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Hosea - Kapitel 12

Der Stammvater Jakob als Urbild seines Volkes

1 In Ephraim ist allenthalben Lügen wider mich und im Hause Israel falscher Gottesdienst. Aber auch Juda hält nicht fest an Gott und an dem Heiligen, der treu ist. (Hosea 7.11) 2 Ephraim weidet sich am Winde und läuft dem Ostwind nach und macht täglich der Abgötterei und des Schadens mehr; sie machen mit Assur einen Bund und bringen Balsam nach Ägypten. 3 Darum wird der HERR mit Juda rechten und Jakob heimsuchen nach seinem Wesen und ihm vergelten nach seinem Verdienst. 4 Er hat in Mutterleibe seinen Bruder an der Ferse gehalten, und in seiner Kraft hat er mit Gott gekämpft. (1. Mose 25.22) (1. Mose 25.26) (1. Mose 32.25-29)
5 Er kämpfte mit dem Engel und siegte, denn er weinte und bat ihn; auch hat er ihn ja zu Beth-El gefunden, und daselbst hat er mit uns geredet. (1. Mose 35.15) 6 Aber der HERR ist der Gott Zebaoth; HERR ist sein Name. 7 So bekehre dich nun zu deinem Gott, und halte Barmherzigkeit und Recht und hoffe stets auf deinen Gott. 8 Aber Kanaan hat eine falsche Waage in seiner Hand und betrügt gern.
9 Und Ephraim spricht: Ich bin reich, ich habe genug; man wird in aller meiner Arbeit keine Missetat finden, die Sünde sei. (Offenbarung 3.17) 10 Ich aber, der HERR, bin dein Gott aus Ägyptenland her, und der dich noch in den Hütten wohnen läßt, wie man zur Festzeit pflegt, (Hosea 13.4)
11 und rede zu den Propheten; und ich bin's, der so viel Weissagung gibt und durch die Propheten sich anzeigt.

Auf Israels Götzendienst folgt Israels Untergang

12 In Gilead ist Abgötterei, darum werden sie zunichte; und in Gilgal opfern sie Ochsen, darum sollen ihre Altäre werden wie die Steinhaufen an den Furchen im Felde.
13 Jakob mußte fliehen in das Land Syrien, und Israel mußte um ein Weib dienen, und um ein Weib mußte er hüten. (1. Mose 28.5) (1. Mose 29.20)
14 Aber hernach führte der HERR Israel aus Ägypten durch einen Propheten und ließ ihn hüten durch einen Propheten. (2. Mose 3.10) 15 Nun aber erzürnt ihn Ephraim durch seine Götzen; darum wird ihr Blut über sie kommen, und ihr HERR wird ihnen vergelten ihre Schmach, die sie ihm antun.

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Hiob - Kapitel 6

1 Da erwiderte Hiob: 2 "Würde doch mein Kummer gewogen, / und mein Unglück dazu auf die Waage gelegt! 3 Ja, es ist schwerer als der Sand aller Meere. / Darum waren meine Worte unbedacht. 4 Denn die Pfeile des Allmächtigen stecken in mir, / mein Geist hat ihr Gift getrunken, / die Schrecken Gottes greifen mich an. (Psalm 38.3) 5 Schreit ein Wildesel denn über dem Gras, / brüllt ein Stier denn, wenn er Futter hat? 6 Isst man Fades ohne Salz, / ist im Eiweiß denn Geschmack? 7 Ich sträube mich, daran zu rühren, / es ist mir wie verdorbenes Brot." 8 "Käme doch, was ich begehre, / dass Gott mein Verlangen erfüllt, 9 dass Gott sich entschließt, mich zu töten, / seine Hand enthemmt und mich ums Leben bringt. 10 So könnte ich mich noch trösten / und jubeln in der grausamen Qual, / denn ich habe die Worte des Heiligen nicht verdeckt. 11 Welche Kraft hätte ich, noch zu hoffen, / was ist das Ziel, für das ich durchhalten soll? 12 Ist meine Kraft denn Felsenkraft, / ist mein Körper aus Eisen? 13 In mir ist keine Hilfe mehr, / und was ich kann, ist dahin." 14 "Wer seinem Freund den Beistand versagt, / fürchtet den Allmächtigen nicht mehr. 15 Meine Brüder enttäuschen wie ein Wildbach, / wie Wasserläufe, die versickern, (Psalm 38.12) 16 die trübe sind vom geschmolzenen Eis, / mit Schneewasser gefüllt. 17 In der Sommerglut sind sie verschwunden, / wenn es heiß wird, versiegen sie. 18 Karawanen biegen ab von ihrem Weg, / folgen ihnen hinauf in die Öde - und verschwinden. 19 Die Karawanen von Tema hielten Ausschau nach ihnen, / die Handelszüge Sabas hofften auf sie. (1. Mose 25.15) (Hiob 1.15) 20 Sie wurden beschämt, weil sie vertrauten, / sie kamen hin und wurden enttäuscht. 21 So seid ihr für mich geworden. / Ihr seht den Jammer und schreckt zurück. 22 Habe ich denn gesagt: / 'Bringt her von eurem Besitz, / kommt, macht mir ein Geschenk, 23 befreit mich aus der Hand des Bedrängers, / zahlt den Erpressern das Lösegeld!'? 24 Belehrt mich, dann werde ich schweigen, / zeigt mir, wo ich mich irrte! 25 Wie kränkend sind 'richtige Sprüche', / was tadelt euer Tadel denn? 26 Wollt ihr etwa Worte tadeln? / Redet der Verzweifelte in den Wind? 27 Selbst um ein Waisenkind würdet ihr losen, / und euren Freund verschachert ihr. 28 Und jetzt entschließt euch, schaut mich an! / Ich lüge euch doch nicht ins Gesicht. 29 Kehrt um, damit kein Unrecht geschieht, / kehrt um, noch bin ich im Recht! 30 Ist denn Unrecht auf meiner Zunge? / Schmeckt mein Gaumen das Böse nicht mehr?"