Gleichnisse vom verlorenen Schaf und von der verlorenen Drachme
1Es nahten aber zu ihm alle Zöllner und Sünder, ihn zu hören;2und die Pharisäer und die Schriftgelehrten murrten und sprachen: Dieser nimmt Sünder auf und isset mit ihnen.(Lukas 5.30)(Lukas 19.7)3Er sprach aber zu ihnen dieses Gleichnis und sagte:4Welcher Mensch unter euch, der hundert Schafe hat und eines von ihnen verloren hat, läßt nicht die neunundneunzig in der Wüste und geht dem verlorenen nach, bis er es findet?(Lukas 19.10)(Johannes 10.11-12)5Und wenn er es gefunden hat, so legt er es mit Freuden auf seine Schultern;6und wenn er nach Hause kommt, ruft er die Freunde und die Nachbarn zusammen und spricht zu ihnen: Freuet euch mit mir, denn ich habe mein Schaf gefunden, das verloren war.7Ich sage euch: Also wird Freude im Himmel sein über einen Sünder, der Buße tut, mehr als über neunundneunzig Gerechte, welche der Buße nicht bedürfen. -8Oder welches Weib, das zehn Drachmen hat, zündet nicht, wenn sie eine Drachme verliert, eine Lampe an und kehrt das Haus und sucht sorgfältig, bis sie sie findet?9Und wenn sie sie gefunden hat, ruft sie die Freundinnen und Nachbarinnen zusammen und spricht: Freuet euch mit mir, denn ich habe die Drachme gefunden, die ich verloren hatte.10Also, sage ich euch, ist Freude vor den Engeln Gottes über einen Sünder, der Buße tut.(Epheser 3.10)
Gleichnis vom verlorenen Sohn
11Er sprach aber: Ein gewisser Mensch hatte zwei Söhne;12und der jüngere von ihnen sprach zu dem Vater: Vater, gib mir den Teil des Vermögens, der mir zufällt. Und er teilte ihnen die Habe.13Und nach nicht vielen Tagen brachte der jüngere Sohn alles zusammen und reiste weg in ein fernes Land, und daselbst vergeudete er sein Vermögen, indem er ausschweifend lebte.(Sprüche 29.3)14Als er aber alles verzehrt hatte, kam eine gewaltige Hungersnot über jenes Land, und er selbst fing an, Mangel zu leiden.15Und er ging hin und hängte sich an einen der Bürger jenes Landes; der schickte ihn auf seine Äcker, Schweine zu hüten.16Und er begehrte, seinen Bauch zu füllen mit den Träbern, welche die Schweine fraßen; und niemand gab ihm.(Sprüche 23.21)17Als er aber zu sich selbst kam, sprach er: Wie viele Tagelöhner meines Vaters haben Überfluß an Brot, ich aber komme hier um vor Hunger.18Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen, und will zu ihm sagen: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir,(Psalm 51.6)(Jeremia 3.12-13)19ich bin nicht mehr würdig, dein Sohn zu heißen; mache mich wie einen deiner Tagelöhner.20Und er machte sich auf und ging zu seinem Vater. Als er aber noch fern war, sah ihn sein Vater und wurde innerlich bewegt und lief hin und fiel ihm um seinen Hals und küßte ihn sehr.21Der Sohn aber sprach zu ihm: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir, ich bin nicht mehr würdig, dein Sohn zu heißen.22Der Vater aber sprach zu seinen Knechten: Bringet das beste Kleid her und ziehet es ihm an und tut einen Ring an seine Hand und Sandalen an seine Füße;23und bringet das gemästete Kalb her und schlachtet es, und lasset uns essen und fröhlich sein;24denn dieser mein Sohn war tot und ist wieder lebendig geworden, war verloren und ist gefunden worden. Und sie fingen an fröhlich zu sein.(Epheser 2.5)25Es war aber sein älterer Sohn auf dem Felde; und als er kam und sich dem Hause näherte, hörte er Musik und Reigen.26Und er rief einen der Knechte herzu und erkundigte sich, was das wäre.27Der aber sprach zu ihm: Dein Bruder ist gekommen, und dein Vater hat das gemästete Kalb geschlachtet, weil er ihn gesund wieder erhalten hat.28Er aber wurde zornig und wollte nicht hineingehen. Sein Vater aber ging hinaus und drang in ihn.(Matthäus 20.15)29Er aber antwortete und sprach zu dem Vater: Siehe, so viele Jahre diene ich dir, und niemals habe ich ein Gebot von dir übertreten; und mir hast du niemals ein Böcklein gegeben, auf daß ich mit meinen Freunden fröhlich wäre;30da aber dieser dein Sohn gekommen ist, der deine Habe mit Huren verschlungen hat, hast du ihm das gemästete Kalb geschlachtet.31Er aber sprach zu ihm: Kind, du bist allezeit bei mir, und all das Meinige ist dein.32Es geziemte sich aber fröhlich zu sein und sich zu freuen; denn dieser dein Bruder war tot und ist wieder lebendig geworden und verloren und ist gefunden worden.
1Doch höre nun, Hiob, meine Rede, und fasse alle meine Worte!2Siehe doch, ich öffne meinen Mund, es redet die Zunge an meinem Gaumen;3Meine Reden kommen aus aufrichtigem Herzen, und meine Lippen sprechen lautere Wahrheit aus.4Der Geist Gottes hat mich gemacht, und der Odem des Allmächtigen belebt mich.5Kannst du es, so widerlege mich; rüste dich, tritt vor mich hin!6Siehe, ich stehe zu Gott, gleich wie du; auch ich bin vom Lehm genommen.(Hiob 10.9)7Siehe, Furcht vor mir soll dich nicht schrecken, und ich will dir nicht lästig sein.8Nun hast du vor meinen Ohren gesagt, und ich habe deine eigenen Worte gehört:9«Rein bin ich, ohne Vergehen, unbefleckt und ohne Schuld!(Hiob 16.17)(Hiob 27.6)(Hiob 31.1)10Siehe, er erfindet Beschuldigungen gegen mich, er hält mich für seinen Feind;(Hiob 13.24)(Hiob 19.11)11er legt meine Füße in den Stock und lauert auf alle meine Schritte.»12Siehe, das sagst du nicht mit Recht, darauf muß ich dir antworten; denn Gott ist größer als der Mensch.13Warum haderst du denn mit ihm, da er doch keine seiner Taten zu verantworten hat?14Sondern Gott redet einmal und zum zweitenmal, aber man beachtet es nicht.15Im Traum, im Nachtgesicht, wenn tiefer Schlaf die Menschen befällt und sie in ihren Betten schlafen,16da öffnet er das Ohr der Menschen und besiegelt seine Warnung an sie,(Hiob 36.10)(Psalm 16.7)17damit der Mensch von seinem Tun abstehe und er den Mann vor Übermut beschütze,(Psalm 119.67)(Psalm 119.71)18daß er seine Seele von der Grube zurückhalte, und sein Leben, daß er nicht renne ins Geschoß.19Er züchtigt ihn mit Schmerzen auf seinem Lager, ein hartes Gericht geht über seinen Leib,20daß ihm das Brot zum Ekel wird, seiner Seele die Lieblingsspeise;21sein Fleisch schwindet dahin, man sieht es nicht mehr, und seine Gebeine, die man sonst nicht sah, werden bloß;22seine Seele naht sich der Grube und sein Leben den Todesmächten.23Wenn es dann für ihn einen Engel gibt, einen Mittler, einen aus Tausenden, der dem Menschen verkündigt seine Gerechtigkeit;(Hebräer 1.14)24wenn er sich über ihn erbarmt und spricht: «Erlöse ihn, daß er nicht zur Grube hinabfahre; ich habe ein Lösegeld gefunden!»25Alsdann wird sein Fleisch wieder grünen von Jugendfrische, er wird wiederkehren zu den Tagen seiner Jugend;(Psalm 103.5)26er wird zu Gott bitten, der wird ihm gnädig sein, ihn sein Angesicht mit Jauchzen sehen lassen und dem Menschen seine Gerechtigkeit wiedergeben.27Er wird singen vor den Menschen und sagen: Ich hatte gesündigt und das Recht verkehrt; aber er hat mir nicht vergolten nach Verdienst;28er hat meine Seele erlöst, daß sie nicht in die Grube gefahren ist, so daß mein Leben das Licht wieder sieht!(Hiob 33.18)29Siehe, dies alles tut Gott zwei oder dreimal mit dem Menschen,30daß er seine Seele vom Verderben herumhole und ihn erleuchte mit dem Lichte der Lebendigen.(Psalm 103.4)31Merke auf, Hiob, höre mir zu, schweige, und ich will reden!32Hast du aber Worte, so antworte mir, sage her, denn ich wünsche deine Rechtfertigung;33wo aber nicht, so höre mir zu, schweige, und ich will dich Weisheit lehren!