Gesichte vom Gericht – Fürbitte des Propheten für Israel
1Solches ließ Gott, der HERR, mich schauen: Siehe, er machte Heuschrecken, als das Emdgras zu wachsen begann; und siehe, es war das Emdgras nach der Heuernte des Königs.2Als sie nun alles Kraut des Landes abgefressen hatten, da sprach ich: Herr, HERR, vergib doch! Wie soll Jakob bestehen? Er ist ja so klein!3Da reute es den HERRN: «Es soll nicht geschehen!» sprach der HERR.4Solches ließ Gott, der HERR, mich schauen: Siehe, Gott, der HERR, rief dem Feuer zum Gericht; das fraß ein großes Loch und hatte schon das Erbteil ergriffen.5Da sprach ich: Herr, HERR, laß doch ab! Wie soll Jakob bestehen? Er ist ja so klein!6Da reute den HERRN auch das: «Es soll nicht geschehen!» sprach Gott, der HERR.7Solches ließ er mich schauen: Der Herr stand auf einer senkrechten Mauer und hatte ein Senkblei in der Hand.8Und der HERR sprach zu mir: Was siehst du, Amos? Ich sprach: Ein Senkblei! Da sprach der Herr: Siehe, ich ziehe ein Senkblei mitten durch mein Volk Israel hindurch und werde nicht weiter Nachsicht an ihm üben,(Jesaja 34.11)(Amos 8.2)9sondern die Höhen Isaaks sollen verwüstet und die Heiligtümer Israels zertrümmert werden, und gegen das Haus Jerobeams will ich mit dem Schwerte kämpfen.
Amos und der Priester Amazja
10Da ließ Amazia, der Priester von Bethel, dem König Jerobeam von Israel sagen: «Amos hat eine Verschwörung wider dich angezettelt im Hause Israel; das Land kann seine Worte nicht ertragen!(Jeremia 38.4)11Denn Amos hat gesagt: Jerobeam soll mit dem Schwert getötet und Israel aus seinem Land weggeführt werden!»12Und Amazia sprach zu Amos: «Du Seher, geh, flüchte dich in das Land Juda und iß daselbst Brot und weissage dort!(1. Samuel 9.9)13Zu Bethel aber sollst du nicht mehr weissagen; denn es ist ein königliches Heiligtum und ein Reichstempel.»14Amos aber antwortete und sprach zu Amazia: Ich bin kein Prophet und keines Propheten Sohn, sondern ein Hirt bin ich und züchte Maulbeerfeigen!(Amos 1.1)15Aber der HERR hat mich von den Schafen weggenommen, und der HERR hat zu mir gesagt: Geh, weissage meinem Volk Israel!16Und nun höre das Wort des HERRN: Du sprichst: «Weissage nicht wider Israel, träufle nicht wider das Haus Isaak!»(Amos 2.12)(Amos 7.13)17Darum spricht der HERR also: Dein Weib wird in der Stadt Unzucht treiben, und deine Söhne und Töchter sollen durchs Schwert fallen, und dein Land wird man mit der Meßschnur verteilen; du aber sollst in einem unreinen Lande sterben; und Israel wird aus seinem Lande gefangen weggeführt werden.
1Da antwortete Jahwe aus dem Sturm und sagte zu Hiob: (Hiob 31.35)2"Wer verdunkelt den Rat / mit Reden ohne Einsicht? (Hiob 34.35)3Steh auf und zeig dich als Mann! / Dann will ich dich fragen, und du belehrst mich.(Hiob 40.7)4Wo warst du, als ich die Erde gründete? / Sag an, wenn du es weißt! 5Wer hat ihre Maße bestimmt? Weißt du es? / Wer hat die Messschnur über sie gespannt? (Sprüche 30.4)6Wo sind ihre Pfeiler eingesenkt? / Wer hat ihren Eckstein gelegt, 7als alle Morgensterne jubelten / und alle Gottessöhne jauchzten?"8"Wer hat das Meer mit Toren verschlossen, / als es berstend aus dem Mutterleib schoss? 9Ich machte die Wolken zu seinem Gewand, / das Wetterdunkel zu seiner Windel. 10Ich brach ihm eine Grenze aus dem Gestein, / setzte ihm Riegel und Tore. (Sprüche 8.29)11Ich sagte: 'Bis hierher und nicht weiter! / Hier bricht der Stolz deiner Wellen!'(Psalm 104.8-9)12Hast du je in deinem Leben dem Morgen geboten, / dem Frührot seinen Ort gezeigt, 13dass es die Säume der Erde erfasst, / um die Schuldigen herauszuschütteln? 14Die Erde faltet sich wie Siegelton; / wie im Prachtgewand steht alles da. 15Den Bösen wird ihr Licht entzogen, / es zerbricht der erhobene Arm.16Bist du zu den Quellen des Meeres gekommen, / hast du den Grund der Fluten durchstreift? 17Haben sich dir die Tore des Todes enthüllt, / hast du die Pforten der Schatten gesehen? 18Hast du ermessen, wie breit die Erde ist? / Sag an, wenn du das alles weißt! 19Wo ist der Weg zur Wohnung des Lichts? / Die Finsternis, wo hat sie ihren Ort? 20Kannst du sie in ihr Gebiet begleiten, / kennst du die Wege zu ihrem Haus? 21Du weißt es, du bist doch damals geboren, / und die Zahl deiner Tage ist groß!"22 "Bist du zu den Speichern des Schnees gelangt? / Hast du die Kammern des Hagels gesehen, 23den ich aufgespart habe für Zeiten der Not, / für den Tag des Kampfes und der Schlacht? (Josua 10.11)24Wo ist der Weg, auf dem das Licht sich teilt, / der Ostwind sich über die Erde zerstreut? 25Wer bricht der Regenflut die Bahn, / bahnt dem Gewitter seinen Weg? (Hiob 28.26)26Wer schickt den Regen auf unbewohntes Land, / auf die Wüste, wo kein Mensch ist? 27Wer stillt den Durst der ausgedörrten Erde, / dass sie frisches Gras gedeihen lässt? 28Hat der Regen einen Vater? / Wer hat die Tautropfen gezeugt? 29Aus wessen Schoß kam das Eis hervor? / Wer hat den Reif des Himmels geboren? (Psalm 147.16)30Die Gewässer erstarren zu Stein / und die Fläche der Flut wird fest.31Schnürst du die Bänder des Siebengestirns, / löst du die Fesseln des Orion? (Hiob 9.9)32Führst du die Tierkreisbilder zu ihrer Zeit aus, / leitest du den großen Bären samt seinen Jungen? 33Kennst du die Gesetze des Himmels? / Setzt du seine Herrschaft auf der Erde durch?34Rufst du den Wolken dort Befehle zu, / dass ein Wasserschwall dich umhüllt? 35Schickst du Blitze, dass sie niederfahren, / dass sie zu dir sagen: 'Hier sind wir!'? 36Wer hat den Vögeln Weisheit gegeben, / wer mit Verstand die Fliegenden begabt? 37Wer ist so weise, dass er die Wolken zählt? / Wer schüttet die Himmelskrüge aus, (1. Mose 7.11)38wenn der Boden hart ist wie Metall / und die Schollen sich verkleben?"39 "Jagst du der Löwin ihre Beute? / Stillst du den jungen Löwen die Gier, 40wenn sie in den Höhlen kauern, / im Dickicht auf der Lauer liegen? (Hiob 37.8)41Wer stellt dem Raben sein Futter bereit, / wenn seine Jungen zu Gott schreien, / herumflattern aus Mangel an Nahrung?(Psalm 147.9)