1Und Darius, der Meder, bekam das Königreich, als er ungefähr 62 Jahre alt war.(Jesaja 13.17)(Daniel 9.1)2Es gefiel Darius, über das Königreich 120 Satrapen zu bestellen, die im ganzen Königreich sein sollten,3und über diese drei Vorsteher, von welchen Daniel einer war: damit jene Satrapen ihnen Rechenschaft gäben und der König keinen Schaden erlitte.4Da übertraf dieser Daniel die Vorsteher und die Satrapen, weil ein außergewöhnlicher Geist in ihm war; und der König gedachte, ihn über das ganze Königreich zu bestellen.(Daniel 5.12)5Da suchten die Vorsteher und die Satrapen einen Anklagegrund gegen Daniel von seiten der Verwaltung zu finden; aber sie konnten keinen Anklagegrund und keine schlechte Handlung finden, weil er treu war und kein Vergehen und keine schlechte Handlung an ihm gefunden wurden.6Da sprachen diese Männer: Wir werden gegen diesen Daniel keinen Anklagegrund finden, es sei denn daß wir in dem Gesetz seines Gottes einen gegen ihn finden.7Dann liefen diese Vorsteher und Satrapen eilig zu dem König und sprachen zu ihm also: König Darius, lebe ewiglich!(Daniel 3.9)(Daniel 5.10)8Alle Vorsteher des Königreichs, die Statthalter und Satrapen, die Räte und Landpfleger, sind Rats geworden, daß der König eine Verordnung aufstelle und ein Verbot erlasse, daß ein jeder, der binnen dreißig Tagen von irgend einem Gott oder Menschen etwas erbittet außer von dir, o König, in die Löwengrube geworfen werden soll.9Nun, o König, erlaß das Verbot und laß eine Schrift aufzeichnen, die nach dem Gesetz der Meder und Perser, welches unwiderruflich ist, nicht abgeändert werden darf.(Ester 1.19)(Ester 8.8)(Daniel 6.16)10Deshalb ließ der König Darius die Schrift und das Verbot aufzeichnen.11Und als Daniel erfuhr, daß die Schrift aufgezeichnet war, ging er in sein Haus; und er hatte in seinem Obergemach offene Fenster gegen Jerusalem hin; und dreimal des Tages kniete er auf seine Knie und betete und lobpries vor seinem Gott, wie er vordem getan hatte.(1. Könige 8.48)(Psalm 55.18)(Jeremia 51.50)12Da liefen jene Männer eilig herbei und fanden Daniel betend und flehend vor seinem Gott.13Dann nahten sie und sprachen vor dem König betreffs des königlichen Verbotes: Hast du nicht ein Verbot aufzeichnen lassen, daß jedermann, der binnen dreißig Tagen von irgend einem Gott oder Menschen etwas erbitten würde, außer von dir, o König, in die Löwengrube geworfen werden sollte? Der König antwortete und sprach: Die Sache steht fest nach dem Gesetz der Meder und Perser, welches unwiderruflich ist.(Daniel 3.10)14Hierauf antworteten sie und sprachen vor dem König: Daniel, einer der Weggeführten von Juda, achtet nicht auf dich, o König, noch auf das Verbot, welches du hast aufzeichnen lassen; sondern er verrichtet dreimal des Tages sein Gebet.15Da wurde der König, als er die Sache hörte, sehr betrübt, und er sann darauf, Daniel zu retten; und bis zum Untergang der Sonne bemühte er sich, ihn zu befreien.16Da liefen jene Männer eilig zum König und sprachen zum König: Wisse, o König, daß die Meder und Perser ein Gesetz haben, daß kein Verbot und keine Verordnung, die der König aufgestellt hat, abgeändert werden darf.17Dann befahl der König, und man brachte Daniel und warf ihn in die Löwengrube. Der König hob an und sprach zu Daniel: Dein Gott, welchem du ohne Unterlaß dienst, er möge dich retten!(Daniel 6.21)18Und ein Stein wurde gebracht und auf die Öffnung der Grube gelegt; und der König versiegelte ihn mit seinem Siegelringe und mit dem Siegelringe seiner Gewaltigen, damit hinsichtlich Daniels nichts verändert würde.19Darauf ging der König in seinen Palast, und er übernachtete fastend und ließ keine Kebsweiber zu sich hereinführen; und sein Schlaf floh von ihm.20Dann stand der König bei der Morgenröte, sobald es hell wurde, auf und ging eilends zu der Löwengrube.21Und als er sich der Grube nahte, rief er mit trauriger Stimme nach Daniel. Der König hob an und sprach zu Daniel: Daniel, Knecht des lebendigen Gottes, hat dein Gott, welchem du ohne Unterlaß dienst, vermocht, dich von den Löwen zu retten?(Daniel 3.17)22Da sprach Daniel zu dem König: O König, lebe ewiglich!(Daniel 6.7)23Mein Gott hat seinen Engel gesandt und hat den Rachen der Löwen verschlossen, daß sie mich nicht verletzt haben, weil vor ihm Unschuld an mir gefunden wurde; und auch vor dir, o König, habe ich kein Verbrechen begangen.(Daniel 3.28)(Hebräer 11.33)24Da freute sich der König sehr, und er befahl, Daniel aus der Grube herauszuholen. Und Daniel wurde aus der Grube herausgeholt; und keine Verletzung wurde an ihm gefunden, weil er auf seinen Gott vertraut hatte.(Psalm 37.40)25Und der König befahl, und man brachte jene Männer, welche Daniel angezeigt hatten, und man warf sie in die Löwengrube, sie, ihre Kinder und ihre Weiber; und ehe sie noch auf den Boden der Grube gekommen waren, bemächtigten sich ihrer die Löwen und zermalmten alle ihre Gebeine.26Alsdann schrieb der König Darius an alle Völker, Völkerschaften und Sprachen, welche auf der ganzen Erde wohnten: Friede euch in Fülle!27Von mir wird Befehl gegeben, daß man in der ganzen Herrschaft meines Königreichs bebe und sich fürchte vor dem Gott Daniels; denn er ist der lebendige Gott und besteht in Ewigkeit, und sein Reich wird nie zerstört werden, und seine Herrschaft währt bis ans Ende;28der da rettet und befreit, und Zeichen und Wunder tut im Himmel und auf der Erde: denn er hat Daniel aus der Gewalt der Löwen errettet.29Und dieser Daniel hatte Gedeihen unter der Regierung des Darius und unter der Regierung Kores', des Persers.(Daniel 1.21)
1Ich bin der Mann, der gelitten hat / durch die Rute seines Zorns. 2Mich trieb er weg und ließ mich gehen / im Dunkeln, ohne Licht. 3Nur mich trifft seine Hand, / immer wieder, jeden Tag.4Er ließ meine Haut verfallen - und mein Fleisch; / und er zerbrach mir meine Knochen. 5Mit Bitterkeit und Qual / umbaute und umschloss er mich. 6In Finsternis ließ er mich wohnen / wie die Toten aus uralter Zeit.(Psalm 143.3)7Er hat mich ummauert, ich komme nicht weg, / er hat mich in schwere Ketten gelegt. (Hiob 19.8)8Auch wenn ich schrie und flehte, / er verschloss sich vor meinem Gebet. (Psalm 22.3)(Psalm 69.4)9Mit Quadersteinen versperrt er meinen Weg. / Ich komme nicht mehr weiter. 10Wie ein Bär hat er mir aufgelauert, / wie ein Löwe im Versteck. (Hiob 10.16)11Er hat mich vom Weg heruntergezerrt, / mich zerrissen und zerfleischt. 12Er spannte den Bogen und stellte mich hin, / benutzte mich als Ziel für den Pfeil. 13Die Geschosse seines Köchers / ließ er meine Nieren treffen. 14Die Leute meines Volkes lachten mich aus, / ihre Spottlieder hörte ich jeden Tag. (Hiob 30.9)15Er machte mich mit Bitternissen satt / und ließ mich bitteren Wermut trinken.16Er ließ meine Zähne auf Kiesel beißen / und trat mich in den Staub. 17Du hast mich aus dem Frieden verstoßen. / Ich habe vergessen, was Glück bedeutet. 18Ich sagte: "Meine Zukunft ist verloren, / auch meine Hoffnung auf Jahwe."19Denke ich an mein rastloses Elend, / ist das wie Wermut und Gift. 20Doch immer wieder muss ich es tun / und bin schwermütig geworden. 21Doch das will ich mir zu Herzen nehmen, / darauf darf ich hoffen: 22Die Güte Jahwes ist nicht zu Ende, / sein Erbarmen hört nicht auf. (Nehemia 9.31)23An jedem Morgen ist es neu. / Deine Treue ist groß! 24Ich sage: "Alles, was ich habe, ist Jahwe!" / Darum hoffe ich nur auf ihn. (Psalm 16.5)(Psalm 73.26)25Gut ist Jahwe zu denen, die auf ihn hoffen, / und zu dem, der seine Nähe sucht. 26Gut ist es, schweigend / auf die Hilfe Jahwes zu hoffen. (Römer 12.12)27Gut ist es für jeden, / schon in der Jugend ein Joch zu tragen. 28Er sitze einsam und still, / wenn man es ihm auferlegt. 29Er presse den Mund auf den Boden, / vielleicht gibt es noch Hoffnung. 30Er halte dem die Wange hin, der ihn schlägt, / und ertrage alle Demütigung. 31Denn nicht für immer / verwirft uns der Herr. 32Denn wenn er betrübt, / erbarmt er sich wieder / nach seiner großen Güte. (Jesaja 54.8)33Denn nicht aus Herzensfreude / fügt er Menschen Schmerz und Kummer zu. 34Dass man mit Füßen tritt / die Gefangenen im Land, 35dass man das Recht des Menschen / vor den Augen des Höchsten beugt, 36dass man irreführt im Prozess, / sollte der Herr das nicht sehen?37Wer sonst spricht ein Wort, dass es geschieht? / War das nicht ein Befehl des Herrn? (Jesaja 45.7)(Amos 3.6)38Kommt nicht aus dem Mund des Höchsten / das böse und das gute Geschick? 39Was beklagt sich der, der noch am Leben ist? / Seine Sünde sollte er beklagen!40Wir wollen unseren Wandel erforschen! / Und kehren wir um zu Jahwe! 41Lasst uns Herz und Hände / zu Gott im Himmel erheben! 42Wir haben gesündigt und dir getrotzt, / und du, du hast nicht vergeben. (Psalm 106.6)(Daniel 9.5)43In Zorn gehüllt hast du uns verfolgt, / ohne Mitleid uns getötet. 44Du hast dich mit einer Wolke umhüllt, / kein Gebet kam mehr hindurch. 45Du hast uns zu Abfall gemacht / und zum Ekel für die Völker.46Unsere Feinde reißen / das Maul gegen uns auf. 47Uns wurden Grauen und Grube zuteil, / Zusammenbruch und Untergang. 48Meine Tränen strömen wie Bäche, / weil mein Volk zugrunde ging. (Jeremia 8.23)49Meine Augen zerfließen in Tränen, / kommen nicht zur Ruhe, 50bis Jahwe vom Himmel / herunterschaut und es sieht. 51Was ich sehen muss, tut meiner Seele weh, / das, was den Töchtern meiner Stadt geschieht. (Klagelieder 2.11)52Die grundlos meine Feinde sind, / jagten mich wie einen Vogel. 53In der Grube wollten sie mich töten / und warfen Steine auf mich. 54Das Wasser ging mir über den Kopf. / Ich sagte: "Jetzt bin ich verloren!" 55Da rief ich deinen Namen, Jahwe, / aus der Grube schrie ich zu dir. (Psalm 130.1)56Du hörtest meinen Ruf: "Verschließ nicht dein Ohr / meinem Seufzen, meinem Hilferuf!" 57Als ich rief, kamst du in meine Nähe / und sagtest: "Fürchte dich nicht!"58Du hast meinen Prozess geführt, Herr, / du hast mein Leben erlöst. 59Du sahst meine Entrechtung, Jahwe. / Verhilf mir doch zu meinem Recht! 60Du hast ihre Rachgier gesehen, / alle ihre Pläne gegen mich. 61Du hast ihr Schmähen gehört, Jahwe, / alle ihre Pläne gegen mich, 62ihr Gerede gegen mich / und Tag für Tag all ihren Spott. 63Schau doch ihr Tun und Lassen an! / Ich bin ein Spottlied für sie. (Klagelieder 3.14)64Vergelte ihnen Jahwe, / was sie mir angetan haben! (Psalm 137.8)(Klagelieder 1.21)65Verblende sie, verwirre ihren Sinn! / Dein Fluch soll über sie kommen! 66Verfolge sie in deinem Zorn und rotte sie aus / unter dem Himmel Jahwes.