1Im ersten Regierungsjahr des Königs Belschazzar von Babylon hatte Daniel im Traum eine Vision. Als er auf dem Bett lag, gingen Bilder durch seinen Kopf. Er schrieb auf, was er gesehen hatte. (Daniel 5.1)2Hier ist sein Bericht: Ich sah in meiner nächtlichen Vision, wie aus allen vier Himmelsrichtungen Stürme kamen, die das große Meer aufwühlten. (Offenbarung 17.15)3Vier große Tiere stiegen aus dem Meer; jedes hatte eine andere Gestalt. (Offenbarung 13.1-2)4Das erste sah aus wie ein Löwe, hatte aber Flügel wie Adler. Während ich es betrachtete, wurden ihm die Flügel ausgerissen; es wurde aufgerichtet und wie ein Mensch auf zwei Füße gestellt. Es bekam auch das Herz eines Menschen. (Daniel 4.31)5Das zweite Tier sah aus wie ein Bär. Es hatte sich auf einer Seite aufgerichtet und hielt drei Rippen zwischen seinen Zähnen. Man rief ihm zu: "Steh auf und friss dich voll mit Fleisch!" 6Danach sah ich ein Tier, das wie ein Leopard aussah. Doch es hatte vier Flügel an seinen Seiten und auch vier Köpfe. Ihm wurde eine große Macht anvertraut. 7Danach erblickte ich in meiner Vision ein viertes Tier, das grauenerregend anzusehen war. Es war außergewöhnlich stark und hatte große eiserne Zähne. Es fraß und zermalmte und zertrat den Rest mit den Füßen. Es unterschied sich völlig von den anderen Tieren und hatte auch zehn Hörner. 8Als ich die Hörner beobachtete, wuchs auf einmal ein kleines Horn zwischen ihnen hoch. Seinetwegen wurden drei andere Hörner herausgerissen. Dann sah ich auf einmal Menschenaugen an diesem Horn und ein Maul, das große Reden schwang. (Daniel 11.36)9Ich sah immer noch hin, bis Throne aufgestellt wurden und einer, der uralt war, sich setzte. Sein Gewand war weiß wie Schnee und sein Haar so hell wie reine Wolle. Sein Thron bestand aus Flammen und feurigen Rädern. (Psalm 90.2)10Ein ganzer Feuerstrom flutete aus ihm. Tausende und Abertausende standen zu seinem Dienst bereit, und eine unzählbare Menge hatte sich vor ihm versammelt. Das Gericht setzte sich, und Bücher wurden aufgeschlagen. (Psalm 68.18)(Offenbarung 5.11)11Ich schaute wieder auf das Horn, das so prahlerisch dahergeredet hatte, und sah, wie das ganze Tier getötet und sein Körper in die lodernde Glut geworfen und vernichtet wurde. (Offenbarung 19.20)12Den übrigen Tieren wurde die Herrschaft genommen, doch ließ man jedes bis zu einer bestimmten Frist am Leben. (Daniel 2.21)13Immer noch sah ich die nächtlichen Bilder: Da kam mit den Wolken des Himmels einer, der aussah wie der Sohn eines Menschen. Man führte ihn zu dem, der uralt war, (Lukas 21.27)14und verlieh ihm Macht und Ehre und übergab ihm die Herrschaft. Die Menschen aller Völker, Nationen und Sprachen dienten ihm. Seine Herrschaft ist ewig, sie wird nicht vergehen, sein Reich wird niemals zerstört. 15Ich, Daniel, litt unter dem, was ich sah, und die Bilder, die mir durch den Kopf gingen, erschreckten mich. 16Ich wandte mich an einen der Umstehenden und bat ihn, mir genau zu erklären, was das alles bedeute. Er sagte: (Daniel 7.10)17"Diese großen Tiere, vier an der Zahl, versinnbildlichen vier Herrscher, die nacheinander auftreten werden. 18Doch empfangen werden das Reich die Heiligen des Höchsten, und sie werden es für immer und in alle Ewigkeit besitzen." (Daniel 7.22)19Dann wollte ich Genaueres über das vierte Tier wissen, das sich so sehr von allen anderen unterschied - diese schreckliche Bestie mit Zähnen aus Eisen und Krallen aus Bronze -, das fraß und zermalmte und den Rest mit den Füßen zertrat. (Daniel 7.7)20Auch über die zehn Hörner auf seinem Kopf wollte ich mehr erfahren und besonders über das, das zuletzt hervorbrach und drei andere verdrängt hatte, das Augen hatte und einen Mund, der großmäulige Reden schwang, und das größer aussah als die übrigen Hörner. 21Ich hatte gesehen, wie dieses Horn gegen die Heiligen Krieg führte und sie besiegte. (Offenbarung 13.7)22Aber dann hatte der eingegriffen, der uralt war, und den Heiligen des Höchsten das Gericht übertragen. Die Zeit war gekommen, dass die Heiligen das Reich in Besitz nahmen. 23Auf meine Frage antwortete er: "Das vierte Tier bedeutet: Ein viertes Reich wird auf der Erde entstehen, das sich von allen früheren unterscheidet. Es wird die Völker der Erde fressen, sie zertreten und zermalmen. 24Die zehn Hörner bedeuten, dass zehn Könige in diesem Reich regieren werden. Aber dann kommt ein König an die Macht, der ganz anders ist als seine Vorgänger. Er wird drei Könige stürzen (Offenbarung 17.12)25und es sich erlauben, Worte gegen den Höchsten zu richten. Er wird die Heiligen des Höchsten aufreiben und versuchen, Zeiten und Gesetz zu ändern. Die Heiligen werden für eine Zeit, zwei Zeiten und eine halbe Zeit in seiner Gewalt sein. (Daniel 4.13)(Daniel 12.7)(Offenbarung 13.5-6)26Dann aber tritt das Gericht zusammen. Es nimmt ihm seine Macht und zerstört sie bis zum letzten Rest. 27Das Reich und die Herrschaft und die Macht und Größe aller anderen Reiche zusammen werden dann dem Volk der Heiligen des Höchsten gegeben. Sein Reich ist ein ewiges Reich und alle Mächte werden ihm dienen und gehorchen." 28Hier endet mein Bericht. Mich, Daniel, schreckten meine Gedanken sehr, und alle Farbe wich aus meinem Gesicht. Doch ich behielt die Sache in meinem Herzen.
Jona im Bauch eines großen Fisches – Sein Gebet und seine Rettung
1Und Jona flehte aus dem Bauch des Fisches zu dem HERRN, seinem Gott, und sprach:(Matthäus 12.40)(Matthäus 16.4)2Als mir angst war, rief ich zu dem HERRN, und er erhörte mich; aus dem Bauch der Hölle schrie ich, und du hörtest meine Stimme!3Und doch hattest du mich in die Tiefe geschleudert, mitten ins Meer, daß mich die Strömung umspülte; alle deine Wogen und Wellen gingen über mich.(Psalm 120.1)4Und ich sprach: Ich bin von deinen Augen verstoßen; dennoch will ich fortfahren zu schauen nach deinem heiligen Tempel!(Psalm 42.8)5Die Wasser umringten mich bis an die Seele, die Tiefe umgab mich, Meergras umschlang mein Haupt.(Psalm 31.23)6Zu den Gründen der Berge sank ich hinunter; die Erde war auf ewig hinter mir verriegelt; da hast du, HERR, mein Gott, mein Leben aus dem Verderben geführt!(Psalm 18.5)(Psalm 69.2)7Da meine Seele bei mir verschmachtete, gedachte ich an den HERRN, und mein Gebet kam zu dir in deinen heiligen Tempel.(Psalm 103.4)8Die Verehrer nichtiger Götzen verlassen ihre Gnade;(Psalm 142.4)9ich aber will dir mit lauter Stimme danken und dir opfern; was ich gelobt habe, das will ich bezahlen; das Heil kommt vom HERRN!(Psalm 31.7)10Und der HERR gebot dem Fisch; der spie Jona ans Land.(Psalm 50.14)(Psalm 116.17-18)