Der Korb mit reifen Früchten – Israels Ende wird vorausgesagt
1Solches ließ Gott, der HERR, mich schauen: Siehe, da war ein Korb mit reifem Obst;2und er sprach: Was siehst du, Amos? Ich antwortete: Einen Korb mit reifem Obst! Da sprach der HERR zu mir: Die Zeit der Reife ist gekommen für mein Volk Israel; ich kann es ihm nicht mehr länger durchgehen lassen!(Amos 7.8)3An jenem Tage werden ihre Tempellieder zu Geheul werden, spricht Gott, der HERR; man wird allenthalben viele Leichname hinwerfen ohne Sang und Klang!(Amos 6.10)4Hört dies, die ihr dem Armen nachstellt und die Wehrlosen im Lande unterdrückt,(Amos 2.7)5die ihr sagt: «Wann will doch der Neumond vorübergehen, daß wir Getreide verkaufen, und der Sabbat, daß wir Korn feilbieten und das Epha verkleinern und den Schekel steigern und die Waage fälschen können,(Nehemia 10.32)(Nehemia 13.15)6daß wir die Dürftigen um Geld und den Armen für ein Paar Schuhe kriegen und Spreu für Korn verkaufen können?»(Amos 2.6)7Der HERR hat geschworen bei allem, worauf Jakob stolz ist: Niemals werde ich irgend eine ihrer Taten vergessen!8Sollte darob nicht das Land in Aufregung geraten und jeder trauern, der darin wohnt? Sollten sich nicht alle erheben wie der Nil und aufwogen und sich senken wie der Strom Ägyptens?(Amos 9.5)9Und es soll geschehen an jenem Tage, spricht Gott, der HERR, da will ich die Sonne am Mittag untergehen lassen und über die Erde Finsternis bringen am lichten Tage.(Jeremia 15.9)10Dann will ich eure Feste in Trauer verwandeln und alle eure Lieder in Klagegesang und will machen, daß um alle Lenden ein Sack und auf alle Häupter eine Glatze kommt; man wird trauern wie um einen einzigen Sohn, und das Ende wird sein ein bitterer Tag.(Jeremia 6.26)11Siehe, es kommen Tage, spricht Gott, der HERR, da ich einen Hunger senden werde ins Land, nicht einen Hunger nach Brot, noch einen Durst nach Wasser, sondern darnach, das Wort des HERRN zu hören;12da wird man hin und her wanken von einem Meer zum andern und herumziehen vom Norden bis zum Osten, um das Wort des HERRN zu suchen, und wird es doch nicht finden.(Micha 3.7)13An jenem Tage werden die schönen Jungfrauen und Jünglinge vor Durst verschmachten,14sie, die jetzt bei der Schuld Samariens schwören und sagen: «So wahr dein Gott lebt, Dan!» und «so wahr der Kult von Beerseba lebt!» Sie sollen fallen und nicht wieder aufstehen!
Klage über die Schreckensherrschaft der Feinde und Bitte um Gnade
1Gedenke, Jahwe, dessen, was uns geschehen! Schaue her und sieh unsere Schmach!2Unser Erbteil ist Fremden zugefallen, unsere Häuser Ausländern.3Wir sind Waisen, ohne Vater; unsere Mütter sind wie Witwen.4Unser Wasser trinken wir um Geld, unser Holz bekommen wir gegen Zahlung.5Unsere Verfolger sind uns auf dem Nacken; wir ermatten, man läßt uns keine Ruhe.6Ägypten reichen wir die Hand, und Assyrien, um mit Brot gesättigt zu werden.7Unsere Väter haben gesündigt, sie sind nicht mehr; wir, wir tragen ihre Missetaten.(2. Mose 20.5)(Jeremia 31.29)(Hesekiel 18.2)8Knechte herrschen über uns; da ist niemand, der uns aus ihrer Hand reiße.9Wir holen unser Brot mit Gefahr unseres Lebens, wegen des Schwertes der Wüste.10Vor den Gluten des Hungers brennt unsere Haut wie ein Ofen.11Sie haben Weiber geschwächt in Zion, Jungfrauen in den Städten Judas.12Fürsten sind durch ihre Hand aufgehängt, das Angesicht der Alten wird nicht geehrt.13Jünglinge tragen die Handmühle, und Knaben straucheln unter dem Holze.14Die Alten bleiben fern vom Tore, die Jünglinge von ihrem Saitenspiel.15Die Freude unseres Herzens hat aufgehört, in Trauer ist unser Reigen verwandelt.16Gefallen ist die Krone unseres Hauptes. Wehe uns! Denn wir haben gesündigt.(Jeremia 13.18)17Darum ist unser Herz siech geworden, um dieser Dinge willen sind unsere Augen verdunkelt:18Wegen des Berges Zion, der verwüstet ist; Füchse streifen auf ihm umher.19Du, Jahwe, thronst in Ewigkeit; dein Thron ist von Geschlecht zu Geschlecht.20Warum willst du uns für immer vergessen, uns verlassen auf immerdar?(Psalm 13.2)21Jahwe, bringe uns zu dir zurück, daß wir umkehren; erneuere unsere Tage wie vor alters!22Oder solltest du uns gänzlich verworfen haben, gar zu sehr auf uns zürnen?