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Hesekiel - Kapitel 28

Das Gericht über den König von Tyrus

1 Und des HERRN Wort geschah zu mir und sprach: 2 Du Menschenkind, sage dem Fürsten zu Tyrus: So spricht der Herr, HERR: Darum daß sich dein Herz erhebt und spricht: "Ich bin Gott, ich sitze auf dem Thron Gottes mitten im Meer", so du doch ein Mensch und nicht Gott bist, doch erhebt sich dein Herz, als wäre es eines Gottes Herz: (Daniel 5.20) (Apostelgeschichte 12.23) 3 siehe, du hältst dich für klüger denn Daniel, daß dir nichts verborgen sei (Hesekiel 14.14) 4 und habest durch deine Klugheit und deinen Verstand solche Macht zuwege gebracht und Schätze von Gold und Silber gesammelt 5 und habest durch deine große Weisheit und Hantierung so große Macht überkommen; davon bist du so stolz geworden, daß du so mächtig bist; 6 darum spricht der Herr, HERR also: Weil sich denn dein Herz erhebt, als wäre es eines Gottes Herz, 7 darum, siehe, ich will Fremde über dich schicken, nämlich die Tyrannen der Heiden; die sollen ihr Schwert zücken über deine schöne Weisheit und deine große Ehre zu Schanden machen. 8 Sie sollen dich hinunter in die Grube stoßen, daß du mitten auf dem Meer stirbst wie die Erschlagenen. (Hesekiel 26.20) 9 Was gilt's, ob du dann vor deinem Totschläger wirst sagen: "Ich bin Gott", so du doch nicht Gott, sondern ein Mensch und in deiner Totschläger Hand bist? (Hesekiel 28.2) 10 Du sollst sterben wie die Unbeschnittenen von der Hand der Fremden; denn ich habe es geredet, spricht der Herr, HERR.

Klagelied über den König von Tyrus

11 Und des HERRN Wort geschah zu mir und sprach:
12 Du Menschenkind, mache eine Wehklage über den König zu Tyrus und sprich von Ihm: So spricht der Herr, HERR: Du bist ein reinliches Siegel, voller Weisheit und aus der Maßen schön. (Hesekiel 27.2) 13 Du bist im Lustgarten Gottes und mit allerlei Edelsteinen geschmückt: mit Sarder, Topas, Demant, Türkis, Onyx, Jaspis, Saphir, Amethyst, Smaragd und Gold. Am Tage, da du geschaffen wurdest, mußten da bereitet sein bei dir deine Pauken und Pfeifen. 14 Du bist wie ein Cherub, der sich weit ausbreitet und decket; und ich habe dich auf den heiligen Berg Gottes gesetzt, daß du unter den feurigen Steinen wandelst. (Jesaja 14.14) 15 Du warst ohne Tadel in deinem Tun von dem Tage an, da du geschaffen wurdest, bis sich deine Missetat gefunden hat. 16 Denn du bist inwendig voll Frevels geworden vor deiner großen Hantierung und hast dich versündigt. Darum will ich dich entheiligen von dem Berge Gottes und will dich ausgebreiteten Cherub aus den feurigen Steinen verstoßen. 17 Und weil sich dein Herz erhebt, daß du so schön bist, und hast dich deine Klugheit lassen betrügen in deiner Pracht, darum will ich dich zu Boden stürzen und ein Schauspiel aus dir machen vor den Königen. 18 Denn du hast dein Heiligtum verderbt mit deiner großen Missetat und unrechtem Handel. Darum will ich ein Feuer aus dir angehen lassen, das dich soll verzehren, und will dich zu Asche machen auf der Erde, daß alle Welt zusehen soll. 19 Alle, die dich kennen unter den Heiden, werden sich über dich entsetzen, daß du so plötzlich bist untergegangen und nimmermehr aufkommen kannst. (Hesekiel 27.36)

Das Gericht über Sidon

20 Und des HERRN Wort geschah zu mir und sprach:
21 Du Menschenkind, richte dein Angesicht wider Sidon und weissage wider sie (Jesaja 23.2) (Jesaja 23.12) 22 und sprich: So spricht der Herr, HERR: Siehe, ich will an dich, Sidon, und will an dir Ehre einlegen, daß man erfahren soll, daß ich der HERR bin, wenn ich das Recht über sie gehen lasse und an ihr erzeige, daß ich heilig sei. (2. Mose 14.18) 23 Und ich will Pestilenz und Blutvergießen unter sie schicken auf ihren Gassen, und sie sollen tödlich verwundet drinnen fallen durchs Schwert, welches allenthalben über sie gehen wird; und sollen erfahren, daß ich der HERR bin. 24 Und forthin sollen allenthalben um das Haus Israel, da ihre Feinde sind, keine Dornen, die da stechen, noch Stacheln, die da wehe tun, bleiben, daß sie erfahren, daß ich der Herr, HERR bin.

Israels Heil nach dem Gericht

25 So spricht der Herr, HERR: Wenn ich das Haus Israel wieder versammeln werde von den Völkern, dahin sie zerstreut sind, so will ich vor den Heiden an ihnen erzeigen, daß ich heilig bin. Und sie sollen wohnen in ihrem Lande, das ich meinem Knecht Jakob gegeben habe;
26 und sollen sicher darin wohnen und Häuser bauen und Weinberge pflanzen; ja, sicher sollen sie wohnen, wenn ich das Recht gehen lasse über alle ihre Feinde um und um; und sollen erfahren, daß ich, der HERR, ihr Gott bin.

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Jesaja - Kapitel 38

1 In dieser Zeit wurde Hiskija todkrank. Da kam der Prophet Jesaja Ben-Amoz zu ihm und sagte: "Jahwe lässt dir sagen: 'Bereite dich auf dein Ende vor und regle deine Angelegenheiten, du kannst nicht am Leben bleiben!'" (2. Könige 20.1) (2. Chronik 32.24) 2 Da drehte sich Hiskija zur Wand und betete: 3 "Ach Jahwe, denk doch daran, dass ich dir immer treu war, dass ich mit ganzer Hingabe tat, was dir gefällt!" Dann begann er laut zu weinen. (2. Könige 18.3-6) 4 Da kam das Wort Jahwes zu Jesaja: 5 "Geh wieder zu Hiskija und sage ihm: 'Jahwe, der Gott deines Vorfahren David, lässt dir sagen: Ich habe dein Gebet gehört und deine Tränen gesehen. Ich gebe dir noch fünfzehn Jahre Lebenszeit hinzu. 6 Außerdem werde ich dich und diese Stadt vor dem Assyrerkönig retten. Ich werde Jerusalem beschützen. 7 Jahwe wird dich an folgendem Zeichen erkennen lassen, dass er seine Zusage wahr macht: 8 Pass auf! Ich lasse den Schatten auf der Treppe, die König Ahas gebaut hat, um die zehn Stufen zurückgehen, die er heute bereits vorangegangen ist.'" Da ging der Schatten die zehn Stufen zurück. 9 Nachdem Hiskija von seiner Krankheit genesen war, schrieb er folgendes Gedicht nieder: 10 "Ich dachte schon: Mitten im Leben stehe ich am Tor der Totenwelt, / der Rest meiner Jahre wird mir geraubt. 11 Ich dachte, ich werde Jah nicht sehen, / Jahwe unter den Lebendigen. / Dort, wo die Abgeschiedenen sind, erblickt man keinen Menschen mehr. (Psalm 27.13) 12 Mein Leben ist wie ein Nomadenzelt, / das abgebrochen weggetragen wird. / Wie ein Weber sein Tuch, habe ich mein Leben zu Ende gewebt. / Nun schneidet er mich vom Kettgarn los. / Noch ehe der Tag zur Nacht wird, machst du ein Ende mit mir. (Hiob 7.6) 13 Ich schrie um Hilfe bis zum Morgen, / doch wie ein Löwe zerbrach er all mein Gebein. / Noch ehe der Tag zur Nacht wird, machst du ein Ende mit mir. (Hiob 10.16) 14 Meine Stimme piepst wie eine Schwalbe, / sie krächzt wie ein Kranich. / Wie Taubengurren klingt meine Klage. / Mit müden Augen starre ich nach oben. / O Herr, ich bin am Ende! / Tritt du als Bürge für mich ein! 15 Was soll ich nun reden?! / Er hat getan, was er mir angekündigt hat. / Ich verbringe meine Jahre in bitterem Leid. 16 Herr, davon lebt man, und darin lebt auch mein Geist, / dass du mich gesund und lebendig machst. 17 Doch zum Heil wurde mir das bittere Leid! / Du hast mich liebevoll umfangen und mein Leben vor der Grube des Verderbens bewahrt. / Ja, alle meine Sünden warfst du weit hinter dich. (Psalm 32.1-2) (Micha 7.18-19) 18 Denn das Totenreich kann dich nicht loben, / kein Toter preist dich mit Gesang. / Im Grab hofft niemand auf deine Treue. (Psalm 6.6) 19 Allein der Lebende preist dich so wie ich am heutigen Tag. / Die Väter sagen den Kindern: Auf dich ist Verlass! 20 Jahwe war da und rettete mich! / Alle Tage unseres Lebens soll das Saitenspiel erklingen im Tempel Jahwes." 21 Jesaja hatte nämlich gesagt, man solle einen Verband aus gepressten Feigen auf das Geschwür legen, damit der König wieder gesund werde. (2. Könige 20.1) (2. Chronik 32.24) 22 Und Hiskija hatte gefragt: "An welchem Zeichen erkenne ich, dass ich wieder in den Tempel Jahwes gehen kann?"