1"Dann", spricht Jahwe, "werde ich wieder der Gott aller Stämme Israels sein, und sie sind dann mein Volk." (Jeremia 24.7)(Jeremia 31.33)2So spricht Jahwe: "Das Volk, das dem Schwert entkam, / fand Gnade in der Wüste. / Israel kehrt in sein Land zurück / und kommt dort zur Ruhe. 3Jahwe ist ihm von fern erschienen: / 'Ich hörte nie auf, dich zu lieben, / ich habe dir Treue gehalten! 4Ich baue dich wieder auf, / ja, du wirst aufgebaut, / Israel, du junge Frau! / Schmück dich mit deinen Tamburinen, / geh hinaus zum Reigentanz! 5Du legst wieder Weinberge an / im Bergland von Samaria. / Und wer die Pflanzung anlegt, / darf auch die Früchte genießen.' 6Denn es kommt der Tag, / da rufen die Wächter auf den Bergen Efraïms: / 'Macht euch auf! / Wir ziehen nach Zion hinauf / zu Jahwe, unserem Gott!'"7Denn so spricht Jahwe: "Freut euch über die Nachkommen Jakobs, / jubelt über das führende Volk! / Verkündet, lobsingt und sagt: / 'Gerettet hat Jahwe sein Volk, / alles, was von ihm noch übrig war!' 8Seht, ich bringe sie aus dem Norden herbei, / ich sammle sie von den Enden der Erde. / Selbst Blinde und Lahme sind unter ihnen, / Schwangere und Wöchnerinnen. / Eine große Versammlung kommt hierher zurück. (Jesaja 35.8-10)9Weinend kommen sie herbei. / Während sie beten, führe ich sie. / Ich bringe sie zu Bächen mit Wasser. / Sie gehen auf einem gebahnten Weg, / auf dem sie nicht fallen. / Denn ich bin Israels Vater, / und Efraïm ist mein erstgeborener Sohn."(2. Korinther 6.18)10Hört, ihr Völker, was Jahwe euch sagt, / verkündigt es den fernen Inseln: / "Der Israel zersprengte, wird es wieder sammeln, / er wird es hüten wie ein Hirt seine Herde. 11Denn Jahwe wird Jakob erlösen, / kauft ihn vom Stärkeren los. 12Dann kommen sie zum Zionsberg, / jubeln auf der Höhe, / freuen sich über die Gaben Jahwes, / über Korn, Wein und Öl, / über Schafe und Rinder. / Sie sind ein bewässerter Garten, / werden nie mehr verdursten. (Jesaja 58.11)13Dann freut sich das Mädchen am Reigentanz, / Jung und Alt sind fröhlich zusammen. / Ich werde ihre Trauer in Jubel verwandeln, / schenke ihnen Glück nach all ihrem Leid. 14Die Priester erfreue ich mit bestem Opferfleisch, / und mein Volk mache ich mit guten Dingen satt."15So spricht Jahwe:"In Rama hört man Totenklage / und bitteres Weinen. / Rahel weint um ihre Kinder. / Sie lässt sich nicht trösten, / denn ihre Kinder sind nicht mehr da."(Matthäus 2.18)16So spricht Jahwe:"Erspar deiner Stimme das Weinen / und deinen Augen die Tränen! / Denn es gibt einen Lohn für deine Mühe, spricht Jahwe: / Sie kommen aus dem Land der Feinde heim. 17Du darfst auf eine Zukunft hoffen, spricht Jahwe. / Deine Kinder kehren in die Heimat zurück."18Ich habe gehört, wie Efraïm klagt: / "Du hast mich geschlagen, und es musste so sein, / denn ich war wie ein junger störrischer Stier. / Bring mich zurück, so kehre ich um, / denn du bist Jahwe, mein Gott. 19Ja, nach meiner Umkehr packt mich die Reue, / nachdem ich zur Erkenntnis komme, / schlage ich mir an die Brust. / Ich schäme mich und bin auch beschämt, / die Schuld meiner Jugend hat mich in Verruf gebracht."20"Ist Efraïm denn nicht mein Lieblingssohn, / das Kind, an dem ich mich freue? / Denn sooft ich ihm auch Vorwürfe mache, / muss ich immer wieder an ihn denken. / Deshalb schlägt mein Herz für ihn, / ich muss mich über ihn erbarmen", / spricht Jahwe.(Jesaja 49.15)(Hosea 11.8)21"Stell dir Wegweiser auf, / setze Meilensteine! / Überleg, wie die Straße verlief, / der Weg, den du gegangen bist! / Israel, du junge Frau, kehr heim! / Kehr heim in diese deine Städte! 22Wie lange noch willst du dich sträuben, / du widerspenstige Tochter? / Denn etwas Neues erschafft Jahwe im Land: / Die Frau wird ihrem Mann zugetan sein."23So spricht Jahwe, der allmächtige Gott Israels: "Wenn ich das Schicksal meines Volkes wende, wird es im Land Juda und in seinen Städten wieder heißen: 'Jahwe segne dich, du Weide der Gerechtigkeit, du heiliger Berg!' 24Dann werden die Städte Judas wieder bevölkert sein. Es wird wieder Bauern geben, und Herden durchziehen das Land. 25Ja, ich gebe dem Erschöpften zu trinken und dem Verhungernden zu essen." (Matthäus 11.28)26Darüber wachte ich auf und sah mich um. Ich hatte wunderbar geschlafen.27"Seht, es kommt eine Zeit", spricht Jahwe, "da säe ich über Israel und Juda eine Saat von Menschen und Vieh. 28Und so, wie ich darüber gewacht habe, sie auszureißen, einzureißen, abzureißen, zu vernichten und zu verheeren, werde ich nun darüber wachen, sie zu bauen und zu pflanzen", spricht Jahwe. 29Dann sagen sie auch nicht mehr: "Die Väter aßen saure Trauben, und den Söhnen wurden die Zähne stumpf." (Klagelieder 5.7)(Hesekiel 18.2)30Nein, jeder stirbt nur wegen seiner eigenen Schuld. Nur wer die sauren Trauben isst, wird stumpfe Zähne bekommen.31 "Passt auf! Die Zeit wird kommen", spricht Jahwe, "da schließe ich einen neuen Bund mit Israel und Juda. (Hebräer 8.8-12)32Er ist nicht mit dem zu vergleichen, den ich damals mit ihren Vätern schloss, als ich sie bei der Hand nahm und aus Ägypten herausführte. Diesen Bund haben sie gebrochen, obwohl ich doch ihr Herr war", spricht Jahwe. 33"Der neue Bund, den ich dann mit dem Volk Israel schließen werde, wird ganz anders sein", spricht Jahwe. "Ich schreibe mein Gesetz in ihr Herz, ich lege es tief in sie hinein. So werde ich ihr Gott sein und sie mein Volk. (Jesaja 54.13)(Römer 11.27)(Hebräer 10.16-17)34Dann muss keiner mehr den anderen belehren, niemand muss mehr zu seinem Bruder sagen: 'Erkenne doch Jahwe!' Denn alle werden mich erkennen, vom Geringsten bis zum Größten", spricht Jahwe. "Denn ich werde ihre Schuld vergeben und an ihre Sünde nie mehr denken."(Jesaja 43.25)(Jeremia 33.8)35So spricht Jahwe, der die Sonne zum Licht für den Tag bestimmte und die Gesetze von Mond und Sternen zum Licht für die Nacht, der das Meer aufwühlt, dass seine Wogen dröhnen. Er heißt Jahwe, der Allmächtige. 36"Wenn diese Gesetze ihre Gültigkeit verlieren sollten", spricht Jahwe, "dann wird auch die Nachkommenschaft Israels nicht mehr mein Volk sein."(Jeremia 33.25)(Römer 11.1)37So spricht Jahwe: "Wenn man den Himmel ausmessen könnte und die Fundamente der Erde ergründen, dann könnte ich auch die Nachkommenschaft Israels verstoßen - wegen allem, was sie getan haben", spricht Jahwe. 38 "Passt auf! Es kommt die Zeit", spricht Jahwe, "da wird diese Stadt für Jahwe wieder aufgebaut, vom Hananel-Turm bis zum Ecktor. (Sacharja 14.10)39Und die Messschnur führt geradeaus weiter über den Gareb-Hügel und biegt dann nach Goa ab. 40Und das ganze Tal, in das man die Altarasche und das Aas hinausschafft, und alle Terrassen bis zum Kidronbach und zum Rosstor im Osten werden für Jahwe heilig sein. Nie mehr wird das alles niedergerissen, und nie wird es zerstört."
Gott hat sein Volk nicht endgültig verworfen. Ein Überrest erlangt das Heil
1Ich frage nun: Hat etwa Gott sein Volk verstoßen? Das sei ferne! Denn auch ich bin ein Israelit, aus dem Samen Abrahams, aus dem Stamme Benjamin.(Psalm 94.14)(Jeremia 31.37)(Philipper 3.5)2Gott hat sein Volk nicht verstoßen, welches er zuvor ersehen hat! Oder wisset ihr nicht, was die Schrift bei der Geschichte von Elia spricht, wie er sich an Gott gegen Israel wendet:3«Herr, sie haben deine Propheten getötet und deine Altäre zerstört, und ich bin allein übriggeblieben, und sie trachten mir nach dem Leben!»4Aber was sagt ihm die göttliche Antwort? «Ich habe mir siebentausend Mann übrigbleiben lassen, die kein Knie gebeugt haben vor Baal.»5So ist auch in der jetzigen Zeit ein Rest vorhanden, dank der Gnadenwahl.(Römer 9.27)6Wenn aber aus Gnade, so ist es nicht mehr um der Werke willen, sonst würde die Gnade nicht mehr Gnade sein; wenn aber um der Werke willen, so ist es nicht mehr aus Gnade, sonst wäre das Werk nicht mehr Werk.7Wie nun? Was Israel sucht, das hat es nicht erlangt; die Auswahl aber hat es erlangt, die übrigen aber wurden verstockt,(Römer 9.31)8wie geschrieben steht: «Gott hat ihnen einen Geist der Schlafsucht gegeben, Augen, um nicht zu sehen, und Ohren, um nicht zu hören, bis zum heutigen Tag.»(5. Mose 29.3)9Und David spricht: «Ihr Tisch werde ihnen zur Schlinge und zum Fallstrick und zum Anstoß und zur Vergeltung;10ihre Augen sollen verfinstert werden, daß sie nicht sehen, und ihren Rücken beuge allezeit!»11Ich frage nun: Sind sie denn darum gestrauchelt, damit sie fallen sollten? Das sei ferne! Sondern durch ihren Fall wurde das Heil den Heiden zuteil, damit sie diesen nacheifern möchten.(5. Mose 32.21)(Apostelgeschichte 13.46)(Römer 10.19)12Wenn aber ihr Fall der Reichtum der Welt und ihr Verlust der Reichtum der Heiden geworden ist, wieviel mehr ihre volle Zahl!13Zu euch, den Heiden, rede ich (da ich nun eben Heidenapostel bin, rühme ich mein Amt,14ob ich nicht etwa meine Volksgenossen zum Nacheifern reizen und etliche von ihnen erretten könnte);(1. Korinther 9.20-22)(1. Timotheus 4.16)15darum sage ich: Wenn ihre Verwerfung die Versöhnung der Welt geworden ist, was würde ihre Annahme anderes sein, als Leben aus den Toten?16Ist aber der Anbruch heilig, so ist es auch der Teig, und ist die Wurzel heilig, so sind es auch die Zweige.
Die Gläubigen aus den Heidenvölkern sollen sich nicht überheben
17Wenn aber etliche der Zweige ausgebrochen wurden und du als ein wilder Ölzweig unter sie eingepfropft und der Wurzel und der Fettigkeit des Ölbaums teilhaftig geworden bist,(Epheser 2.11-14)18so rühme dich nicht wider die Zweige! Rühmst du dich aber, so wisse, daß nicht du die Wurzel trägst, sondern die Wurzel trägt dich!(Johannes 4.22)19Nun sagst du aber: Die Zweige sind ausgebrochen worden, damit ich eingepfropft würde!20Gut! Um ihres Unglaubens willen sind sie ausgebrochen worden; du aber stehst durch den Glauben. Sei nicht stolz, sondern fürchte dich!(1. Korinther 10.12)21Denn wenn Gott die natürlichen Zweige nicht verschont hat, so wird er wohl auch dich nicht verschonen.22So schaue nun die Güte und die Strenge Gottes; die Strenge an denen, die gefallen sind; die Güte aber an dir, sofern du in der Güte bleibst, sonst wirst auch du abgehauen werden!(Johannes 15.2)(Johannes 15.4)(Hebräer 3.14)23Jene dagegen, wenn sie nicht im Unglauben verharren, sollen wieder eingepfropft werden; denn Gott vermag sie wohl wieder einzupfropfen.24Denn wenn du aus dem von Natur wilden Ölbaum herausgeschnitten und wider die Natur in den edlen Ölbaum eingepfropft worden bist, wieviel eher können diese, die natürlichen Zweige, wieder in ihren eigenen Ölbaum eingepfropft werden!
Der herrliche Heilsratschluss Gottes und die Rettung Israels
25Denn ich will nicht, meine Brüder, daß euch dieses Geheimnis unbekannt bleibe, damit ihr euch nicht selbst klug dünket, daß Israel zum Teil Verstockung widerfahren ist, bis daß die Vollzahl der Heiden eingegangen sein wird(Johannes 10.16)26und also ganz Israel gerettet werde, wie geschrieben steht: «Aus Zion wird der Erlöser kommen und die Gottlosigkeiten von Jakob abwenden»,(Psalm 14.7)(Matthäus 23.39)27und: «das ist mein Bund mit ihnen, wenn ich ihre Sünden wegnehmen werde».28Nach dem Evangelium zwar sind sie Feinde um euretwillen, nach der Erwählung aber Geliebte um der Väter willen.29Denn Gottes Gnadengaben und Berufung sind unwiderruflich.(4. Mose 23.19)30Denn gleichwie auch ihr einst Gott nicht gehorcht habt, nun aber begnadigt worden seid infolge ihres Ungehorsams,31so haben auch sie jetzt nicht gehorcht infolge eurer Begnadigung, damit auch sie begnadigt würden.32Denn Gott hat alle miteinander in den Unglauben verschlossen, damit er sich aller erbarme.(Galater 3.22)(1. Timotheus 2.4)33O welch eine Tiefe des Reichtums, der Weisheit und der Erkenntnis Gottes! Wie unergründlich sind seine Gerichte und unausforschlich seine Wege!(Jesaja 45.15)(Jesaja 55.8-9)34Denn «wer hat des Herrn Sinn erkannt, oder wer ist sein Ratgeber gewesen?(Jeremia 23.18)(1. Korinther 2.16)35Oder wer hat ihm etwas zuvor gegeben, daß es ihm wiedervergolten werde?»36Denn von ihm und durch ihn und zu ihm sind alle Dinge; ihm sei Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.