1Im elften Jahr, am ersten Tage des Monats, erging das Wort des HERRN also an mich:2Menschensohn, weil Tyrus über Jerusalem ausgerufen hat: «Ha! ha! sie ist zerbrochen, die Türe der Völker; sie öffnet sich mir! Nun werde ich vollauf haben, da sie verlassen ist!»(Hesekiel 25.3)3darum spricht Gott, der HERR, also: Siehe, ich will an dich, Tyrus, und will viele Völker gegen dich heraufführen, wie wenn das Meer seine Wellen heraufrollt!(Jesaja 23.1)4Sie werden die Mauern von Tyrus zerstören und ihre Türme niederreißen; und ich will ihren Staub wegfegen und sie zu einem kahlen Felsen machen;5zu einem Wehr, wo man die Fischgarne ausspannt, soll sie werden inmitten des Meeres. Ich habe es gesagt, spricht Gott, der HERR, sie soll den Völkern zur Beute werden.6Und ihre Töchter auf dem Lande sollen durchs Schwert umkommen und also erfahren, daß ich der HERR bin!7Denn also spricht Gott, der HERR: Siehe, ich bringe Nebukadnezar, den König von Babel, der ein König aller Könige ist, von Mitternacht her über Tyrus, mit Rossen, Wagen und Reitern und mit einem großen Haufen Volks.(Daniel 2.37)8Er wird deine Töchter auf dem Felde mit dem Schwerte umbringen; wider dich wird er ein Bollwerk machen und einen Wall gegen dich aufwerfen und den Schild wider dich aufstellen.(Hesekiel 26.6)9Er wird auch seine Sturmböcke wider deine Mauern richten und deine Türme mit seinen Brecheisen zertrümmern.10Der Staub von der Menge seiner Pferde wird dich bedecken; deine Mauern werden erbeben vor dem Getümmel der Reiter, Räder und Wagen, wenn der Feind zu deinem Tor einzieht, wie man in eine eroberte Stadt einzuziehen pflegt.11Er wird mit den Hufen seiner Pferde alle deine Gassen zertreten; er wird dein Volk mit dem Schwerte töten, und die Säulen deiner Stärke werden zu Boden sinken.12Und sie werden deinen Reichtum rauben und deine Handelsgüter plündern; sie werden deine Mauern niederreißen und deine Lusthäuser zerstören; sie werden deine Steine, dein Holz und deinen Staub ins Wasser werfen.13Also will ich deinem lauten Gesang ein Ende machen, und dein Saitenspiel soll hinfort nicht mehr gehört werden.(Jesaja 14.11)14Ich will einen kahlen Felsen aus dir machen; du sollst ein Wehr werden, darauf man die Fischergarne ausspannt, und du sollst nicht wieder aufgebaut werden. Denn ich, der HERR, habe es gesagt.15Gott, der HERR, hat über Tyrus also gesprochen: Werden nicht von dem Getöse deines Falls, von dem Seufzen der Erschlagenen, von dem Morden des Schwertes in deiner Mitte die Inseln erbeben?16Und alle Fürsten am Meere werden von ihren Thronen herabsteigen; sie werden ihre Mäntel ablegen und ihre gestickten Kleider ausziehen; in Zittern werden sie sich kleiden, auf dem Boden sitzen; sie werden jeden Augenblick erzittern und sich über dich entsetzen.17Und sie werden ein Klagelied über dich anstimmen und zu dir sagen: Ach, wie bist du zugrunde gegangen, vom Meere verschwunden, du berühmte Stadt, welche mächtig war auf dem Meer, sie und ihre Einwohner, welche allen ihren Anwohnern Schrecken einflößte!18Jetzt werden die Inseln zittern, da du gefallen bist, ja, die Inseln im Meere sind bestürzt wegen deines Untergangs!19Denn also spricht Gott, der HERR: Wenn ich dich zur verwüsteten Stadt mache, gleich den unbewohnten Städten, wenn ich die Flut gegen dich aufsteigen lasse und die großen Wasser dich bedecken,20dann lasse ich dich hinabfahren mit denen, welche zum Grabe hinabfahren, zu dem Volke der Vorzeit, daß du in der Unterwelt wohnen sollst, in den uralten Ruinen, mit denen, welche in die Grube hinabgefahren sind, damit du unbewohnt bleibest, so schenke ich Herrlichkeit im Lande der Lebendigen;21zum Schrecken will ich dich machen, und du sollst nicht mehr sein! Man wird dich suchen, aber du sollst ewiglich nicht mehr gefunden werden, spricht Gott, der HERR!
1"Weh den Hirten, die meine Schafe auf der Weide zugrunde richten und sie zerstreuen!", spricht Jahwe. (Hesekiel 13.2)(Hesekiel 34.1)(Sacharja 11.5)2"Darum sage ich, Jahwe, der Gott Israels, über die Hirten meines Volkes: 'Ihr habt meine Schafe auseinandergetrieben, ihr habt sie zerstreut, ihr habt euch nicht um sie gekümmert! Jetzt ziehe ich euch für die Bosheit eurer Taten zur Rechenschaft!', spricht Jahwe. 3'Ich selbst werde den Rest meiner Schafe aus allen Ländern zusammenholen, in die ich sie versprengt habe. Ich bringe sie auf ihre Weideplätze zurück. Dort werden sie gedeihen und sich vermehren. 4Ich werde ihnen Hirten geben, die wirklich für sie sorgen. Sie sollen keine Angst mehr haben, nicht mehr erschrecken und verloren gehen'", spricht Jahwe.(Jeremia 3.15)5"Seht, es kommt der Tag", spricht Jahwe, "da werde ich einen Nachkommen Davids zum König machen, der weise und gerecht regieren wird und der im Land für Recht und Gerechtigkeit sorgt. (Jesaja 21.1)(Sacharja 3.8)(Sacharja 6.12)6Dann wird Juda gerettet werden und Israel in Sicherheit leben. 'Jahwe, unsere Gerechtigkeit' wird man ihn nennen. (Jeremia 33.16)7Seht, es kommen Tage", spricht Jahwe, "da wird man nicht mehr sagen: 'So wahr Jahwe lebt, der Israel aus Ägypten herausgeführt hat', (Jeremia 16.14-15)8sondern 'So wahr Jahwe lebt, der die Israeliten aus dem Land im Norden herausgeführt hat und aus allen anderen Ländern, in die er sie vertrieben hatte.' Dann werden sie wieder in ihrem eigenen Land wohnen."9Über die Propheten: Es bricht mir das Herz, / ich zittere am ganzen Leib / vor Jahwe und seinen heiligen Worten. / Ich bin wie ein Betrunkener, / wie ein Mann, der vom Wein benommen ist. 10Das Land ist voll von Ehebrechern, / und wegen des Fluchs vertrocknet der Boden, / sind die Weideplätze der Steppe verdorrt. / Alle haben nur Böses im Sinn, / ihre Stärke liegt im Unrechttun. 11"Selbst Propheten und Priester sind gemein. / Ihre Bosheit fand ich sogar in meinem Haus", / spricht Jahwe. 12"Doch die Wege, die sie gehen, / werden glatt und schlüpfrig sein; / sie stürzen in der Dunkelheit / und kommen alle zu Fall. / Denn ich bringe Unheil über sie; / das Jahr der Abrechnung kommt", / spricht Jahwe.(Psalm 35.6)(Jeremia 13.16)13"Was ich bei den Propheten Samarias gesehen habe, war schon abscheulich genug: Sie weissagten im Namen des Götzen Baal und haben mein Volk Israel in die Irre geführt. 14Aber bei den Propheten Jerusalems habe ich Schauderhaftes gesehen: Sie begehen Ehebruch und leben in der Lüge! Und dann bestärken sie die Gottlosen noch in ihrem Treiben, sodass niemand daran denkt, sein Leben zu ändern. Für mich sind sie alle wie Sodom und die Bewohner der Stadt wie Gomorra." (Jesaja 1.10)(Hesekiel 13.22)15Darum spricht Jahwe, der Allmächtige, über die Propheten: "Passt auf! Ich werde ihnen Bitteres zu essen geben und Giftwasser zu trinken, denn die Propheten Jerusalems haben die Gottlosigkeit im ganzen Land verbreitet."(Jeremia 9.14)16So spricht Jahwe, der Allmächtige: "Hört nicht auf das, was diese Propheten euch weissagen. Sie halten euch zum Narren. Ihre Visionen kommen aus ihrem Bauch und nicht von Jahwe. (Jeremia 6.14)17Zu denen, die mich verworfen haben, sagen sie: 'Jahwe hat gesagt: Das Heil ist euch sicher!' Und zu denen, die eigensinnig ihrem bösen Herzen folgen, sagen sie: 'Ihr habt nichts Schlimmes zu befürchten!'" (Jeremia 7.24)18Wer von ihnen stand je in der Ratsversammlung Jahwes? Wer schaute und hörte sein Wort? Wer lauschte und hörte überhaupt? (Jesaja 40.13)19Passt auf! Ein verheerender Sturm Jahwes bricht los: sein Grimm. Ein Wirbelsturm entlädt sich über dem Kopf dieser Gottlosen. (Jeremia 30.23)20Der Zorn Jahwes wird nicht nachlassen, bis Jahwe alles ausgeführt hat, was er sich vornahm. Ganz werdet ihr das erst am Ende der von Gott bestimmten Zeit verstehen.21"Ich habe die Propheten nicht geschickt, und doch sind sie gelaufen. Ich habe nicht zu ihnen gesprochen, und doch haben sie geweissagt. (Jeremia 14.14)22Hätten sie an meiner Ratsversammlung teilgenommen, dann könnten sie meinem Volk meine Worte verkünden. Und dann würden sie es abbringen von seinem gottlosen Lebensstil und seiner Bosheit. 23Bin ich denn nur ein Gott in der Nähe", spricht Jahwe, "und nicht auch einer in der Ferne? 24Oder kann sich jemand so verstecken, dass ich ihn nicht sehen könnte?", spricht Jahwe. "Ich bin es doch, der den Himmel und die Erde erfüllt", spricht Jahwe. 25"Ich habe gehört, was die Propheten reden, die in meinem Namen weissagen. 'Ich träumte, ich träumte', sagen sie. Doch es ist nichts als Lug und Trug. 26Wie lange soll das noch gehen? Haben diese Propheten, die Lügen verbreiten und ihre Hirngespinste als Weissagung ausgeben, etwa im Sinn, 27meinen Namen bei meinem Volk in Vergessenheit zu bringen, so wie ihre Vorfahren mich über dem Baal vergaßen? Ist das ihre Absicht, wenn sie einander ihre Träume erzählen? 28Der Prophet, der einen Traum hatte, mag einen Traum erzählen. Wer aber mein Wort hat, richte mein Wort zuverlässig aus! Spreu hat doch nichts mit Weizen zu tun!", spricht Jahwe. 29"Ist mein Wort nicht wie ein Feuer", spricht Jahwe, "und wie ein Hammer, der Felsen zerschlägt?"(Hebräer 4.12)30"Darum passt auf", spricht Jahwe, "jetzt gehe ich gegen die Propheten vor, die sich gegenseitig die Worte stehlen. 31Passt auf, jetzt gehe ich gegen die Propheten vor", spricht Jahwe, "die ihr eigenes Gerede Botschaft nennen. 32Passt auf, jetzt gehe ich gegen die vor, die erlogene Träume erzählen", spricht Jahwe, "und mein Volk mit ihren Lügen und ihrem Geflunker in die Irre führen. Ich habe sie weder gesandt, noch ihnen irgendetwas befohlen. Sie nützen diesem Volk überhaupt nichts", spricht Jahwe.(Jeremia 23.21)33 "Wenn dieses Volk dich fragt oder auch ein Priester oder Prophet: 'Gibt es ein Lastwort Jahwes?', dann sag zu ihnen: 'Ihr seid die Last! Aber ich bin schon dabei, euch abzuwerfen, spricht Jahwe.' 34Und jeden Propheten, jeden Priester und jeden aus dem Volk, der sagt: 'Lastwort Jahwes', werde ich mit seiner ganzen Familie zur Rechenschaft ziehen. 35Stattdessen sollt ihr einander fragen: 'Was hat Jahwe geantwortet? Was hat Jahwe gesagt?' 36Aber den Begriff 'Lastwort Jahwes' sollt ihr nicht mehr gebrauchen. Denn jedem wird sein eigenes Wort zur Last, weil er die Worte des lebendigen Gottes verdreht hat, die Worte Jahwes, des Allmächtigen, unseres Gottes! 37Fragt einen Propheten also: 'Was hat Jahwe dir geantwortet?' oder: 'Was hat Jahwe gesagt?' 38Wenn ihr aber weiterhin 'Lastwort Jahwes' sagt, obwohl ich euch ausrichten ließ, den Begriff 'Lastwort Jahwes' nicht mehr zu gebrauchen", spricht Jahwe, 39"dann passt auf! Ich werde euch ganz vergessen und euch samt der Stadt, die ich euch und euren Vorfahren gegeben habe, aus meiner Gegenwart entfernen. 40Ich stürze euch in Schimpf und Schande, was immer an euch hängen bleibt."(Jeremia 20.11)