1Im sechsten Jahr, am fünften Tage des sechsten Monats, begab es sich, daß ich in meinem Hause saß, und die Ältesten Judas saßen vor mir; daselbst fiel die Hand Gottes, des HERRN, auf mich.(Hesekiel 14.1)2Und ich schaute, und siehe, ein Bild wie eine Menschengestalt; von seinen Lenden abwärts war es anzusehen wie Feuer, aufwärts aber war es anzusehen wie ein Glanz, gleich dem Anblick des Golderzes.3Und es streckte etwas wie eine Hand aus und ergriff mich bei den Locken meines Hauptes, und der Geist hob mich empor zwischen Himmel und Erde und brachte mich in Gesichten Gottes nach Jerusalem, an den Eingang des innern Tors, das gegen Mitternacht schaut, woselbst ein Bild der Eifersucht, das den Eifer Gottes erregt, seinen Standort hatte.(Hesekiel 3.12)4Und siehe, daselbst war die Herrlichkeit des Gottes Israels, in derselben Gestalt, wie ich sie im Tale gesehen hatte.(Hesekiel 1.4)5Und er sprach zu mir: Menschensohn, hebe doch deine Augen auf gegen Mitternacht! Und siehe, da war nördlich vom Altartor dieses Bild der Eifersucht, beim Eingang.6Da sprach er zu mir: Menschensohn, siehst du, was diese tun? Siehst du die großen Greuel, welche das Haus Israel hier begeht, so daß ich mich von meinem Heiligtum entfernen muß? Aber du wirst noch andere große Greuel sehen!7Und er führte mich zum Tor des Vorhofs; und ich schaute, und siehe, da war ein Loch in der Wand!8Da sprach er zu mir: Menschensohn, brich doch durch die Wand! Als ich nun durch die Wand brach, siehe, da war eine Tür.9Und er sprach zu mir: Komm und siehe die schlimmen Greuel, welche sie hier verüben!10Da ging ich hinein und schaute, und siehe, da waren allerlei Bildnisse von Reptilien und greulichem Getier, auch allerlei Götzen des Hauses Israel ringsum an der Wand eingegraben.(Römer 1.23)11Und vor ihnen standen siebzig Männer von den Ältesten des Hauses Israels, und mitten unter ihnen stand Jaasanja, der Sohn Saphans; und jeder von ihnen hatte eine Räucherpfanne in seiner Hand, und es ging ein Rauch auf, eine Wolke von Weihrauch.12Da sprach er zu mir: Menschensohn, hast du gesehen, was die Ältesten des Hauses Israel im Finstern tun, ein jeder in seinen Bilderkammern? Denn sie sagen: Der HERR sieht uns nicht, der HERR hat dieses Land verlassen!(Psalm 94.7)(Hesekiel 9.9)13Darnach sprach er zu mir: Du wirst noch mehr große Greuel sehen, welche sie begehen!14Und er führte mich zu dem Eingang des Tores des Hauses des HERRN, welches gegen Norden liegt; und siehe, dort saßen Weiber, welche den Tammus beweinten.15Da sprach er zu mir: Hast du das gesehen, Menschensohn? Du wirst noch größere Greuel sehen, als diese sind!16Und er führte mich in den innern Vorhof des Hauses des HERRN; und siehe, am Eingang zum Tempel des HERRN, zwischen der Halle und dem Altar, waren etwa fünfundzwanzig Männer; die kehrten dem Tempel des HERRN den Rücken, ihr Angesicht aber gegen Aufgang, und sie beteten gegen Aufgang die Sonne an.(2. Chronik 29.6)17Da sprach er zu mir: Hast du das gesehen, Menschensohn? Ist es dem Hause Juda zu gering, die Greuel zu tun, welche sie hier verüben, daß sie auch das Land mit Frevel erfüllen und mich immer wieder zum Zorn reizen? Und siehe, sie halten grüne Zweige an ihre Nase!18So will denn auch ich in meinem grimmigen Zorn handeln; mein Auge soll ihrer nicht schonen, und ich will mich ihrer nicht erbarmen; und wenn sie mir gleich mit lauter Stimme in die Ohren schreien, so werde ich sie doch nicht erhören.(Jesaja 1.15)
Sinnlosigkeit des Lebens durch Unterdrückung, Eifersucht und Einsamkeit
1Und ich wandte mich und sah alle die Bedrückungen, welche unter der Sonne geschehen: und siehe, da waren Tränen der Bedrückten, und sie hatten keinen Tröster; und von der Hand ihrer Bedrücker ging Gewalttat aus, und sie hatten keinen Tröster.2Und ich pries die Toten, die längst gestorben, mehr als die Lebenden, welche jetzt noch leben;(Hiob 3.11)3und glücklicher als beide pries ich den, der noch nicht gewesen ist, der das böse Tun nicht gesehen hat, welches unter der Sonne geschieht.(Prediger 6.3)4Und ich sah all die Mühe und all die Geschicklichkeit in der Arbeit, daß es Eifersucht des einen gegen den anderen ist. Auch das ist Eitelkeit und ein Haschen nach Wind. -5Der Tor faltet seine Hände und verzehrt sein eigenes Fleisch. -(Sprüche 6.10)6Besser eine Hand voll Ruhe, als beide Fäuste voll Mühe und Haschen nach Wind.(Sprüche 15.16)7Und ich wandte mich und sah Eitelkeit unter der Sonne:(Prediger 2.12)8Da ist ein einzelner und kein zweiter, auch hat er weder Sohn noch Bruder, und all seiner Mühe ist kein Ende; gleichwohl werden seine Augen des Reichtums nicht satt: "Für wen mühe ich mich doch, und lasse meine Seele Mangel leiden am Guten?" Auch das ist Eitelkeit und ein übles Geschäft.9Zwei sind besser daran als einer, weil sie eine gute Belohnung für ihre Mühe haben;10denn wenn sie fallen, so richtet der eine seinen Genossen auf. Wehe aber dem einzelnen, welcher fällt, ohne daß ein zweiter da ist, um ihn aufzurichten!11Auch wenn zwei beieinander liegen, so werden sie warm; der einzelne aber, wie will er warm werden?12Und wenn jemand den einzelnen gewalttätig angreift, so werden ihm die zwei widerstehen; und eine dreifache Schnur zerreißt nicht so bald.
Nichtigkeit der Volksgunst
13Besser ein armer und weiser Jüngling als ein alter und törichter König, der nicht mehr weiß, sich warnen zu lassen.14Denn aus dem Hause der Gefangenen ging er hervor, um König zu sein, obwohl er im Königreiche jenes arm geboren war.(1. Mose 41.14)15Ich sah alle Lebenden, die unter der Sonne wandeln, mit dem Jünglinge, dem zweiten, welcher an jenes Stelle treten sollte:16kein Ende all des Volkes, aller derer, welchen er vorstand; dennoch werden die Nachkommen sich seiner nicht freuen. Denn auch das ist Eitelkeit und ein Haschen nach Wind.(Prediger 1.14)