte er sich entschlossen auf den Weg nach Jerusalem.(Markus 10.32)52Er schickte Boten voraus. Diese kamen in ein Dorf in Samarien und wollten eine Unterkunft für ihn vorbereiten.53Doch die Samaritaner nahmen ihn nicht auf, weil er nach Jerusalem ziehen wollte.(Johannes 4.9)54Als die beiden Jünger Jakobus und Johannes das hörten, sagten sie zu Jesus: "Herr, sollen wir befehlen, dass Feuer vom Himmel fällt und sie vernichtet?"(2. Könige 1.10-12)55Doch Jesus drehte sich zu ihnen um und wies sie streng zurecht.56Sie übernachteten dann in einem anderen Dorf.(Johannes 12.47)57Als sie weitergingen, wurde Jesus von einem Mann angesprochen: "Ich will dir folgen, wohin du auch gehst", sagte er.58Doch Jesus entgegnete ihm: "Die Füchse haben ihren Bau und die Vögel haben ihre Nester, aber der Menschensohn hat keinen Platz, wo er sich ausruhen kann."59Zu einem anderen sagte Jesus: "Komm, folge mir nach!" Doch der antwortete: "Herr, erlaube mir, zuerst nach Hause zu gehen und meinen Vater zu begraben."60"Lass die Toten ihre Toten begraben!", entgegnete ihm Jesus. "Deine Aufgabe ist es, die Botschaft vom Reich Gottes zu verkündigen."61Wieder ein anderer sagte: "Herr, ich will ja gerne mit dir gehen, aber erlaube mir doch, erst noch von meiner Familie Abschied zu nehmen."(1. Könige 19.20)62Doch Jesus sagte: "Wer seine Hand an den Pflug legt und dann nach hinten sieht, der ist für das Reich Gottes nicht brauchbar."(Philipper 3.13)